Lakonische Sprüche, Dialoge, die die avisierte Alterszielgruppen deutlich übersteigen, und vorgelebte Haltungen, die alles andere als alltagstauglich sind: das sind die Rezepte der beliebtesten Kinder-Fernsehhelden, die eine Untersuchung des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim bayerischen Rundfunk ermittelt hat. Auf Platz eins bei den Mädchen liegt Hannah Montana (gespielt von Miley Cyrus), bei den Jungs der sprechende Schwammkopf Sponge-Bob.
Ulli Tückmantel hatte in der Rheinischen Post darüber berichtet und festgehalten, dass ARD und ZDF mit ihren Kinderserien für 6- bis 12-Jährige auf den vordersten Plätzen überhaupt keine Rolle mehr spielen. So ist die Maus, gerade 40 Jahre alt geworden, nur auf Platz 7 bei den Mädchen zu finden, gar nur auf Platz 9 bei den Jungs. Insgeamt sei auffällig, dass die Fernsehwelt von Mädchen und Jungen immer weiter auseinanderklafft. Wähend Mädchen Identitäsprobleme gespiegelt sehen, konzentrieren sich Jungs in der Mehrheit auf den Technikfreaks und den Typen des „lustigen Losers“.
Auf den weiteren Plätzen bei den Mädchen liegen „Barbie“ (in anderthalbstündigen Animationsfilmen mit immer gleichem Aussehen) und die Zeichentrickfigur Kim Possible. Institutsleiterin Maya Götz hält dem positiven Humor „ein problematisches Verhältnis zum eigenen Körper und ungesunde Bilder von Schönheit“ entgegen, ausgelöst durch weibliche Körpermaße jedes zweiten Zeichentrickmädchens, „die jene der Barbie noch einmal unterschreiten“.
Bei den Jungs folgen auf Sponge-Bob „Ben 10“ und Bart Simpson. Der beliebte Schwammkopf (bereits 2007 an der Spitze der IZI-Charts) beschäftgie sich ebenfalls humorvoll mit klassischen Kinderthemen wie Selbstüberschätzung, Verlustängsten und falschen Vorbildern (sic!) beschäftigen, hieß es. Dennoch hier lieber eine Episode der Hannah Montana-Staffel 2, mit typischen Geschwisterproblemen.
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