Rund zwei Monate nach Veröffentlichung des jüngsten „Medienkonvergenz-Monitorings“ der Universität Leipzig hat sich Medienpädagoge Bernhard Schorb im Interview zu den Ergebnissen geäußert. Darin fordert er, dass der Gesetzgeber öffentlich geschützte Räume schaffen sollte, ähnlich wie beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Dort muss man sich bewegen können, ohne dass man für den Kommerz ausspioniert wird und dort muss man vertrauenswürdige und seriöse Angebote finden. Man sollte öffentlich-rechtliche Plattformen schaffen, die gesetzlich fixiert sind. Ich habe einen Doktoranden, der versucht, das auszuarbeiten.“
Hintergrund ist einerseits die Tatsache, dass sich viele Jugendliche häufig bereits in meheren sozialen Netzwerken bewegen, ohne sich um die Menge und Art der veröffentlichten personenbezogener Daten zu kümmern, und andererseits die von den Betreiberunternehmen wie Facebook offen zugegebene Nutzung der Personendaten für das effektive Platzieren von Werbung. Vielnutzer sind laut der Mitte Januar vorgestellten Studie vor allem ältere Jugendliche und Mädchen.
Medienpädagoge Schorb stellte dabei außerdem fest, dass der Kontakt per E-Mail gleichzeitig immer weiter zurück geht. Die LVZ zitiert ihn: „Wir müssen den Jugendlichen helfen zu verstehen, was sie tun. Und sie müssen die Konsequenzen kennen.“ Beispielsweise müsse ihnen klargemacht werden, „dass sie sich auch dem Kommerz öffnen und mit ihren Profilen verkauft werden.“ Zum Überprüfen der Richtigkeit von Behauptungen in den Medien darüber, was Jugendliche im Netz machen wurden mehr als 8.000 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren direkt in Sozialen Netzwerken befragt und parallel dazu 31 Heranwachsende interviewt.
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