Der Altweibersommer wird durch Fäden und Netze frisch geschlüpfter Spinnen angekündigt, deren Anblick – vom Tau benetzt in der Morgensonne – an die Haare alter Weiber erinnern soll. Daher angeblich der Name. Die Welt berichtet in „5 Minuten Biologie“ über das „Balooning“ neuer Spinnengenerationen, sowie andernorts über die slovenische Braunbärin Jurka und bereits vor ein paar Tagen, warum man aus einer Ameise keinen Elefanten machen sollte.
Pia Heinemann berichtet von dem Erfolg der Spinnenreise per „Ballonflug“: Bis zu 100 Kilometer Entfernung hätten Jungspinnen derart zurückgelegt und bergige Höhen von bis zu 4000 Meter erreicht: „Aufgehängt wie an einem Winddrachen lassen sich die Tiere durch die Luft tragen.“ Dies ist durchaus kein Zufall, heißt es weiter, Jungspinnen bestiegen dazu gezielt einen erhöhten Punkt, pressten einen Seidenfaden heraus und ließen sich einmalig davontragen, auf der Suche nach einem geeigneten Revier. Eine Art tierische Auswanderer auf Jungfernflug, der mit der morgendlichen Lufterwärmung beginnt und mit ihrer Abkühlung wieder endet.
Weit weniger erfreulich das jüngste Kapitel über die zentraleuropäischen Bären, das mit der aus Slovenien stammenden Bärin Jurka verknüpft ist. Im Welt-Beitrag von Annette Prosinger heißt es fast wie in Amtssprache: „Jurka hat vier Söhne – Alle sind auffällig – Der Schlimmste war Bruno – Ein Familiendrama“. Das älteste männliche Jungtier Bruno wurde 2006 von bayerischen Bauern erschossen, der zweite ist im Engadin verschollen, der dritte steht ausgestopft im Museium in Chur. Nur das weibliche, viertgeborene Jungtier und das fünftgeborene männliche Jungtier waren keine „Problembären“. Inweiweit die Mutter schuld ist, wird als Frage aufgeworfen. „Erzog“ sie die Jungtiere dazu, gemäß ihrer Erfahrung das beste Fressen bei den Menschen zu suchen? Nachdem sie in Italien gefangen wurde, fristet sie ihr Dasein nun im neu eröffneten Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schappbach im Schwarzwald. Übrigens wird sie sich keine Gedanken darüber machen, die Bärin ist doch nur ein Tier.
Zum Abschluss ein Schmankerl, das wieder einmal beweist, es kommt nicht nur auf Größe an. Man soll aus einer Mücke keinen Elefanten machen, heißt es zwar. Aber dass Ameisen in der Lage sind, Elefanten von ihrem Bau fernzuhalten, das erklärte jüngst Jana Schlütter ebenfalls in der Welt. Laut Wissenschaftlern des Mpala-Forschungszentrums in Kenia in „Current Biology“ meiden Elefanten den Geruch der Insekten und lassen dann lieber den Rüssel etwa von Akazien, die von Ameisen bewohnt werden. Damit leisten die Insekten einen wichtigen Dienst und bewahren die afrikanische Savanne davor zu versteppen.
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