Bezugnehmend auf den bekannten Spruch „Alkohol ist keine Lösung – sondern ein Destillat“ zeigt sich, dass das Destillat keine Lösung sein kann. Das legen jedenfalls zwei Meldungen nahe, die ich beide in der Welt gefunden habe.
Judith Luig schreibt an prominenter Stelle, unten auf Seite eins, über eine Studie von Psychologen und Radiologen der Universitäten Yael und Columbia. Demnach wird bei Männern während des Alkoholkonsums mehr Dopamin im Gehirn ausgeschüttet als bei Frauen. Allerdings stellt sich dieser Effekt nur bei Gelegenheitstrinkern ein. Zudem gilt nach wie vor: Wer viel trinkt, wird besoffen. Wer aber regelmäßig trinkt, braucht länger, bis er besoffen ist und wird dabei nicht mal mehr glücklich. Im Übrigen war die Aussage zum Glück ganz unabhängig von Frauen. Das Phänomen des Schöntrinkens dürfte vermutlich auch ohne jedes Glücksgefühl funktionieren.
Hinzu kommt die Meldung, dass Weintrinker bei Kognitionstests deutlich besser abschnitten als Menschen, die Bier und Schnaps trinken, aber auch besser als diejenigen, die nichts trinken. Die Ärzte-Zeitung beruft sich bei einer entsprechenden Meldung auf eine Studie aus Norwegen. Fraglich ist nun noch, ob es an de Antioxidantien im Wein liegt oder daran, dass Weintrinker allgemein als besser gebildet gelten. Aber wiederum ist dabei festzuhalten, dass es sich hierbei offenbar um gemäßigte Trinker gehandelt hat. Denn exzessives Trinken macht nicht nur nicht glücklich, sondern einfach dumm. Auch wenn es früher immer hieß: Dummheit frisst – Intelligenz säuft. Insofern ist auch die Unterüberschrift des zuerst behandelten Beitrags mit Vorsicht zu genießen:
Einigen wir uns also auf die Abwandlung: Alkohol ist keine Lösung, aber eine zuweilen angenehme Randbedingung.
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