Gestresste Vögel im Frühling, boshafte Rabentiere und musikalisch trendbewusste Wale in dieser Ausgabe von Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere.
Sie können einem geradezu leid tun, die fröhlichen Piepmatze, die schon zu nachtschlafener Zeit damit anfangen, unbescholtene Bürger aus dem Bett zu tirilieren! Zurst kommen sie tasuendes von Kilometern aus dem Süden gefolgen, dann erstellen sie nur mit ihrem Schnabel ein filigranes Nest, wofür eine Amsel alleine etwa 300 Flüge benötigt – vom Storch einml ganz zu schweigen! – und dann müssen sie nach dem abwechselnden Brüten (was einiger Geduld bedarf) bis zu 900 mal am Tag (!) hin- und her-fliegen, um den nimmersatten Nachwuchs zu ernähren. Vom Stress der Küken einmal ganz zu schweigen, die bei Singvögeln etwa fünf Stunden Zeit benötigen, um sich aus dem Ei zu pellen! Ein Wunder, dass sie immer noch so fröhlich zwitschern! Aber vielleicht fluchen sie ja auch die ganze Zeit auf ihre Weise…
Von wegen: „Nevermore – said the raven!“ Stattdessen: Immer wieder, und zwar strategisch ausgklügelt werden die Rabenvögel dem ihnen vorauseilenden Ruf des Diebisch-Seins gerecht. Braunnackenraben in Israels Wüste nutzen beispielsweise die Vorarbeit von Schmutzgeiern aus, wenn es darum geht, an das Innere von Straußen-Eiern heranzukommen. Das hat der Biologe Reuven Yosef in der Zeitschrift „Naturwissenschaften“ beschrieben. Die Schmutzgeier knacken die harten Eier mithilfe eines Steines – was ja schon aller Achtung wert ist. Sobald aber das Ei geknackt und essbar ist, kommen Raben gemeinsamen aus ihren Verstecken, wo sie das Treiben beobachteten, attackieren den Geier, bis er flüchtet, und teilen sich das Ei. Zu wie viel Boshaftigkeit doch Intelligenz imstande ist!
Schließlich ein Ausflug ins weite Meer, das von den menschen wzar immer stärker vereinnahmt wird, dessen Ausmaße dem Normalsterblichen dennoch schon fast unvorstellbar sind. Über tausende von Kilometern wanderen einzelen Wale, auch ganze Gruppen und verbreiten so gesänge, deren Funktion uns Menschen nach wie vor verborgen ist. Was nun aber Biologen der Universität Queensland herausgefunden haben ist, dass es wahre Popsongs unter Wasser gibt, die sich per „Konformitätsdruck“ schnell und weit verbreiten. In zwei Jahren haben beliebte Melodien offenbar mühelos Distanzen von 6.000 Kilometern überbrückt. Die Wale zeigten sogar ein Gespür für Trends, sodass manchmal Passagen aus früheren Tophits in neuen weider auftauchen.
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