Mit ‘Bundesinnenministerium’ getaggte Artikel

Oh, what a tag!

Donnerstag, 03. November 2011

Die Rede ist nicht davon, dass dieser Tag so schön gewesen ist, sondern von einem weiteren englischsprachigen Graffiti „tag“, also einer Art Namensschild oder „Identifikations-Nachweis“, gefunden an der A1 Höhe Köln Lövenich unmittelbar nördlich der großen Tunnelbaustelle, in Fahrtrichtung Dortmund rechts. Ich hatte ja neulich schon ähnliche Tags an der A57 bei Köln-Ehrenfeld gefunden. Für mich ist besonders lustig der Bezug zum Deutschen Frisbeesport-Verband, für den ich mich seit Jahren engagiere.

DFV tanzt den Gangsta Boogie

Grund zum Tanzen gibt es zum Beispiel angesichts der jüngsten Auszeichnung mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports. Eine offizielle Anerkennung von höchster Stelle (Bundesinnenministerium und DOSB), obwohl der kleine Randsport-Dachverband noch nicht einmal im DOSB aufgenommen ist. Das ist schon Grund genug für einen kleinen Gangsta Boogie!

Und sind die Gangsta Rapper nicht auch diejenigen, die aus einfachen Verhältnissen kommend schnell nach oben streben und dabei die Musik kompatibel für die Massen machen? Vielleicht geht es dem DFV schon bald ganz ähnlich, falls sich eventuell eine Tür auftun sollte, die angestrebte DOSB-Mitgliedschaft vorbei an den formalien Kriterien von 10.000 registrierten Aktiven und der Mitgliedschaft in sieben Landessportbünden schneller zu realisieren als gedacht.

Bis dahin tanzen wir noch ein bisschen den Gangsta Boogie – oder auch den Jungle Boogie, in Antizipation der damit verbundenen Aufgaben, sich durch den Jungle an bürokratischen Verordnungen und Anforderungen an einen DOSB-Dachverband zu kämpfen. Ich höre immer nur „keep it up!“, wenn ich die viele Arbeit erwähne, die das erfordert. Gemeint ist aber vermutlich nur die Aufforderung, weiter Scheibe zu schmeißen und Spaß am Frisbeesport zu haben. Den lass ich mir auch sicher nicht nehmen!

DFV tanzt den Gangsta Boogie

Deutscher Frisbeesport-Verband verändert sich

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Na klar, wirst Du sagen, alles ändert sich, warum also nicht auch der Deutsche Frisbeesport-Verband? Richtiger Einwand! Es liegt nur an denjenigen Aktiven, die sich darum kümmern, etwas zu ändern.

Damit bei der kommenden Jahreshauptversammlung des DFV e.V. die Dinge sich in eine zukunftsweisende Richtung bewegen, ist jetzt sogar wieder ein Forum eingerichtet worden (s. Screenshot unten), das den konstruktiven Austausch im Vorfeld forcieren soll. Die einzelnen Themen stehen allen Interessierten offen, sich daran zu beteiligen.

Das Forum des DFV zur Vorbereitung der Jahreshauptversammlung

Wer sich angemeldet hat, kann auch ein neues Thema eröffnen. Abstimmungsfähige Vorschläge können noch spätestens bis zum kommenden Samstag (29.Oktober 2011) eingereicht werden.

Eine echte Chance für jede/n Begeisterte/n, sich an Diskussionen rund um die Weiterentwicklung des Frisbeesports in Deutschland zu beteiligen! Anlass zu Optimismus gibt zum Beispiel erst jüngst die Verleihung des Fair-Play-Preises des Deutschen Sports an den DFV durch das Bundesinnenministerium und den DOSB.

Irre Frisbeesport-Clippings

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die Verleihung des „Fair Play Preises des Deutschen Sports“ 2011 an den Deutschen Frisbeesport-Verband hat ein unglaublich gutes Gefühl der Wertschätzung zur Folge – und die eine oder andere außergewöhnliche Presseveröffentlichung. Am 19. Oktober hat der Südkurier in Konstanz ein langes Wortlaut-Interview mit dem DFV-Präsidenten Volker Schlechter gebracht, bereits am vergangenen Samstag stand eine seltene ernsthafte Erwähnung des Frisbeesports sogar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung!

Südkurier, 19.10.2011, Titel: Ganz hohe Auszeichnung

Die Bildunterschrift der gezeigten Szene aus einem Ultimate-Spiel spricht bereits für sich:  „Auch für Situationen, in denen zwei Spielerinnen zum die Frisbee-Scheibe streiten, braucht man in der Sportart Ultimate keinen Schiedsrichter. Das ist dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesinnenministerium einen Fair-Play-Preis wert.“ Im Interview erwähnt Volker Schlechter nicht nur das erforderliche Spielerverhalten zur Selbstregulierung des Sports, sondern geht auch auf die Einzelspielerdisziplin Disc Golf ein. Daneben steht ein Infokasten, der ein paar wesentliche Eckpunkte zusammenfasst:

Südkurier, 19.10.2011, Infokasten: Die Person und der Sport

Zuletzt soll nicht versäumt werden, die Erwähnung im Sportteil der altehrwürdigen FAZ darzustellen, die den Sachverhalt in aller Kürze auf den Punkt bringt:

FAZ, 15.10.11, Titel: Fairplay-Preise vergeben

Der Frisbeesport vor dem Durchbruch?

Samstag, 15. Oktober 2011

Dass die Frisbeescheibe eine Bekanntheit in der Bevölkerung von geschätzten 99 Prozent hat, ist noch kein Grund, dass auch die ernsthaft mit ihr betriebenen Sportarten im kollektiven Bewusstsein verankert wären. Allerdings hat das Bundesinnenministrium erstmals gemeinsam mit dem DOSB jetzt den Fair-Play-Preis unter anderem an den Deutschen Frisbeesport-Verband vergeben, was insbesondere den Teamsport Ultimate Frisbee durchaus adelt und eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum werden könnte.

DFV-Graffiti-Quartett, Motive aus Köln

Die DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper, die unter anderem bereits am Rande der World Games 2005 in Duisburg den Teamsport kennen lernte, meinte: „Die von uns ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler sowie eine Sportart, die ganz ohne Schiedsrichter auskommt, sind ein Beleg dafür, dass das Motto ‚Fair geht vor‘ ein Herzstück des Sports ist. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich im Sport genauso wie im täglichen Leben. Gerald Asamoah, Katrin Green, Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind Vorbilder für unsere Gesellschaft.“

Verleihung des Fair-Play-Preises 2011 in dersden (v.l.): Steffi Nerius, Rosi Mittermaier-Neureuther, Gerald Aasamoah, Volker Schlechter, Katrin Green, Gudrun Doll-Tepper, Heike Schmidt, Ole Schröder

Die Auszeichnung in Dresden (v.l.: Fair-Play-Patinnen Steffi Nerius und Rosi Mittermaier-Neureuther, Gerald Asamoah, Volker Schlechter, Katrin Green, Gudrun Doll-Tepper, Heike Schmidt, Staatsekretär Ole Schröder) ist um so bemerkenswerter, als der DFV mangels Masse (und  Organisationsgrad) noch kein Mitglied des DOSB ist (sein kann). Erforderlich sind hierzu minimum 10.000 registrierte Sportler und die Zugehörigkeit zu sieben Landessportbünden (aktuell gut 2.000 registrierte Sportler und noch keine LSB-Zugehörigkeit). Erwähnungen des Preises in der Süddeutschen, der Zeit oder der Passauer Neue Presse helfen bei dem einen oder anderen überhaupt zu bemerken, dass es so etwas wie „Frisbee-Sport“ gibt. Ein Durchbruch, der sich aufgrund stark steigender Aktivitäten an vielen Schulen und in vielen Sportvereinen abzeichnen könnte, wird aber nur durch weiterhin unablässige Arbeit an der Basis erreicht.

Wochenend-Presseschau 04-10

Montag, 01. Februar 2010

Die Frage, was das Gold kostet, war in der FAZ vom vergangenen Samstag nicht auf den Börsenkurs des Edelmetalls bezogen, der sich innerhalb von sechs Jahren etwa vervierfacht hat und eine Bestmarke nach der nächsten erklimmt. Der Artikel von Michael Horeni und Michael Reinsch beschäftigt sich vielmehr mit den Bestleistungen deutscher Athleten im olympischen Wettbewerb.

FAZ, 30.01.10, Titel: Was kostet das Gold?

Genauer geht es um die Sportförderung deutscher Olympiateilnehmer, kurz vor Eröffnung der olympischen Winterspiele in Vancouver. Obwohl die kunstvoll gestalteten Goldmedaillen selber allenfalls sechs Gramm Gold enthalten und damit einen Materialwert von etwa 160 Euro darstellen, sind mit dem Gewinn einer solchen Medaille weitaus mehr geldwerte Vorteile verbunden – wobei wir an dieser Stelle gar nicht einmal über Werbeverträge sprechen wollen. Doch ist der Gewinn einer Goldmedaille gleichbedeutend mit der höchsten Förderstufe des DOSB. Und ein hohes Ziel des DOSB ist es, im ewigen Medaillenspiegel der Winterspiele (wenn auch nicht offiziell anerkannt durch den IOC) Russland die Führung abspenstig zu machen.

Dass bei der Zählung aller Goldmedaillen für Deutschland ebenso diejenigen aus dem Dritten reich (zwei Stück 1936 in Gamrisch-Partenkirchen) wie diejenigen aus DDR-Zeiten (54 Goldgewinne bei Winterspielen) dazu zählen, wird dabei als nur nebensächlich bewertet. Denn es geht ums nationale Prestige. Immerhin ist das Bundesinnenministerium von Thomas de Maiziere mit 139 Millionen Euro größter Förderer des deutschen Sports. Vor vier Jahren in Turin konnte Deutschland mit elf mal Gold (insgesamt 29 mal Edelmetall) den ersten Rang der Nationenwertung belegen. In diesem Jahr sollen es noch mehr goldene Medaillen werden

Jedes olympische Goldstück wird dem Beitrag zufolge mit 15.000 Euro von der Stiftung Deutsche Sporthilfe belohnt, der Deutsche Skiverband gibt sogar 25.000 Euro für einen Olympiasieg aus. Aber diese Summen sind nichts verglichen mit den Kosten, die innerhalb eines Vierjahreszyklus entstehen, um die Athleten (von denen aktuell etwa zwei Drittel im Staatsdienst beschäftigt sind), in Höchstform zu bringen. Die DDR hat nach Angaben des Potsdamer Historikers Hans-Joachim Teichler 1,1 Milliarden DDR-Mark jährlich aufgewandt, bezogen auf 46 Goldmedaillen 1988 in Calgary und Seoul hat demnach eine rund 98 Millionen DDR-Mark gekostet. Bezogen auf die 27 deutschen Goldmedaillen von Turin 2005 und Peking 2008 kommen die Autoren auf eine Fördersumme von 846 Millionen Euro oder den Preis von gut 31 Millionen Euro pro Goldmedaille.

Als zynisch kommetieren Michael Horeni und Michael Reinsch die Ausrichtung rein auf Medaillensspiegel und Olympiasiege: „Sie ordnen diejenigen als gescheitert ein, die es nie aufs Siegertreppchen von Olympische Spielen gebracht haben“. Eine Fehlbetrachtung in diesert Kalkulation sieht auch Holger Preuß, Professor für Sportökonomie an der Universität Mainz. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft hat ihn beauftragt, den Anteil des Sports am Bruttoinlandsprodukt zu errechnen. Doch auch diese Erhebung muss das vernachlässigen, was er an der Eingangsfrage bemängelt, „Vorbildwirkung und Freude seien zu berücksichtigen. Sport erreiche Ziele wie Erziehung zur Demokratie und außenpolitische Darstellung – und vielleicht sogar den Zuschlag für die Winterspiele 2018 in München.“