Dass die Frisbeescheibe eine Bekanntheit in der Bevölkerung von geschätzten 99 Prozent hat, ist noch kein Grund, dass auch die ernsthaft mit ihr betriebenen Sportarten im kollektiven Bewusstsein verankert wären. Allerdings hat das Bundesinnenministrium erstmals gemeinsam mit dem DOSB jetzt den Fair-Play-Preis unter anderem an den Deutschen Frisbeesport-Verband vergeben, was insbesondere den Teamsport Ultimate Frisbee durchaus adelt und eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum werden könnte.
Die DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper, die unter anderem bereits am Rande der World Games 2005 in Duisburg den Teamsport kennen lernte, meinte: „Die von uns ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler sowie eine Sportart, die ganz ohne Schiedsrichter auskommt, sind ein Beleg dafür, dass das Motto ‚Fair geht vor‘ ein Herzstück des Sports ist. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich im Sport genauso wie im täglichen Leben. Gerald Asamoah, Katrin Green, Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind Vorbilder für unsere Gesellschaft.“
Die Auszeichnung in Dresden (v.l.: Fair-Play-Patinnen Steffi Nerius und Rosi Mittermaier-Neureuther, Gerald Asamoah, Volker Schlechter, Katrin Green, Gudrun Doll-Tepper, Heike Schmidt, Staatsekretär Ole Schröder) ist um so bemerkenswerter, als der DFV mangels Masse (und Organisationsgrad) noch kein Mitglied des DOSB ist (sein kann). Erforderlich sind hierzu minimum 10.000 registrierte Sportler und die Zugehörigkeit zu sieben Landessportbünden (aktuell gut 2.000 registrierte Sportler und noch keine LSB-Zugehörigkeit). Erwähnungen des Preises in der Süddeutschen, der Zeit oder der Passauer Neue Presse helfen bei dem einen oder anderen überhaupt zu bemerken, dass es so etwas wie „Frisbee-Sport“ gibt. Ein Durchbruch, der sich aufgrund stark steigender Aktivitäten an vielen Schulen und in vielen Sportvereinen abzeichnen könnte, wird aber nur durch weiterhin unablässige Arbeit an der Basis erreicht.
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