Um den offiziellen Nachberichten noch ein paar persönliche Eindrücke nachfolgen zu lassen: Ich war schon schwer beeindruckt von dem großen Frisbeesportfest der Jugend bei der WJUC2010 in Heilbronn! Das begann natürlich bei der Menge der fast 800 Spielerinnen und Spieler aus aller Welt, zog sich über die friedlichen und doch ausgelassenen Feiern und ging bis zu den Leistungen auf den Spielfeldern. Nicht minder beeindruckt war ich von der Organisation.
Sehr bemerkenswert fand ich auch, wie die deutschen Junioren vor jedem Spiel mit den schwarz-rot-goldenen Frisuren aufgereiht Arm in Arm standen und gemeinsam die Nationalhymne sangen!
Eine zweite Horizontale, die mich schwer beeindruckte, war nach dem Juniorinnen-Finale zwischen Kanada und Kolumbien, wie die temperamentvoll ausgelassen feiernden Siegerinnen aus Kolumbien anschließend sich mit den Kanadierinnen der Reihe nach umarmten. Synchron schritt die Zeremonie von Spielerin zu Spielerin voran: eine sehr emotionale Geste der beiden Teams, die von tiefem Respekt und gegenseitiger Anerkennung zeugt.
In seienr Abschlussrede hob Piers Truter vom WFDF Ultimate Event-Komittee den das Turnier beherrschenden Spirit hervor, der bei den allermeisten Partien sehr deutlich zu spüren war – trotz Adrenalins und wettbewerbsorientierten Spielens (immerhin ging es um die Junioren-Weltmeister- und die U17-Europameistertitel)!
Die dritte Horizontale der Kolumbianierinnen beweist, dass die spiel- und gesangsstarken Südamerikanerinnen auch die Ernsthaftigkeit mitbrachten, sich anschließend beim Publikum für die tolle Atmosphäre zu bedanken. Von den Polizei-Sondereinsätzen, die wegen der Anwesenheit israelischer Sportler gefahren wurden, war im Übrigen nicht viel zu sehen. besonders schön, dass der Junior Open-Spiritpreis an das israelische Team ging, während bei den Juniorinnen den Kolumbianerinnen der Doppelsieg gelang, ebenso wie den deutschen Mädchen in der U17-Division weiblich.
Das Bild von der Tribüne lässt nur erahnen, wieviele Menschen aus der Region da waren, um die Junioren-Weltmeisterschaften und U17-Europameiterschaften im Ultimate Frisbee zu sehen: täglich mehr als 2.000, am Finaltag bestimmt 3- bis 4.000. Insgesamt besuchten die Topspiele und die Finale nach Veranstalterangaben mehr als 20.000 Zuschauer!
Bei der Schlussfeier gab es denn auch „regionale Spezialitäten“ zu sehen: Die „Güglinger Gassafäger“ mit Guggemusik und Jochen Schleicher, einen der Begründer des Hundefrisbeesports in Deustchland, von den Discrockers in Karlsruhe, die Ende September ihren 10. Butch Cassidy Cup feiern, mit Disc Dogging und Freestyle Frisbee (hab ich leider kein Foto von geschossen). Und dann flog wieder ein ferngesteuerter Helikopter ein, der wie bei der Eröffnungsfeier eine Spielscheibe fallen ließ.
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