Mit ‘Christkind’ getaggte Artikel

Das W-Wort (24) – ist da!

Samstag, 24. Dezember 2011

Zeit für eine Auszeit. Ein mehrtägiges Cocooning beginnt: Fröhliche Weihnachten!

XMAS-Schriftzug in einem Dekoladen

Passend zum Anlass, ohne viele weitere Worte zu verlieren, ein etwas kitschiger Weihnachtsgruß:

Weihnachts- udn Neujahrsgruß

Zu guter Letzt noch ein Musikstück, um die Stimmung des „Wir warten aufs Christkind“ zu vermitteln (auch wenn ich heute lesen musste, dass der Weihnachtsmann in deutschen Familien statistisch bereits das Christkind verdrängt hat): Diana Krall am 9. Dezember 2005 bei Jay Leno mit „Have youryself a merry little christmas“.

Winke zu Weihnachten 9

Montag, 29. November 2010

Spätestens zum ersten Advent überschlagen sich die Zeitungen mit Sonderthemen rund um das Fest der Feste. Die Weihnachtsstimmung schlägt über den auch in den Redaktionen gelegentlich verabreichten Glühwein direkt durch auf den Leser. Viele Beiträge scheinen nur Kaufempfehlungen zu sein. (Natürlich folgt dann am Montag nach dem 1. Advent auch gleich die erste Zwischenbilanz des Weihnachtsgeschäfts am vergangenen Wochenende). Sehr schön gefallen hat mir da nachfolgende Rubrik in der Welt am Sonntag.

Welt am Sonntag, 28.11.10, Titel: Geben - oder doch behalten?

Hier werden – richtig! – Geschenkideen vorgestellt, die dem Schenkenden selbst vielleicht doch noch mehr Freude bereiten könnten als dem Geschenkten…!? Dabei fallen aber zwei wichtige Aspekte hinten über: Erstens muss das Geschenk doch wohl dem Schenkenden selbst gefallen, sonst würde er es aufgrund seines eigenen Empfindens gar nicht mit der Person verbinden, der er etwas geben möchte („bestellte“ Käufe ausdrücklich ausgenommen). Zweitens aber bereitet doch das Schenken selbst die allergrößte Freude, die sich mit dem schnöden Behalten eines ursprünglich als Geschenk vorgesehenen Produkts gar nicht vergleichen lässt. Einmal ganz zu schweigen vom dem bekannten Spruch „Geben ist seliger denn Nehmen“. Da ist offenbar irgend etwas gründlich schief gelaufen.

Welt am Sonntag, 28.11.10, Titel: Santa Graus

Ebenso wie beim so überschriebenen Beitrag von Alexa Hennig von Lange, auch aus der WamS. Ich habe nichts gegen alternative Weihnachtsbräuche, ich bin auch kein Verfechter des ultimativen Bildungsauftrags. Weihnachten ist für mich ein Fest für die Gefühle, das durchaus mit heidnischen und christlichen Lehren assoziiert ist. Aber an manchen, ja ich gebe zu, kitschigen Bräuchen halte ich für meine Kinder und für mich fest. Wen bei althergebrachten Ritualen grundsätzlich das Grausen ereilt, der sollte am Besten vom Feiern des Weihnachtsfestes ganz Abstand nehmen.  Man könnte es ja auch „Winterwende“ nennen. Oder vielleicht einfach so:

Welt am Sonntag, 28.11.2010, Titel: Die Glühweinprobe

Der Schriftsteller David Wagner beschreibt wiederum in der Welt am Sonntag, wie doof er doch eigentlich Weihnachtsmärkte findet. Na, dann soll er halt zu Hause bleiben! Aber gut, er verdient ja auch Geld mit dem Beitrag, also sei ihm seine Meinung und Beschreibung gestattet. „Vorweihnachtliche Besinnlichkeitsbeschwörung, Gefühlsduselei und Konsumterror gehören zusammen, ja bedingen einander wahrscheinlich“, schreibt er, nicht ganz ohne Recht und fügt den „perfide ironischen“ Gedanken an, dass ein Terroranschlag vermutlich echte Besinnlichkeit auslösen würde. Das ist schon schräg, aber wahr. Den Abschluss macht daher ein Fundstück aus dem NRW-Teil der Zeitung, ein Interview mit dem katholischen Theologen und Brauchtumsexperten Manfred Becker-Huberti.

Welt am Sonntag, 28.11.2010, Titel: Die verrückteste Zeit des Jahres

Und ich hätte schwören können, der Kölner meint damit Karneval! Doch der geneigte Leser findet in dem Interview so schöne Aussagen wie: „Dieses Unzeitgemäße kennzeichnet unsere Zeit“, „Wird Brauchtum zementiert, stirbt es“ oder „Der Nikolaus wurde von allzu strengen Eltern ein Stück weit kaputtpädagogisiert“.

Interessant hingegen ist schon, dass es Martin Luther war, der  als „Angriff“ auf die katholische Heiligenverehrung das Christkind erfand, das nicht so wie Nikolaus kleine, sondern besser gleich große Geschenke brachte. Die Katholiken haben demnach diese seit dem 16. Jahrhundert teilweise gebräuchliche Sitte erst um 1900 vollständig übernommen. Immerhin das hat sich bis heute konfessionsübergreifend erhalten.

Winke zu Weihnachten 4

Dienstag, 16. November 2010

Die Zeichen verdichten sich: Nicht nur, dass das Wetter mit Temperaturen konstant unter 10 Grad eine vorweihnachtliche Stimmung bereitet, sondern nun sind auch die Innenstädte und erste Hausfassaden bereits mit Lichterschmuck versehen. Ein Besuch des Weihnachtsmarktes im Kölner Gartencenter Dingers, das dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, sowie ein Blick in die heutigen Zeitungen bestätigen diesen Eindruck.

Kölner Stadt-Anzeiger, 16.11.10, Titel: Christkind geht wieder stempeln

Zuerst befiel mich Sorge: Läuft das Christkind trotz seines jugendlichen Äußeren unter älteren beschäftgiten, die stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind? Bei der heute gängigen Aufbereitung der Arbeitsamt-Statistiken wäre das Christkind als Saisonarbeiter sicherlich nicht unter Arbeitslosen gelistet. Wie auch immer: Gemeint ist, dass das Postamt des Christkinds in Engelskirchen wieder eröffnet hat (bei weitem nicht als einziges). Briefe bis zum 20 Dezember an die Adresse: An das Christkind, 51777 Engelskirchen, werden gewöhnlich noch bis zum Weihnachtsfest beantwortet. Diese Tradition ergab sich seit ersten entsprechenden unadressierten Schreiben „An das Christkind“ 1985. Seither hat sich die Zahl dieser Briefe auf bis zu 150.000 im Vorjahr nur an dieses eine Postamt von insgesamt sieben bundesweit gesteigert.

Weihnachtsmänner im Kölner Gartencenters Dingers

Wie jedes Jahr auch Aufklärung über die Verwirrung: Das Christkind steht für das Jesuskindliein selbst, das am heiligen Abend geboren wurde, der Weihnachtsmann ist eine Adaption des „Santa Clause“ aus dem angloamerikanischen Kulturraum, vor allem durch Coca Cola berühmt gemacht. Solche Weihnachtsmänner lachten mich bei Garten Dingers an, wo zum 50-jährigen Jubiläum die Pracht und der Lichterglanz wieder besonders groß sind, wie zum Beispiel dieser getupfte Tortenbaum.

Ein Weihnachtsbaum im Kölner Gartencenter Dingers, bezeichnet als getupfte Torte

Wer nicht nur Deko für die eigene Wohnung kaufen, sondern sich in der Kälte dabei auch einen antrinken möchte, dem sei der Besuch eines Weihnachtmarktes empfohlen, zum Beispiel in Köln, wo ab dem 22. November in historischer Umgebung gleich sechs Weihnachtmärkte locken. Sehr schön fand ich allerdings auch den Hinweis im Kölner Stadt-Anzeiger, vermutlich weniger als Empfehlung als nur zur Kenntnisnahme gedacht, dass es auch Weihnachtsmärkte in Bonn (bereits ab dem 19. November) und in Düsseldorf (bereits ab dem 18. November) gibt.

Kölner Stadt-Anzeiger, 16.11.10, Titel: Weihnachtsmärkte auch in Bonn und Düsseldorf

The Spirit of Christmas 2009, Part 18

Sonntag, 13. Dezember 2009

Der Kopf des Briefs aus Engelskirchen

Das Christkind hat zurück geschrieben! Wir haben Post erhalten aus Engelskirchen, welche Freude für die Kinder. Gleich zweimal kam das Schreiben in unserem Haus an. das heißt nichts anderes, als dass das Christkind den Wunschzettel der Kinder erhalten hat. Da kann für das Fest der Feste ja nicht mehr viel schief gehen!

Endedes Briefs aus Engelskirchen

Eine ganze DINA4-Seite lang ist das Schreiben, zwar wortgleich für jeden Empfänger, aber sehr schön und stilsicher formuliert. Nur auf die Frage, ob sie denn die magische Glückswolke beim Öffnen des Briefes entweichen gesehen hätten, antworteten die Kinder mit „Nein“. – „Glück gehabt“, kann ich da für mich nur sagen…

Außerdem im Umschlag mit dem Sonderstempel der Deutschen Post AG ein Bastelbogen und ein kleiner Leporello mit vier Weihnachts-Postkarten. Unten ist ein Motiv zu sehen.

Postkarte aus Engelskirchen

Ich wette darauf, dass die Kinder auch im kommenden Jahr wieder nach Engelskirchen schreiben werden!

The Spirit of Christmas 2009, Part 14

Dienstag, 08. Dezember 2009

Nachdem wir das Nikolaus-Fest glücklich hinter uns gebracht haben, gilt die Konzentration nun ganz klar: Weihnachten. Allerdings machen es uns die Amts- und Würdenträger nicht gerade leicht mit dem Glauben. So hat laut Süddeutscher Zeitung von gestern der Münchner Erzbischof Reinhard Marx den Weihnachtsmann als kapitalistisch herabgewürdigt, wohingegen er den historischen resp. heiligen Nikolaus als segensbringend hervorhob. Wie Hans Holzhaider in der Rubrik „Mitten in Bayern“ bereits bemerkt, ganz zu unrecht, da der Weihnachtsmann vom angelsächsischen „Santa Clause“ abstammt, dem heiligen Nikolaus eben.

WamS, 06.12.09, Titel: Weihnachtsmann

Ganz zu schweigen von dem ebendort genannten Diplomtheologen Manfred Schnabel, der von den Eltern fordert, den Glauben nicht auf einer Lüge aufzubauen und ihren Kindern zu beichten, dass nicht das Christkind die Geschenke bringt. Einen Wunschzettel sollen sie dennoch schreiben und ihn auf die Fensterbank legen, damit ihn ein Engel mitnehmen kann. Da ist das Sinnbild, dass wir uns in Gedenken der Geburt von Christus als des Erlösers beschenken, doch weitaus realer. Zudem gibt es für die Wunschzettel acht Weihnachtspostämter bundesweit!

Lassen wir also all diese Glaubensfragen beiseite und postulieren wie die Welt am Sonntag: Da ist er, der Weihnachtsmann (s. eingescannter Titel)! Dr Schweizer Johann Wanner steht dem Basler Unternehmen „Weihnachsthaus“ vor, stellt Christbaumschmuck her und handelt damit. Warum er das Schmücken eines Weihnachtsbaumes für verantwortungsvoller hält als das Ankleiden einer Frau, hängt für ihn damit zusammen, dass es sich um eine „Opfergabe an die Natur“ handelt. Was man von einer Frau, außer in Zusammenhängen wie etwa bei King Kong nicht gerade sagen kann. Schöner Weihnachtsmann, der Geschäfte macht und sich als Couturier bezeichnen lässt.

Aber mit den australischen Weihnachtsmännern beispielsweise ist momentan gar nichts zu holen (bzw. zu bekommen). Sie sind nämlich aus Wut über neue Steuergesetze in den Streik getreten. Wer als Rentner im Weihnachtsmann-Kostüm sein Auskommen aufbessern möchte, dem drohen Kürzungen der Sozialleistungen! Aber auch dieses unerfreuliche Zwischenspiel auf dem Weg zum besinnlichen Fest kann uns den unerschütterlichen Glauben nicht nehmen! Die Engel, der Weihnachtsmann, das Christkind kommen und bringen die Geschenke. Hier der Lied-Klassiker in der Version der Supremes.

The Spirit of Christmas 2009, Part 13

Sonntag, 06. Dezember 2009

Doppelter Grund zum Feiern! Heute ist 2. Advent und Nikolaus. Im Gartencenter erklärte die achtjährige Schwester ihrem vierjährigen Bruder: „Dieser Nikolaus ist nicht der echte!“ Der echte ist vielmehr derjenige, der über Nacht den Nikolausstrumpf gefüllt hat, also der, den es nicht gibt. Hingegen ist der reale Nikolaus aus Fleisch und Blut mit Bischofsstab und -mütze keinesfalls der richtige. Das widerspricht aller kindlichen Erfahrung und Phantasie!

Kölnische Rundschau Magazin, 05.12.09: Kampf der Giganten

Die Kölnische Rundschau hat in ihrem Wochenend-Magazin die verschiedenen Figuren einmal mehr gegeneinander abgegrenzt. Während in den früheren Generationen doch zuverlässig in den meisten deutschen Gegenden das Christkind die Geschenke brachte, hat es heute der Weihanchtsmann strak verdrängt, vermutlich stark unter dem Eindruck des amerikansichen Santa Clause. Dieser hingegen gemahnt rein sprachlich an die Figur mit dem historischen Hintergrund, den Bischof Nikolaus aus der heute in der Türkei liegenden Stadt Myra.

Gleichzeitig hat dagegen Knecht Ruprecht als „Angstmacher“ weitgehend ausgedient. Die Drohung mit den schlechten Taten, die einer Geschenkeorgie im Wege stehen könnte, zieht kaum mehr. Im Magazin-Beitrag der Kölnischen Rundschau stellt der betreffende Autor fest, dass es Ruprecht wohl weniger um die Strafe gegangen sei (er schlug nämlich nie zu, auch nicht bei den wirklich bösen Kindern), sondern vielmehr um die Angst vor der Bestrafung, sprich das schlechte Gewissen. Je nach Region hat der „Bad cop“ (in Begleitung des „Good Cops“ Nikolaus) auch andere Namen.

Jedenfalls lässt sich anlässlich des heutigen zweifachen Festtages (jedenfalls für Kinder) nicht verleugnen: „Es fängt an, nach Weihnachten auszusehen“, wie Perry Como in einem Weihnachtsspeccial im US-Fernsehen schon 1958 sang:

The Spirit of Christmas 2009, Part 4

Montag, 16. November 2009

Briefe ans Christkind zu schreiben ist ab sofort wieder möglich. War das eine Erlösung heute morgen, als pünktlich zum Wochenanfang die Nachricht kam, dass das Christkind seine Postadresse in Engelskirchen endlich wieder eröffnet hat! Hatte ich doch zuvor gelesen, dass zu manchen Zeiten und an manchen Orten noch heute ganze sechs Wochen Adventszeit gefeiert wird! Dann wäre der vergangene Sonntag bereits 1. Advent gewesen.  

Aber so bleibt noch genug Zeit für Kinder und Erwachsene, Listen mit ihren zu erstellen (und vielleciht auch mit möglichen Geschenken für alle Leib- und Seelenverwandte). Entsprechende Wunschzettel und Anschreiben sind gemäß Nachricht der Gemeinde zu richten an „An das Christkind“, in 51777 Engelskirchen. Antwort wird garantiert!

Das Christkind vor seiner Adresstfel in Engelskirchen

Darüber hinaus ist ein ungläubiges Staunen gläubiger Kinder vorprogrammiert:  Am 5. und 6. Dezember können sie das Christkind sogar besuchen und ihm persönlich ihre Wunschzettel überreichen. Bei Briefen aus aller Welt weisen die himmlischen Heer- und Helferscharen darauf hin, dass die Verfasser ihre Absender nicht vergessen sollten.

Zu den himmlischen Zeiten in Engelskirchen gehört ab Dezember natürlich weihnachtlicher Schmuck im ganzen Gemeindegebiet , unter anderem mit vielen Engeln aus der Engelwerkstatt der Hauptschule Ründeroth. Außerdem sollen zahlreiche Aktionen für Kinder, Konzerte, Lesungen, sowie der Weihnachtsmarkt auf dem Engels-Platz, genannt „Engelskirchener Winter“ für viele Gäste und guten Umsatz sorgen.

Da lobe ich mir doch die fröhlichen amerikanischen Kinder, die ihre Wish List an den Santa Claus schreiben, oder aber gar nichts auf diesen Wunschzettel zu schreiben als nur den selbstlosen Wunsch, nicht alleine zu sein. Das Fest der Liebe reduziert auf seinen Kern des liebevollen und fürsorglichen Miteinander, wie hier mit Olivia Olson aus dem Film „Love actually“  mit „All I want for christmas is you“.