Naaa, bist Du heute abergläubisch?

Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen, heißt es. So kommt es, dass viele Menschen auf einen – der Überlieferung zufolge – Unglück oder pech verheißenden Tag mit gewissen Schutzvorkehrungen begegnen: Sie stehen entweder gar nicht auf oder nur sehr zögerlich und vorsichtig, sie fahren besonders zurückhaltend Auto und geben sich betont Mühe, sämtliche Gefahrensituationen zu meiden. Dies führt oft genau zum Gegenteil. Durch die ganz bewusst reservierte Haltung rufen die Betroffenen oft noch mehr Unheil hervor als sich bei „normalem“ Verhalten ereignet hätte. 

Kölner Stadt-Anzeiger, 13.05.2011, Titel: Besser man ist nicht zu Hause

Dabei erweist sich ein Freitag, der 13., offenbar als weniger unfallträchtig denn angenommen. Darauf weist heute Jörg Wagner in einem Kommentar im Wirtschafsteil des Kölner Satdt-Anzeigers hin (da hatte der gestrige DJV-Warnstreik in Köln und Bonn wegen der Tarifverhandlungen offenbar doch weniger Effekt auf die Mitarbeit einiger Redaktweure als vermutet, oder sie hatten schon für die Freitagsausgabe vorgearbeitet). Der Statistik eines grpßen Versicherers zufolge haben sich beim letztjährigen Freitag, den 13. jedenfalls unterdruchschnittlich viele gemeldete Unfälle ereignet (nur 856 gegenüber 16.417 als Spitzenwert an einem Sonntag).

Die allermeisten Unfälle ereignen sich bekanntlich zu Hause, daher die freundliche Empfehlung des Autors, heute besser das Haus zu meiden. Der einzig begründete Aberglauben in Bezug auf Freitag, den 13., scheint zu sein, dasss es scih dabei um einen schlechten Tag handelt. Würde ich nun sagen: „Das Gegenteil ist der Fall“, dann hätt ich dadurch nur einen neuen Aberglauben geschaffen. In der Tat betrachten auch einige Menschen einen Freitag, den 13., als ausgesprochenen Glückstag! 

Entscheidend erscheint mir dabei die eigene Haltung, die sich oft genug als sich selbst erfüllende Prophezeihung (self fulfilling prophecy) erweist. Das beginnt schon mit Maskottchen, denen Sportler gute Tagesleistungen zuschreiben, Unterhosen, die Fans von Fußballclubs bei allen wichtigen Spielen anziehen, das Prinzip „Never change a winning shirt“ und viele weitere mehr.

Mir geläufige Aberglauben-Sprichwörter sind „Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen.“, „Schwarze Katze läuft von links nach rechts über den Weg“, „Schäflein zur Linken, tut’s Glück dir winken – Schäflein zur Rechten, wendet sich’s zum Schlechten“, „Zerbrochener Spiegel bedeutet sieben Jahre Unglück“ oder wenn man sich beim Zuprosten nicht in die Augen sieht, bedeutet das sieben Jahre schlechten Sex oder ein Jahr gar keinen… Kennst Du noch weitere schöne Sprüche und Verhaltensweisen, die ganz klassisch dem Aberglauben zuzordnen sind?

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