Seit zwei Wochen trage ich bereits den Artikel von Helmut Mauró aus der Süddeutschen Zeitung mit mir herum, in dem Männersport erklärt als „das letzte Gebiet der Öffentlichkeit, das Homosexualität als Tabu behandelt“. Ein Thema, das vor dem Hintergrund der achten Gay Games, die in zwei Wochen in Köln beginnen, eine besonders hohe Relevanz erhält. Denn, was in der Süddeutschen beschrieben wird, nimmt jenen den Wind aus den Segeln, die behaupten: „Die persönliche sexuelle Ausrichtung spielt doch beim Sport keine Rolle!“ Leider tut sie es doch.
Die Nachrede der Homosexualität im Sport gelte noch heute als Karrierekiller, führt Hemut Mauró aus und belegt diese Aussage an der Tatsache, dass abgesehen vom Drittliga-Fußballer Marcus Urban oder dem US-Starschwimmer Marc Spitz (allerdings erst lange nach seiner aktiven Zeit) Spitzensportler sich bisher kaum geoutet hätten. Ganz anders sehe es jedoch im Frauenfußball aus: „Die Hetero-Frauen müssen sich oft gegen eine lesbische Übermacht durchkämpfen.“ Als Gründe für die Ungleichbehandlung der Geschlechter auch in diesem Punkt geht der Autor zurück auf den früheren Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches, der immer nur Männern galt und erst am 10. März 1994 ersatzlos gestrichen wurde.
Im Fußball allerdings herrschten (gegenüber der durch TV-Drehbücher à la Lindenstraße zu Toleranz erzogenen Allgemeinheit) besondere Feindbilder, die auch die Kirchen in dieser Frage gerne aufbauen, ohne dafür jedoch Belege bei den grundlegenden Schriften zu den Religionen zu finden. Der Verdacht, so Helmut Mauró weiter, reicht auch heute noch für eine öffentliche Verurteilung aus. Dabei, führt er geschichtskundig aus, galten zum Beispiel im alten Theben Homsexuelle als die besten Kämpfer, ganze Elite-Bataillone bestanden angeblich aus schwulen Pärchen. Vor dem Hintergund, dass der Sport auch in de Bürgerrechtskämpfen des 20. Jahrhunderts eien Vorkämpferrolle hatte, schlussfolgert er, kann es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die sexuelle Oreinteriung auch im Sport keine Rolle mehr spielen wird.
Bis dahin allerdings suchwe die Gesellschaft immer noch „Siegertypen und Helden der Sozialisation“ (was wohl bedeuten soll: nach überkommenen Mustern) und bis dahin könne man es auch jedem Spitzensportler nachsehen, der sich nciht oute, um nicht seine Karriere und seine Werbeverträge zu gefährden. Ich gebe zu, ich dachte auch schon darübner nach, waerum benötigen wir Gay Games, wenn es im Sport (laut Mauró) doch ausschließlich uim „Talent, Disziplin und Training“ geht? Die Nicht-Gleichstellung gibt die Antwort auf diese Frage, alleine ihr zuliebe sind die 8. Gay Games Cologne 2010 sehr gerechtfertigt.
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