Sachen gibt’s! Bei der Lektüre der Welt am Sonntag bin ich erstmals auf die Phänologie aufmerksam gemacht worden. Pia Heinemann und Wolfgang Merkel haben einige Erscheinungen aufgezählt, die eine differenzierte Betrachtung (nicht nur) der Jahreszeit des Erwachens erlauben. Unterschieden wird der Frühling demnach in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Dreigeteilt werden auch Sommer und Herbst betrachtet, nur der Winter bleibt Winter. Doch der ist nun vorbei. Oder, um genauer zu sein:
Nicht zu verwechseln mit der Passage in Peter Maffays „Und es war Sommer“, als der Adoleszent davon berichtet: „Zum ersten Mal im Leben und als ein Mann sah ich die Sonne aufgeh’n.“ Denn es war ja Sommer. Und der Erstfrühling naht sich offenbar auch jedes Jahr mit der Forythienblüte – auch wenn die Pflanze keine ursprünglich einheimische ist, und auch wenn wir es bisher nicht gewusst haben. Doch die tatsache kann ich für meinen Standort Köln bestätigen.
Dem WamS-Bericht zufolge eignet sich die Phänologie vor allem auch dafür, Veränderungen im Zuge des Klimawandels zu erfassen. Die Haselblüte habe sich seit 1950 etwa um 19 Tage nach vorne verschoben, der Beginn des jetzigen Erstfrühling gar um 29 Tage. Der volle, wahre Frühling (wenn Frühlingsgefühle und Frühjahrsmüdigkeit dann restlos alle erfasst haben sollten) ist übrigens der Apfelblüte zuzuordnen und erst Anfang bis Mitte Mai zu erwarten.
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