Die berühmte Ebbinghaus-Illusion setzt zwei Kreise in Vergleich, die zum einen von vielen kleinen Kreisen, zum anderen von weniger größeren Kreisen umgeben sind. Derjenige innere Zirkel, der von den kleinen Kreisen umgeben ist, wirkt dabei deutlich größer. Diese optische Täuschung wirkt sich auf die Leistung von Golfern aus, wie die Süddeutsche Zeitung jetzt unter Berufung auf Psychological Science berichtete. Demnach trafen die Testteilnehmer tatsächlich besser, wenn das Loch von kleinen Kreisen umgeben war.
Die Autorinnen Jessica Witt von der OPurdue University und Sally Linkenauger vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen behaupten in ihrem Artikel sogar verallgemeinernd, „Visual Illusions Improve Sports Performance“. Bei dem Versuch schlugen Golfer je zehnmal Bälle auf ein Loch in zehn Meter Entfernung, das durch eine Projektion mit verschieden großen Kreisen umgeben war. Demnach entsprach nicht nur die vorherige Einschätzung der Erwartung, sondern mit der (falschen) Wahrnehmung eines großen Loches stieg auch die Trefferquote. Der Erklärungansatz der Psychologen liegt im gesteigerten Selbstvertrauen aufgrund des vermeintlich besser zu treffenden Ziels.
Ich halte das für ein sehr spannendes Ergebnis, das sich unbedingt in den verschiedensten Sportarten für eine bessere Zielquote einsetzen lassen sollte. Dabei denke ich nicht nur an Schützen verschiedenster Waffengattungen, sondern auch an Ballsportler oder Frisbeesportler, die ihre Würfe zielgerichtet anbringen müssen. Dabei scheint mir die Vorstellung kleiner Kreise nur eine Möglichkeit zu sein um sich auf das Ziel zu fokussieren. Mir persönlich geht es so, dass ich Ziele mit der Frisbeescheibe weit besser anvisiere und treffe, wenn sich dahinter ein Mensch aufhält, zu dem ich in gedanken werfe. Fallen Dir weitere Methoden ein?
Hier noch einmal die Ebbinghaus-Illusion samt Auflösung in einer kurzen Bildschirm-Präsentation:
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