Kategorisierungen von Mädchen und Jungs im Kindergartenalter treffen häufig nicht zu. Das will uns eine Studie von Erziehungswissenschaftlerinnen der Uni Bamberg glauben machen. Demnach sind die Unterschiede innerhalb der Geschlechtergruppen weitaus größer als diejenigen zwischen den Geschlechtern. „Die Einübung von Geschlechterrollen findet demnach mehr in den Familien und im Freundeskreis der Kinder statt als in den ersten Bildungseinrichtungen“, heißt es im Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
In der Besprechung des Artikels aus der Zeitschrift für Pädagogik gibt Autor Jürgen Jaube zu bedenken, dass dann die Frage nach der Herkunft von „Geschlechterdifferenzen in den Bildungskarrieren“ eine neue Brisanz erhält. Von den Kindergärten stammen sie der zitierten Studie zufolge nämlich nicht. Die beobachteten Unterschiede, Mädchen bevorzugten kleine Gruppen, Gespräche und Lesen, Jungs hingegen Brettspiele, hätten sich im Verlauf der Kindergartenzeit vielmehr weitgehend verloren.
Zeit über unsere eigenen Projektionen in die lieben Kleinen nachzudenken und darüber, wie wir oft unbewusst und ohne Not ein Rollenverhalten forcieren und damit einer ungleichen Behandlung der Geschlechter Vorschub leisten.
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