Mit ‘Bischof von Myra’ getaggte Artikel

Winke zu Weihnachten 13

Montag, 06. Dezember 2010

Ho! Ho! Ho! – So ähnlich grüßt er doch wohl, der liebe, heilige Nikolaus, wenn ihn ein Mensch an seinem Namenstag zu Gesicht bekommt. Aber eigentlich bekommt ihn doch nie jemand zu Gesicht, weder ihn noch den Weihnachtsmann…? Denkste! Am Wochenende schon, noch vor seiner Zeit, ist er mir begegnet, einen Engel hatte er auch dabei, und standesgemäß hat er Schokolade verteilt.

Wohltätiger Nikolaus mit Engel in einem Einkaufscenter

War er nun „echt“ oder nicht? Diese Frage hat nicht nur meine Kinder beschäftigt, sondern beschäftigt auch mich. Immerhin hat er breites Kölsch gesprochen und leibhaftig mit allen Kindern geredet, die die Tortur des Wartens auf sich genommen haben (komisch, wenn es Schokolade gibt, dann können sogar kleine Quälgeister plötzlich ganz geduldig sein).

Ich glaube, ich werde zum Nachdenken auf einen Kölner Weihnachtsmarkt gehen. Allerdings stürzt mich die Werbung dafür, die mir jetzt ins Auge gefallen ist, in neue Zweifel. Ist der dort abgebildete Weihnachtswichtel (bzw. -heinzel) etwa echt? Immerhin gab es für den Nikolaus doch das Vorbild des historischen Bischofs von Myrna. Aber ist derjenige, der heute in allen Häsern umgegangen ist, also ein Geist? Und wer ist nun echter, der Wichtel oder der Nikolausi? Fragen über Fragen, die dringend nach Glühwein rufen!

Plakat mit Weihnachtswichtel für den Weihnachtsmarkt in der Kölner Altstadt

The Spirit of Christmas 2009, Part 13

Sonntag, 06. Dezember 2009

Doppelter Grund zum Feiern! Heute ist 2. Advent und Nikolaus. Im Gartencenter erklärte die achtjährige Schwester ihrem vierjährigen Bruder: „Dieser Nikolaus ist nicht der echte!“ Der echte ist vielmehr derjenige, der über Nacht den Nikolausstrumpf gefüllt hat, also der, den es nicht gibt. Hingegen ist der reale Nikolaus aus Fleisch und Blut mit Bischofsstab und -mütze keinesfalls der richtige. Das widerspricht aller kindlichen Erfahrung und Phantasie!

Kölnische Rundschau Magazin, 05.12.09: Kampf der Giganten

Die Kölnische Rundschau hat in ihrem Wochenend-Magazin die verschiedenen Figuren einmal mehr gegeneinander abgegrenzt. Während in den früheren Generationen doch zuverlässig in den meisten deutschen Gegenden das Christkind die Geschenke brachte, hat es heute der Weihanchtsmann strak verdrängt, vermutlich stark unter dem Eindruck des amerikansichen Santa Clause. Dieser hingegen gemahnt rein sprachlich an die Figur mit dem historischen Hintergrund, den Bischof Nikolaus aus der heute in der Türkei liegenden Stadt Myra.

Gleichzeitig hat dagegen Knecht Ruprecht als „Angstmacher“ weitgehend ausgedient. Die Drohung mit den schlechten Taten, die einer Geschenkeorgie im Wege stehen könnte, zieht kaum mehr. Im Magazin-Beitrag der Kölnischen Rundschau stellt der betreffende Autor fest, dass es Ruprecht wohl weniger um die Strafe gegangen sei (er schlug nämlich nie zu, auch nicht bei den wirklich bösen Kindern), sondern vielmehr um die Angst vor der Bestrafung, sprich das schlechte Gewissen. Je nach Region hat der „Bad cop“ (in Begleitung des „Good Cops“ Nikolaus) auch andere Namen.

Jedenfalls lässt sich anlässlich des heutigen zweifachen Festtages (jedenfalls für Kinder) nicht verleugnen: „Es fängt an, nach Weihnachten auszusehen“, wie Perry Como in einem Weihnachtsspeccial im US-Fernsehen schon 1958 sang: