Egal, ob der Jahreswechsel mit guten Vorsätzen oder mit einer rauschenden Party verbunden ist, der letzte Tag des Jahres ruft immer eine besondere Stimmung hervor, nachdem die Medien bereits in den vergangenen Wochen (teilweise schon ab dem November) zahlreiche Jahresrückblicke gebracht haben und die „emotionalsten Momente“ oder die „Bilder des Jahres“ Revue passieren ließen. Eien besonders interessante Meldung, die möglicherweise dazu geeignet ist die Perspektive zu erweitern, habe ich erst vor gut einer Woche in der Rheinischen Post entdeckt.
Auch wenn der Titel wohlgemerkt nur eingeschränkt behauptet, dass ein Indiz und nicht gleich ein Parallel-Universum entdeckt wurde, so ist das doch ein immer wieder beflügelnder Gedanke, um so mehr, wenn er in den Bereich einer möglichen Wirklichkeit rückt. Ludwig Jovanovic beruft sich dabei auf den Astronomen Stephen Feeney von der Universiätt London, der zusammen mit Kollegen in der kosmischen Hintergrundstrahlung „kosmische Beulen“ identifiziert hat.
Vielleicht handelt es sich dabei auch nur um statistische Schwankungen in der Berechnung. Doch wenn wir den Gedanken einmal zulassen, könnte das bedeuten, dass beim Urknall neben unserem Universum weitere entstanden sind, oder dass es gegebenenfalls mehrere „Urknälle“ gegeben hat. Diese Vorstellung würde ein anderes Problem der Astrophysiker beantworten, warum es in unserem Universum die äußerst exakt abgestimmte Ausgangsbedingung für das Entstehen von Leben gibt. Denn nur eine leichte Variation würde dies bereits unmöglich machen, es hätte zu schnell expandieren oder auch in sich zusammenfallen können.
Die Annahme, dass viele Universen bestehen oder entstanden (und vielleicht mittlerweile längst vergangen sind) erhöht die Wahrscheinlichkeit für diese unwahrscheinliche Fügung des Universums. Das europäische Weltraumteleskop Planck beschäftigt sich derzeit übrigens mit der Messung der Hintergrundstrahlung in einer bisher unerreichten Genauigkeit. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern einen guten Start ins neue Jahr, möglichst ohne allzugroße Abweichungen der eigenen Hintergrundstrahlung und ohne „kosmische Beulen“ im Kopf am Morgen danach.
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