Nachdem es nun mal keinen Internet-Minister in Deutschland geben soll – wofür auch, gibt es vielleicht einen Zeitungs- oder Fernsehminister? – will sich der Deutsche Bundestag nun aber doch informieren über den Stand der Dinge in Sachen World Wide Web. Das hat der Kölner Stadt-Anzeiger heute in einem Artikel mit der nachfolgenden Überschrift berichtet. Dabei hat der IT-Branchenverband Bitkom doch erst in dieser Woche eine ausführliche Analyse der Bedeutung des Internets für den Alltag in Deutschland abgelegt.
Eine Enquete-Kommission des Bundestag aus nicht weniger als 17 Parlamentariern udn 17 Experten untersucht das Thema „Internet und digitale Gesellschaft“, sprich die Auswirkungen des Netzes auf das das Leben. Mit einem Abschlussbericht ist bereits 2012 zu rechnen. Hoffentlich sind dann auch bereits die neuesten Tendenzen berücksichtigt. Sehr schön am Rande die Aussage des Kommissionsvorsitzenden Axel E. Fischer (CDU): „Die digitale Revolution muss gestaltet werden.“ Das aber sicher nicht von der Politik, da hätte wohl besser gepasst: „… muss verwaltet werden.“ Dabei hatte Anfang der Woche in diesem Zusammenhang auch die Welt berichtet:
Gemeint war damit allerdings nicht die umspannende Netzwirkung des Internets als sei es das Werk einer erdumspannenden Spinne, sondern nur diejenige von sozialen Netzwerken. Einer Studie von Convios Consulting im Auftrag der United Internet AG zufolge sind bereits 93 Prozent aller 20-24-Jährigen bei einem Sozialen Netzwerk angemeldet. Führend ist demnach derzeit noch www.wer-kennt-wen.de (25 Prozent) vor www.facebook.de (22,7 Prozent) und www.studivz.de (14 Prozent). Dahinter folgen MySpyce und Xing mit immerhin auch noch gerade zweistelligen Prozentanteilen.
www.stayfriends.de nähme mit seinen 30 prozent Marktanteil alleridngs eine Sonderrolle ein, da es hierbei vorrangig um Freundessuche und nicht um das tägliche Chatten gehe. Von Belang allerdings noch die Zeitangabe, wonach die Deutschen durchschnittlich 2,7 Stunden täglich in den sozialen Netzwerken aktiv sind. Selbst das US-Militär erlaube seinen Soldaten mittlerweile auf den eigenen Computern die Nutzung der beliebten Dienste, weil sie zu einem „wesentlichen Bestandteil“ für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit geworden seien. Mit freundlichen Grüßen an die Internet-Enquete.
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