Dass manche Menschen einfach keinen Sport treiben möchten, könnte eine genetische Ursache haben. Das legt jedenfalls das Ergebnis eines internationalen Forscherteams nahe, das jetzt im Fachmagazin PNAS veröfentlicht wurde. Wenn in der Erbanlage der Kontrollmechanismus für ein bestimmtes Eiweiß fehlt, dann mangelt es an Mitochondrien und damit an Energie, berichten die Wissenschaftler.
Mitochondrien sind eine Art Kraftwerk für die Zellen, mit deren Hilfe während der körperlichen Belastung Glukose als Energielieferant fungiert. Üblicherweise wird durch körperliche Betätigung ein vom Erbgut kontrollierter Eiweißkomplex aktiviert und erhöht dann die Zahl der Mitochondrien in den Muskelzellen. Wenn nicht, dann eben nicht. Allerdings beruhen die neuen Erkenntnisse bisher auf Versuchen an Mäusen, sodass erst noch bewiesen werden muss, ob das Forschungsergebnis auch auf den Menschen zutrifft.
Das Fehlen des „Sport-Gens“ liefert allerdings tatsächlich eine ziemlich gute Entschuldigung für Sportmuffel. Allerdings möchte ich mir nicht ausmalen, welche Auswirkungen es haben könnte, wenn sich die eine oder der andere mit dieser Begründung in ihr oder sein Schicksal ergibt und sich gar nicht mehr bewegt.
Tägliche Bewegung ist sicherlich gesund, schon für den Bewegungsapparat und den gesamten Stoffwechsel, aber auch fürs Gehirn. Sport ist dann gewöhnlich erst das, wenn man am nächsten (oder übernächsten) Tag einen Muskelkater bekommt. Wenn man sich körperlich herausfordert, versucht alles zu geben und seine Grenzen zu überschreiten… O.k., jetzt bricht meine Sportbegeisterung durch. Besser, ich geh mich jetzt etwas bewegen!
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