Praktische iPad-Kritik

Zugegeben, ich bin – als bisheriger Nicht-Apple-Nutzer – von den Errungenschaft des Steve Jobs dennoch beeindruckt. Die Fähigkeit, topp designte, wohl geformte und durchdachte Produkte auf den Markt zu bringen, die eine ganze Glaubensgemeinschaft zusammenschweißen, nötigt durchaus Respekt ab. Und obwohl ich bisher weder einen Apple-Computer noch ein iPhone besitze, habe ich ernstlich mit der Idee geliebäugelt, mir einen iPad anzuschaffen. Allerdings hat mich ein kleiner, aber sehr praxisorientierter Artikel im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers wieder Abstand davon nehmen lassen.

KStA-Magazin, 03.02.10, Titel: Wer braucht das neue iPad?

Alleine die unternehmensübliche Charade vor der Präsentation – wie sollte das Gerät wohl heißen (iSlate hätte mir persönlich auch gut gefallen, in Anlehnung an die allgemein längst vergessene Schulschiefertafel), welche Funktionalitäten würde es beinhalten? – war dazu angetan den „Hype“ und den „Kult“ um die Neuerscheinung zu vergrößern. Dass der Name „pad“ auch „Damenbinde“ heißen kann – geschenkt!  Doch nun das: dem guten Brett fehlen Schnittstellen wie etwa eine USB-Buchse oder Kartenleser, es hat beim Browsen im Internet keine Flash-Unterstützung und vor allem: es verfügt nicht über Multitasking. Das heißt, wenn ich das richtig verstehe, der Nutzer kann jeweils nur ein Programm aufrufen, ähnlich wie bei Mobiltelefonen.

Das ist für mich ein echtes Manko – von dem Für und Wider eines Touchscreens einmal ganz zu schweigen. Natürlich wäre es toll, wie bei manchem anderen Geräten auch, sie direkt auf der Oberfläche nur mit dem Finger oder einem Stift zu bedienen. Diese haptische Verbundenheit verstärkt auf lange Sicht allerdings erwiesenermaßen die schon fast physische Abhängigkeit von solchen Geräten. Zudem stellt sich die nur grafisch abgebildete Tastatur als bei weitem nicht so reaktiv wie eine „echte“ Computertastatur dar. Über die Breite des Randes ließe sich sicherlich reden, vor allem da er dem sicheren Festhalten dient, ohne dabei versehentlich Funktionen zu aktivieren. Auch dass eine Kamera fehlt, ist mir persönlich nicht so wichtig. Aber dass das Gerät praktich nur als persönlicher digitaler Assistent (PDA) mit mobilem Internetzugang dienen soll, das reizt mich dann doch eher gar nicht.

Tags: , , , ,

2 Antworten zu “Praktische iPad-Kritik”

  1. Reicht nicht der Rechner von Adam Riese ? Ich hab mal zum Spaß meine Schiefertafeln so angeboten :

    ADAM RIESE LÄSST GRÜSSEN

    Mit einem sehr ungewöhnlichen Tablett-Rechner ist Holz-Fichtner auf der diesjährigen AMBIETE in Frankfurt aufgetreten. Dabei haben sich die Designer wohl an den ältesten“Tablett-Rechner“ der Welt erinnert : die gute alte Schiefertafel mit dem Holzrahmen, die zu Zeiten von Adam Riese im 16. Jahrhundert eingeführt wurde. Holz-Fichtner bietet
    nun das „Urmodell“ in fünf Größen an, das heißt von 3,5 bis 12 Zoll Diagonale. Der Rechner läuft mit der Software „Brain 1.0“ , die nicht zum Lieferumfang gehört. Die Schriftfarbe ist monochrom grau aus Schiefer.

    „Brain 1.0“ = eigenes Hirn benutzen

  2. Jörg Benner sagt:

    Hallo Reiner,

    ist zwar Werbung, aber sehr kreative und geistreiche, daher lasse ich sie egrne stehen. „Brain 1.0“ gefällt mir gut! Und Dein Produkt erscheitn mit (nciht nur, aber gerade) für Kinder im frühen Vorschul- oder Schullernalter absolut empfehlenswert.

    Jörg

Hinterlasse eine Antwort