Fremdsprachen zu beherrschen eignet sich nicht nur hervorragend zur interkulturellen Kommunikation, sondern es begünstigt auch rationale Entscheidungen, wie jetzt ein US-Forscherteam durch mehrere Experimente herausgefunden und im Fachmagazin „Psychological Science“ berichtet hat. Demnach lassen sich Menschen, während sie eine Fremdsprache sprechen, bei ihren Entscheidungen weniger von Gefühlen beeinflussen, als dies Muttersprachler gewöhnlich tun.
Die Forscher vermuten, dass sich das Gehirn umstellt, wenn es eine fremde Sprache benutzt, Wortwahl und Satzbau erfolgen bewusster und analytischer. Dadurch würde wahrscheinlich auch die Informationsverarbeitung in anderen Bereichen beeinflusst.
Do you speak english? Parlez-vous francais? Hablas espagnol? Ich würde ja gerne viel mehr Fremdsprachen lernen, auch weil sie durch ihre andere Grammatik und ihre Bilder einen lebhaften Eindruck anderer Denkweisen und Mentalitäten vermitteln. Angeblich soll es nach der vierten oder fünften erlernten Fremdsprache auch viel einfacher sein, sich daraufhin noch weitere anzueignen. Das Dilemma: So lange man noch keine spricht, fällt einem die rationale Entscheidung, welches die beste ist, einfach viel schwerer…! 🙂
Ich erinnere mich noch daran, das als Zehnjähriger meine Motivation englisch zu lernen, ganz klar die war, die Songtexte im Radio besser zu verstehen. Das hat zwar irgendwann besser geklappt, aber dann schlich sich so langsam die Erkenntnis ein, dass es die meisten Texte kaum wert sind, verstanden zu werden. Ganz im Gegenteil zum Fremdsprachenerwerb, der ist alle Mühen wert – wie wir jetzt wissen, schon wegen der Entscheidungskompetenz!
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