Modul zwei der Vereinsmanager-Ausbildung des Stadtsportbund Köln und des Landessportbund Nordrhein-Westfalen. Das Thema des zweiten Wochenend-Moduls behandelte Jugendliche im Sportverein und fand im Vereinsheim des Fußball-Landesligisten SC West Köln statt.
Inhaltlich ging es dabei um die gesellschaftliche Situation (Spannungsfelder zwischen Kindern & Jugendlichen, der erwachsenen Gesellschaft und den Sportvereinen), die Entwicklungsstufen der Kinder & Jugendlichen, die Rahmenbedingungen und Handlungsfelder der Jugendarbeit sowie darum, bereits bei Jugendlichen die Begeisterung dafür zu weckenm, Verantwortung zu übernehmen.
Während der einführenden Ideensammlung ergaben sich weitaus mehr Probleme als Lösungsansätze. Bei der Frage nach dem Interesse (dem das Bedürfnis nach Bewegung vorausgeht), spielen sportliche, außersportliche und organisatorische Bedingungen und Erfahrungen eine Rolle. Dabei zu beachten sind die Entwicklungsstufen laut Kinder- und Jugenschutzgesetz (im Sozialgesetzbuch), unterteilt in Kinder bis 14 Jahren, Jugendliche bis 18 Jahre, Heranwachsende bis 21 Jahren und junge Erwachsene bis 27 Jahren.
Bereits ab 14 Jahren sind erste Qualifizierungen für Gruppenhelfer I bis III möglich; lizensierte Übungsleiter-Lehrgänge ab 16, bzw. mit voller Verantwortung ab 18. Durch die schrittweise Übergabe von Verantwortung und die frühzeitige Qualifizierung ist eine langfristige Anbindung an den Verein bzw. sogar Vorbereitung auf spätere Vorstandsaufgaben möglich. Dazu sollte bereits in der Satzung auch eine Jugendordnung vorgesehen sein, die bereits so nützliche Instrumente wie einen Jugendvorstand (im erweiterten oder sogar im geschäftsführenden Vereinsvorstand), einen Jugendausschuss mit Jugendvertretern aller Abteilungen und eine Jugendversammlung vorsieht. Der Jugendvorstand selbst muss als Vertreter der Jugend nicht zwingend bis 27 Jahre alt sein. Ein Vertreter des Vorstandes sollte als Berater auch dem Jugendausschuss beistehen.
Bei der Motivation (denn das Interesse im Verein Sport zu betreiben muss ja irgendwie motiviert sein) spielen wiederum auch außersportliche Angebote mit hinein: Gemeinsame, integrative Feste, Ausflüge, Veranstaltungen, die Kinder und Jugendliche mit organsieren und die ihnen Spaß machen. Ein paar wichtige Allgemeinplätze, die abschließend festgehalten wurden: Um motivieren zu können, muss der Übungsleiter selbst motiviert sein. Lieber Erfolge kommunizieren, auch wenn sie nur klein sind, anstatt meist nur den eigenen Frust weiter zu reichen. Jugendlichen, die sich engagieren wollen, Erfolge in Aussicht stellen und ihnen auch die Wertschätzung zeigen.
Erfolge kann auch der SC West aufweisen: Die beiden vorhandenen Ascheplätze werden im kommenden Jahr durch moderne Kunstrasenplätze ersetzt. Das ehemalige Jugendheim (Foto) wird abgerissen, an seiner Stelle entsteht ein Kindergarten, in dessen Untergeschoss neue Umkleiden und Duschen liegen. Immerhin hatte der Verein erst den Preis für die schlechtesten Duschen und Umkleiden in ganz Köln erhalten.
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