Doppelter Grund zum Feiern! Heute ist 2. Advent und Nikolaus. Im Gartencenter erklärte die achtjährige Schwester ihrem vierjährigen Bruder: „Dieser Nikolaus ist nicht der echte!“ Der echte ist vielmehr derjenige, der über Nacht den Nikolausstrumpf gefüllt hat, also der, den es nicht gibt. Hingegen ist der reale Nikolaus aus Fleisch und Blut mit Bischofsstab und -mütze keinesfalls der richtige. Das widerspricht aller kindlichen Erfahrung und Phantasie!
Die Kölnische Rundschau hat in ihrem Wochenend-Magazin die verschiedenen Figuren einmal mehr gegeneinander abgegrenzt. Während in den früheren Generationen doch zuverlässig in den meisten deutschen Gegenden das Christkind die Geschenke brachte, hat es heute der Weihanchtsmann strak verdrängt, vermutlich stark unter dem Eindruck des amerikansichen Santa Clause. Dieser hingegen gemahnt rein sprachlich an die Figur mit dem historischen Hintergrund, den Bischof Nikolaus aus der heute in der Türkei liegenden Stadt Myra.
Gleichzeitig hat dagegen Knecht Ruprecht als „Angstmacher“ weitgehend ausgedient. Die Drohung mit den schlechten Taten, die einer Geschenkeorgie im Wege stehen könnte, zieht kaum mehr. Im Magazin-Beitrag der Kölnischen Rundschau stellt der betreffende Autor fest, dass es Ruprecht wohl weniger um die Strafe gegangen sei (er schlug nämlich nie zu, auch nicht bei den wirklich bösen Kindern), sondern vielmehr um die Angst vor der Bestrafung, sprich das schlechte Gewissen. Je nach Region hat der „Bad cop“ (in Begleitung des „Good Cops“ Nikolaus) auch andere Namen.
Jedenfalls lässt sich anlässlich des heutigen zweifachen Festtages (jedenfalls für Kinder) nicht verleugnen: „Es fängt an, nach Weihnachten auszusehen“, wie Perry Como in einem Weihnachtsspeccial im US-Fernsehen schon 1958 sang:
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