Vor wenigen Tagen erst die Meldung hinsichtlich der zunehmenden Computernutzung, jetzt die Nachricht, dass die Internetnutzung in Deutschland bereits den TV-Konsum einholt: Im Vergleich zum Vorjahr hat laut aktueller ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 die Zahl der deutschen Internetnutzer um 5,5 Millionen auf fast 50 Millionen Nutzer zugenommen. Von diesen Testpersonen ab 14 Jahren sind 76 Prozent täglich im Netz.
Zur ersten Angabe: 2003 arbeiteten vergleichweise erst 44 Prozent der Deutschen beruflich regelmäßig mit dem Computer. Inzwischen hat diese Kennzahl aber in fast allen Ländern die 50-Prozenthürde geknackt. wobei der Spitzenreiter Finnland auf stolze 71 Prozent Berufstätiger kommt, die regelmäßig Computer nutzen. Deutschland liegt dabei an der sechsten Stelle hinter Schweden, Norwegen, Niederlande und Belgien.
Ebenso stark wie den Berufsalltag hat der Computer und das durch ihn erreichbare Medium Internet bereits aber auch das Privatleben durchdrungen. Damit zur zweiten Kennzahl: Für den stellvertretenden Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission und den Intendanten des Hessischen Rundfunks Helmut Reitze ist sie ein Beleg dafür, dass „die Beteiligung an Onlinecommunitys für große Teile der Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit geworden ist“. Ihm zufolge zeigt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2010, dass es „keinen Verdrängungswettbewerb zwischen Fernsehen und Hörfunk einerseits und Internet andererseits gibt“.
Hoffnung schöpfen die Fernsehmacher der öffentlich-rechtlichen Kanäle daraus, dass Videos im Internt zu schauen weitaus beliebter ist als viele der klassisch als „Web 2.0“-Aktivitäten genannten Kommunikationsformen. Bei Interesse sind weitere Hintergründe zur Onlinestudie verfügbar, die ARD und ZDF seit 1997 jährlich herausbringen.
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