Mit ‘Stadtsportbund Köln’ getaggte Artikel

4. „Kölsche Sportnaach“ mit Überraschungen

Sonntag, 20. März 2011

„Eine Veranstaltung für den Spitzensport, den Breitensport und das Ehrenamt“ kündigte die Moderatorin der „Kölschen Sportnaach“ Ulrike von der Groeben an. Bei der offiziellen Begrüßung im Tanzbrunnen erklärte Bürgermeisterin Elfi Schon-Antwerpes, die Stadt wolle das Frauenfußball-Pokalfinale (am 26. März 2011) dauerhaft nach Köln holen. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Köln (SSBK) Helmut Wasserfuhr kündigte an, bis zum Jahr 2015 solle die Stadt den Titel „Sportstadt“ wieder offiziell erlangen. Beklagt wurde allerdings, dass eine Weltstadt wie Köln kaum weltbekannte Sportler hervorbringe – eine kleine Ohrfeige ins Gesicht der bisherigen Sieger und Nominierten für die Wahl zu Kölns Sportlern des Jahres 2010.

Die Rollstuhlsportler Edina Müller (Basketball) und Holger Nikelis (Tischtennis) wurden zu Kölns Sportlerin und Sportler des Jahres 2010 gewählt.

Bei den Herren war die Entscheidung besonders eng: der Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis setzte sich gegen Boxweltmeister Felix Sturm, Judo-Vizeweltmeister Andreas Tölzer, den Weltmeister über 100 Meter Freistil im Behindertenschwimmen Sebastian Iwanow und den Titelverteidiger Max Hoff, Kanu-Welt-, Europa- und Deutscher Meister über 1.000 Meter, durch. Im Halbfinale der WM 2010 gegen einen Koreaner hatte er bereits einen Matchball gegen sich. Doch er setzte sich durch und hat auch weiterhin große Ziele: In diesem die Qualifikation und 2012 eine Medaille bei den Paralympics in London.

Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis, Kölns Sportler des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Volker Stauffert, Netzvorstand des Sponsors Rheinenergie

Auch bei den Frauen war die Vorjahressportlerin des Jahres, Fechterin Britta Heidemann, wieder nominiert. Das Internetvoting gab aber den Ausschlag zugunsten von Edina Müller, Vizeweltmeisterin im Rollstuhl-Basketball. Kölns Sportlerin des Jahres 2010 möchte in diesem Jahr mit dem Nationalteam den Europameistertitel verteidigen und peilt ebenso eine Medaille bei den Paralympics 2012 in London an.

Rollstuhl-Basketball-Vizeweltmeisterin Edina Müller, Kölns Sportlerin des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Klaus Breitung (l.) und Klaus Seifert vom Sponsor Physiosport

Bei der Wahl zu Kölns Team des Jahres 2010 gewann überraschend das Frauen-Tanzpaar Caroline Privou und Petra Zimmermann vom TTC Rot-Gold, Welt-, Europa- und Deutsche Meisterinnen im Standardtanzen der Frauenpaare sowie Gay Games-Goldmedaillen-Gewinnerinnen. Die Tänzerinnen konnten ihre Fans offenbar am besten mobilisieren und ließen so starke Teams wie den Inlineskater-Hockeyclub HC Köln West (Team des Jahres 2009, mit dem Triple 2010), den Hockeyclub Rot-Weiß (mit dem Double) und die Leichtathletik-Mannschaftsmeister von der LG ASV DSHS Köln hinter sich. Für die beiden, die auch privat ein Paar sind, stehen in diesem Jahr Deutsche und Europameisterschaften an.

Moderatorin Ulrike von der Groben zwischen Caroline Privou (r.) und Petra Zimmermann, Kölns Team des Jahres 2010, links Kuno Weber, Vorstand des Sponsors KVB.

Zu Beginn der kurzweiligen Veranstaltung führte Ulrike von der Groeben beispielhaft zwei von 14 Sportabzeichen-Empfängern auf die Bühne bat, die beide das Abzeichen seit 25 Jahren ablegen. Karin Kratz leitet bald 70jährig noch täglich Kurse, darunter auch Step-Aerobic. Dieter Siegers ist der erste Kölner, der einen 8.000er-Berg bestieg. Dazu bereitete er sich durch tägliches Schwimmen im Fühlinger See, auch im Winter, vor.

Erstmals wurde auch eine Nachwuchssportlerin des Jahres ausgezeichnet. Die Wahl fiel auf die dreifache deutsche Jugendmeisterin im Sprint, Leena Günther. Der Kölner Sportförder-Verein (KSFV) schenkte ihr eine einjährige Unterstützung in Höhe von monatlich 200 Euro. Nach Einser-Abitur und begonnenem Medizinstudium konnte die Geehrte ihr Trainingslager nicht verschieben, sodass sie sich per Videobotschaft bedankte.

Hochklassige Vorführungen der Ballettschule „Dance In“ in Bergisch Gladbach, der Kölner Gruppe „Capoeira VIP“ und des Hochgeschwindigkeits-Jongleurs Daniel Hochsteiner rundeten den festlichen Abend ab.

Treffen lizenzierter Vereinsmanager

Samstag, 25. September 2010

Als „Qualitätszirkel“ haben wir das erste Treffen nach dem erfolgreichen Absolvieren der C-Lizenz Vereinsmanagement scherzhaft benannt. In Wirklichkeit ging es zunächst darum, dass einige Teilnehmer die Lizenz offiziell überreicht bekamen. Anschließend stand bei Häppchen und Getränken der Gedankenaustausch auf dem Programm, nebst Vormerken der Termine für die VMB-Lizenz im Jahr 2011.

Deckblatt der offiziell überreichten C-Lizenz Vereinsmanagement

Waltraud Meyer-Gladbach, als kooptiertes Mitglied des Stadtsportbundes Köln und Vorsitzende des Stadt-Bezirks-Sport-Verband 4 e.V. (Ehrenfeld, unten rechts) überreichte den sieben anwesenden Teilnehmern ihre Lizenzen. Im Gegenzug erhielt sie anschließend von Martina Steffens vom TV Jahn Köln-Wahn (unten Mitte) und Ursula Großmann, 1. Vorsitzende vom Basketballkreis Köln (unten links) einen Blumenstrauß der Teilnehmer überreicht.

Ursula Großmann, Martina Steffens, Waltraud Meyer-Gladbach

Vor dem gemütlichen Teil wurden die Termine für die nachfolgende B-Lizenz Vereinsmanagement zwischen Januar und Mai 2011 benannt, mit den thematischen Schwerpunkten Mitgliederzufriedenheit, Rechtsfragen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Buchführung. Hierzu haben immerhin bereits 11 der Teilnehmer zugesagt. Die unter den Sportmanagern beim anschließenden Klönen angesprochenen Themen behandelten Mitgliederzufriedenheit, die Förderung von Randsportarten sowie die des Nachwuchses im Vorstandsbereich als auch das „heiße Eisen“ des Offenen Ganztags, der Kindern und Jugendlichen die sportliche Betätigung im Verein verleidet. Eine Entwicklung wie im angelsächsischen Bereich, wo Sport fast ausschließlich in Schul- und Hochschulmannschaften betrieben wird, wurde als Befürchtung ausgesprochen.

Teilnehmer des 1. Qualitätszirkels der Kölner VMC-Lizenziaten 2010

Die anwesenden Teilnehmer (v.l.n.r.): Ursula Großmann, Basketballkreis Köln, Ralf Spee, TuS Rondorf,  Lars Görgens, DJK Wiking Köln, Martina Steffens und Alexandra Wilbert, TV Jahn Köln-Wahn, dazwischen Waltraud Meyer-Gladbach (SBSV 4), Jörg Benner, ASV Köln, Deutscher Frisbeesport-Verband und Andrea Weiden, DJK Wiking Köln. Nicht zu vergessen: Hund Chelsey.

Hund Chelsey mittendrin beim Qualitätszirkel

Frisbeesport-Aktion im Kölner Rheinpark

Sonntag, 29. August 2010

Organisiert vom Stadtsportbund Köln fand am letzten Sonntag im August das zweite Fest „Sportlich aktiv im Rheinpark“ statt. Nachdem es im Vorjahr unter allzu starker Hitze litt, sorgte in diesem Jahr wechselhafte Witterung für einen mäßigen Zuspruch. Dennoch kamen jede Menge Aktive zusammen, um Sportarten wie Baseball, Boxen (mit dem Olympiasieger und Weltmeister Thorsten May), Capoeira, Fechten, Mountainbike, Leichtathletik, einen Rollstuhl-Hindernisparcours, Tangotanzen, Volleyball und Wing Chun zu demonstrieren respektive auszuprobieren. Darunter auch Ultimate Frisbee.

Frisbeeaktion beim 2. "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Gemäß Kölner Konventionen gehört eine Veranstaltung, die zum zweiten Mal durchgeführt wird, damit bereits zur Tradition und wird sich daher in den Folgejahren sicherlich weiter etablieren. Aber auch bei der zweiten Ausgabe war die Bandbreite der vorgestellten Disziplinen und Aktivitäten bereits sehr groß. Beim Pressetermin stellten Vertreter alle Sportarten vor und auch der Kölner Sportbürgermeister Manfred Wolf sagte ein Grußwort.

Übersicht "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Sehr schön, dass neben einem „Teamwagen“ mit sieben Spielern des DJK Wiking in Köln-Chorweiler auch drei, respektive mit Altmeister Lutz sogar vier Spieler des ASV Köln dazu kamen und auch mehrere Fremde zum Mitspielen animiert werden konnten.

Frisbeesportaktion bei "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Auch ein Disc Golf-Korb stand bereit, um Kinder und Erwachsene zum Zielwerfen anzuregen. Zudem wurden eine Menge Minidiscs und DFV-Flyer verteilt. Tatsächlich hielt das Wetter weitgehend und die ganze Aktion auf einem Kleinfeld mit fünf gegen fünf Spielern kann insofern als voller Erfolg gewertet werden. Lediglich eine Dame im Rheinpark ließ sich von den vielfältigen Sportmöglichkeiten nicht beeindrucken und behielt stattdessen ganz die Ruhe…

Unbeeindruckte Skulptur bei "Sportlich aktiv im Rheinpark" 2010

Die C-Lizenz Vereinsmanagement ist erworben

Dienstag, 01. Juni 2010

…bleibt die Frage: Wofür? Nach acht Wochenendseminaren, die erstmals Stadtsportbund Köln und Landessportbund NRW gemeinsam angeboten haben, komme ich nun in Besitz einer C-Lizenz in Sachen Vereinsmanagement, die ich in Hinblick auf meinen Heimatverein ASV Köln sowie als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes e.V. anwenden kann. Verwandle ich mich damit nun vollends in einen Funktionär und Schreibtischtäter, der den Bezug zum Spaß am Sport verliert? Oder gelingt es dadurch vielleicht, einige Baustellen effizienter anzugehen und erfolgreich zu bearbeiten. Was abzuwarten bliebe… Jedenfalls bot das gehobene Ambiente der VBG-Akademie in Schloss Gevelinghausen im Hochsauerlandkreis das passende Umfeld für den Lehrgangsabschluss.

Starßenansicht des Hauptgebäudes von Schloss Gevelinghausen

Neben den zweitägigen, hochinteressanten und praxisbezogenen Erläuterungen zum Thema Arbeitsschutz im Sportverein überzeugte auch das Rahmenprogramm der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, bei der auch die Angestellten gemeinnütziger Sportvereine automatisch unfallversichert sind. Die Schrecken, die der kompetente Referent Andreas Schubert verbreitete – in Hinblick auf fehlendes Sicherheitsglas, auf ungesicherte Dacharbeiten, auf Wegeunfälle und sonstige neuralgische Punkte in Sportanlagen – diese Schrecken wurden durch gratis Kost und Logis sowie eine Planwagenfahrt durch das Hochsauerland mehr als wett gemacht.

Innenhof der historischen Gebäudeanlage von Schloss Gevelinghausen

Vom Innenhof der geräumigen Schlossanlage ging es oberhalb von Olsberg vorbei an Ostwig und Bestwig zurück zur mondänen Wochenendbleibe (mir selbst wurde übrigens ein Zimmer in der Villa am Hügel zuteil). Der auf dem Schloss geborene, bereits betagte, dabei jedoch sehr redselige Kutscher Heinz erzählte die Geschichte der früheren Schlossbesitzer, der Freiherren von Wendt-Papenhausen, deren Sohn nach dem Krieg zuerst eine Formel 1-Rennstrecke ins Sauerland bauen wollte, anschließend jedoch das „Fort Fun“-Familienland gründete. Über den Plan in Kanada ein selbiges Erlebnisland aufzubauen geriet er an unwirtliches Land, das nicht bebaubar war und verlor darob seinen Besitz. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft ist bereits seit mehr als 20 Jahren mit ihrer Akademie in den Räumlichkeiten eingemietet. Es ist nicht nur ihr Gesetzesauftrag, über Unfallgefahren aufzuklären, sondern dies senkt nachweislich auch die Unfallhäufigkeit.

Blick von der Planwagenfahrt auf das Hochsauerland

Trotz der deutlich in die Jahre gekommenen zweispännigen hölzernen Spielwaage kamen wir mit unserer knapp 20köpfigen Lerngruppe unfallfrei wieder zurück und hatten neben einigen historischen Anekdoten auch das einheimische Warsteiner-Bier kennen gelernt, das sich (zu seinem eigenen Schutz?) nicht Pils, sondern „Premium Verum“ nennt. Anschließend machten wir auch noch Bekanntschaft mit dem Sauerländer Edelkorn „Ganz alter Schneider„. Natürlich kamen neben den spaßigen Abschnitten auch die Lerninhalte nicht zu kurz. So wurden in vielen professionellen Folien die Grundlagen des Arbeitsschutzes für Vereine erarbeitet.

VBG-Folie zum Arbeitsschutz in ehrenamtlichen Organisationen

Im Bewusstsein hängen blieben neben den praktischen Übungen zur Absicherung von Sportstätten auch einige Videoeinspielungen, so zum Stadionbrand in Bradford 1985, der nach Kontroversen nur noch zu Zwecken des „Feuerbewusstseinstrainings“ gezeigt werden darf, oder zur Schadensmeldung nach einem Dachdecker-Unfall. Dies darf noch gezeigt werden.

Abschließend sei vermerkt, dass die homogene Kölner Lerngruppe zu großen Teilen plant, im kommenden Jahr die VM-B-Lizenz an das Erlernte dranzuhängen.

Als Lernender bei den Bickendorfer Schützen

Sonntag, 21. März 2010

Modul sechs von acht der Weiterbildung C-Lizenz Vereinsmanagement zum Thema „Vereinsbuchführung“ erfolgreich abgeschlossen. Wie schon mehrfach berichtet (siehe Kategorie „Sportpolitik“ in der rechten Navigationsleiste), absolviere ich derzeit die erstmals vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Stadtsportbund Köln angebotene Weiterbildung. Dazu war die eingeschworene Runde zu Gast bei der St. Hubertus Schützenbruderschaft Köln-Bickendorf von 1869, der größte Schützenverein im linksrheinischen Köln, der im vergangenen Jahr sein 140-jähriges Jubiläum feiern konnte.

Wappen der St. Hubertus Schützenbruderschaft Bickendorf

Im sechsten Wochenend-Seminar unter der kompetenten Leitung des Referenten Manfred Schmidt ging es unter anderem um den Verein als Mittelbeschaffer und-verwender, um die unternehmerischen und nichtunternehmerischen Tätigkeitsbereiche des Sportvereins, die auftretenden Kontenklassen, die Zweckbetriebs-/Besteuerungsgrenze von 35.000 Euro im Jahr und ihre Folgen sowie die Gewinnermittlung vorzugsweise nach Einnahmenüberschussrechnung.

Die Buchungsbereiche des Sportvereins

Links von dem vertikalen hellen Trennstrich (zwischen Haupt- und Nebenzweck des Vereins) befinden sich die den Satzungszweck fördernden Buchungsstellen, rechts davon die nicht den Zweck fördernden Tätigkeiten im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Insgesamt ergeben sich buchhalterisch somit sechs Bereiche: Der Ideelle Bereich (alles direkt dem Vereinszweck Dienende und vor allem auch lles die Jugend Betreffende), die Vermögensverwaltung (sofern Vermögen vorhanden), sowie der Zweckbetrieb (dem Satzungszweck folgend) und der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb, jeweils aufgeteilt in sportliche und außersportliche Tätigkeiten. Entsprechend lassen sich für die Vereinsbuchführung bis zu neun Kontenklassen einrichten:

Kontenklassen der Vereinsbuchführung

Eine insgesamt sehr anstrengende und sehr erhellende Lerneinheit, die die Notwendigkeit eines Finanzmanagers im Sportverein in heutiger Zeit nachdrücklich belegte. Wie es der Zufall wollte, erhielt ich als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes erst am Vortag die Aufforderung des zuständigen Finanzamtes zur Abgabe der Erklärung zur Körperschafts- und Gewerbesteuer. Nur gut, dass dieses Thema gegen Ende des Seminars ebenfalls noch ausführlich behandelt wurde!

10m-Schießanlage der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Köln-Bickendorf

Unterdessen zeigte sich das traditionsreiche Schützenheim nicht nur als guter Gastgeber, sondern auch mit einer gelungenen Balance zwischen modernen Sportschützenanlagen (zwischen 10 Metern, Foto unten, und bis zu 50 Metern) und wertkonservativen Darstellungen aus der Schützenmythologie. Hirschbild der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Köln-Bickendorf

Besonders schön fand ich auch am schwarzen Brett ausgehängte Werbung für die Gay Games VIII vom 31. Juli bis 7. August in Köln, während uf das erste gleichgeschlechtliche Schützenkönogspar vermutlich noch weitere 140 Jahre gewartet werden muss.

Beitrag zur C-Lizenz Vereinsmanagement

Samstag, 20. März 2010

In der aktuellen Ausgabe 2010 der kölnischen „StadtSportNews 03/10“ ist jetzt ein Beitrag von mir zur Ausbildung zur C-Lizenz Vereinsmanagement erschienen, die der Stadtsportbund Köln gemeinsam mit dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen erstmals anbietet.

SSN03-2010, Titel: Vorbereiten und Weiterbilden

Der Text spricht für sich selber. Ich hatte verschiedentlich über die einzelnen Module berichtet (siehe Rubrik „Sportpolitik“ in der rechten Naviationsleiste). Aktuell läuft gerade das sechste von achten zum Thema „Vereinsbuchführung“. Auf dem Deckblatt dieser Ausgabe steht auch das Editorial der Mitorganisatorin Waltraud Meyer-Gladbach vom SSBK. Die achtseitige Informationsbroschüre erscheint seit Oktober 2005 als Beilage im Freizeitmagazin „Kölnsport“.

Cover der Stadtsportnews 03-10

Teil1 des Berichts zur C-Lizenz Vereinsmanagement in der SSN03-2010
Teil2 des Berichts zur C-Lizenz Vereinsmanagement in der SSN03-2010

Zudem mit enthalten das Foto der Weiterbildungsteilnehmer, das schon im hiesigen Bericht zum vorherigen Modul „Versicherungen, Steuern und Recht im Verein“ zu sehen war:

Die Lerngruppe der Weiterbildung zur C-Lizenz Vereinsmanagement in Köln

Heidemann, Hoff und HC West

Sonntag, 28. Februar 2010

Bei der dritten „Kölschen Sportnaach“ im Tanzbrunnen sind Kölns Sportler des Jahres 2009 ausgezeichnet worden. Für mich wenig überraschend die Wahl der Sportlerin des Jahres Fecht-Europameisterin Britta Heidemann und des Sportler des Jahres – wie im Vorjahr – Deustcher Meister, Europa- und Weltmeister im Einerkajak über 100 Meter, Max Hoff. Als echte Überraschunegn dagegen konnten die Wahl des Sportteam des Jahres, des Deutschen Meisters im Inline-Skaterhockey HC Köln-West und – wie jedes Jahr durch eine Jury bestimmt – der Person des Kölner Sports, Edith Wolff vom Kanuclub Zugvogel in Porz-Zündorf, gelten. Sie wurde als erfolgreiche Trainerin mit hohem sozialen Engagement in der Jugend- und Vereinsarbeit ausgezeichnet, wofür sie auch schon die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten hat.

Gruppenbild mit allen Geehrten der Kölnee Sportlerwahl 2009

Veranstalter der erfolgreichen Showveranstaltung ist der Stadtsportbund Köln (SSBK), in diesem Jahr erstmals zusammen mit der Kölner Sportförderhilfe  (KSFV). Diese ehrte denn auch drei Jugendliche, die sich in der Sportbetreuung durch außergewöhnliches Engagement hervortun. Moderatorin Ulrike von der Groeben war mit Handicap angetreten: Sie hatte sich  beim Joggen den Knöchel gebrochen, was das tiefe Mitgefühl der etwa 800 Gäste hervorrief: „Ohhhh!“. Dennoch führte sie einigermaßen souverän durch den abwechslungsreichen Abend, zu dessen Gelingen zahlreiche sportliche Showacts beitrugen, unter anderem die „Madcity Kids Dance Company“, der spektakuläre Diabolo-Artist Sören Eiko Mielke und das Multikulti-Paartanzprojekt „Art of Dance“. Hier raubte ein Paar zweier sechsjähriger Tänzer den Größeren teilweise die Show.

Max Hoff zwischen Konkurrenten, Sponsor und Moderatorin bei der Wahl zum Kölner Sportler 2009

Bei dem Online-Voting hatten fast 10.000 Leute mitgemacht und damit mehr als bei der Wahl zu den Sportlern des Jahres in NRW. Unter den Konkurrenten von Max Hoff waren der Einzel- und Mansnchaftseuropameister im Rollstuhl-Tischtennis Holger Nikelis (Foto oben 2.v.l.)  und der Deutsche Seniorenmeister in 1m-, 3m- und Turmspringen sowie Vizeeuropameister in 3m-Springen Heinz Weisbarth (Foto oben l.), der – wäre es nach dem Willen des Saalpublikums gegangen – wohl zum Sportler des Jahres gewählt worden wäre.  RheinEnergie-Netzvorstand Volker Stauffert als Sponsoren-vertreter (Foto oben Mitte) sprach die Fecht-Europameisterin 2009, Olympiasiegerin 2008 und Weltmeisterin 2007 Britta Heidemann mehrfach mit „Frau Heinemann“ an. Am meisten gefreut haben sich aber die Jungs und Herren vom HC Köln-West, die im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal nach 2006 und 2007 den Deutschen Meistertitel errangen und im Pokalfinale nur knapp an Augsburg scheiterten. Der Kapitän Hans-Hermann Merkel war für sein großes ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit und sein vorbildliches Verhalten auf und abseits des Platzes bereits zur „Person des Kölner Sports 2007“  gewählt worden (unten auf dem Foto, hinten 2.v.r. mit dunklem Jacket). Nun erfuhren die Zuschauer auch, warum sein Spitzname „Möppi“ lautet: Wegen der Haare! Zudem ein offenbar auch gesanglich gut eingespieltes Team (mit OB Jürgen Roters, vorne Mitte).

Gruppenbild des feiernden HC Köln-West mit Oberbürgermeister Jürgen Roters

Versicherungen, Steuern und Recht im Verein

Sonntag, 31. Januar 2010

Nach dem fünften Modul der neuen Vereinsmanager C-Ausbildung von Landessportbund NRW und dem Stadtsportbund Köln bleibt die Frage: Warum tu ich mir das eigentlich an? Als Vertreter des ASV Köln kann ich das Erlernte gleichzeitig auf meine Tätigkeit als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes beziehen. Die Konsequenzen sind teilweise nicht eben lustig, dabei handelt es sich doch um rein ehrenamtliches Engagement.

Das Kölner Sportamt vor dem Nordeingang des Rhein-Energie-Stadions

Der verschneite Anblick des Rhein-Energie-Stadions oder die für dieses Lernmodul gewählte Stätte des Kölner Sportamtes wären als zwei Gründe zu nennen, warum die Weiterbildung dennoch Spaß macht. Gleichzeitig gilt auch im Ehrenamt: Unwissenheit schützt vor Schaden nicht. Insofern ist es doch besser, abzusehen, was alles auf einen Vorstand zukommen, und wie es richtig vermieden werden kann. Also frischauf durch den Eingang des Westgebäudes vom Sportamt und eingetaucht in die Welten der deutschen Sportbürokratie!

Eingang zum Westgebäude des Kölner Sportamts

In Sachen Versicherungen ist es zum Beispiel wichtig, dass Mitglieder nicht per Satzung zur Mitarbeit verpflichtet werden. Weil sie diese Stunden dann nicht freiwillig erledigten, wären sie dabei nicht versichert! Grundsätzlich umfasst der Versicherungsschutz von Vereinen (die in NRW zum LSB gehören) über die Sporthilfe in Lüdenscheid Unfall-, Haftpflicht-, Vertrauensschaden-, Reisegepäck-, Rechtsschutz- und Rentenversicherung. Für Reisegepäck greift der Schutz allerdings nur bei Reisen ins Ausland. Zusätzlich bieten sich eien KfZ-Versicherung an (der Fahrer eines Kindes ist dann übrigens nicht versichert, wenn er nur sein eigenes Kind fährt, weil es dann eine quasi private Fahrt ist) sowie eine Nichtmitgliederversicherung (immer dann, wenn ein Kursprogramm oder z.B. ein Lauftreff besteht oder Probetrainings angeboten werden).

Neben der Sporthilfe besteht die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft VBG, als gesetzliche Unfallversicherung vor allem für Arbeitnehmer (in Sportvereinen) oder arbeitnehmerähnliche Verhältnisse. Da die VBG den Sportverein als Arbeitnehmer betrachtet, ist der Vorstand selbst (als Arbeitgeber) hierbei nicht versichert, obwohl er ehrenamtlich arbeitet und andere dagegen evtl. sogar gegen Entgelt. Arbeitnehmer oder arbeitnehmerähnliche Beschäftigte zeichnen sich aus durch Weisungen und dadurch Eingegliedertsein in den Verein. Bedingung ist jedoch auch, dass die ausgeübte Tätigkeit dem Arbeitsmarkt entspricht. Damit fallen Schiedsrichter z.B. durch das Raster, weil es keine professionellen Schiedsrichter in Deutschland gibt. Für Vorstände und Schiedsrichter gibt es jedoch eine freiwillige Zusatzversicherung für 2,73 EUR pro Person.

Die erste Vereins-Manager C-Lerngruppe von LSB NRW und SSBK

Nach der weiteren Behandlung von Versicherungsfällen (Arbeits- oder Wegeunfällen) erarbeitete die Gruppe die Berechnungsgrundlage als Veranlagung entsprechend dem Entgeltnachweis (wer hat wieviel im Verein verdient?). Anschließend wandte sie sich Steuerfragen zu, die nicht minder viele Fallstricke bereit halten. Ausgehend von den Vorzügen der Gemeineinnützigkeit (gemäß „SAUF-Regel“: Selbstlosigkeit, Ausschließlichkeit, Unmittelbarkeit und Förderung der Allgemeinheit) wurde z.B. erklärt, dass für Trikots mit Schriftzug keine Spendenquittung ausgestellt werden darf, da dies ansonsten eine nicht erlaubte Gegenleistung wäre.

Weitere Themen waren Möglichkeiten der Rücklagenbildung (für Investitionen oder für Betriebsmittel), der Einnahmenquellen eines Sportvereins sowie der Kassenführung unterteilt nach Tätigkeitsbereichen (ideeller Bereich, Vermögensverwaltung, Sportlicher Zweckbetrieb, Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb). Zuletzt wurde nochmals die bezahlte Mitarbeit im Verein thematisiert von unbezahlten Kräften, über Übungsleiter bis zu 2.100 Euro im Jahr und Minijobbern bis zu 400 Euro monatlich bis hin zu Honorarkräften, die sich selbst versichern müssen. Von der Bezahlung unabhängig müssen Aufwendungen (tatsächlich angefallen, erforderlich und angemessen) immer nachgewiesen werden, es sei denn, der Verein hat bereits den Ehrenamtsfreibetrag von 500 Euro pro Jahr in die Satzung aufgenommen. Ohne Kenntnis all dieser Bestimmungen würde der Kölner Sportkalender 2010 kaum so gut gefüllt aussehen.

Der Kölner Sportkalender 2010

Beitragsgestaltung und Mitarbeitergewinnung

Montag, 14. Dezember 2009

Viertes Wochenend-Modul zur Vereinsmanager C-Ausbildung. Im äußersten Südosten der Stadt Köln, im Ortsteil Wahn beim TV Jahn, wurde die vierte von acht Veranstaltungen zur neuen Vereinsmanager C-Ausbildung des Landessportbund Nordrhein-Westfalen und des Stadtsportbundes Köln abgehalten. Trotz Vorweihnachtszeit und 3. Advent arbeitete die inzwischen sehr eingeschworene Ausbildungsgruppe, erstmals unter anderen Seminarleitern als in den ersten drei Veranstaltungen, fleißig mit.

Modelle der Beitragsgestaltung nach VIBSS

Am ersten Tag brachte Dietmar Fischer, freiberuflich für den Landessportbund Nordrhein-Westfalen tätig, die Grundlagen des Finanzmanagements bei, sprach über den Führungsgrundsatz der Wirtschaftlichkeit und führte den interessierten Vereinsmanagern in spe Kosten- und Leistungsrechnung vor Augen. Grundbegriffe der Kostenrechnung betrafen die doppelte Buchführung, sowohl chronologisch als auch verschiedenen Sachkonten zugeordnet, die Gegensatzpaare Kosten – Leistungen, Einzelkosten (sportartspezifisch) – Gemeinkosten, Fixkosten – variable Kosten. Zuletzt folgte das praktische Beispiel der Beitragsgestaltung anhand der Fallstudie  des fiktiven TuS Mittestedt 1923 e.V. – nach dem Solidarprinzip.

Dieses Beispiel – wie viele andere informative Papiere – ist nachzulesen in der Wissensdatenbank auf www.vibss.de  (Vereinsinformations-, Beratungs- und Schulungssystem), für die der Referent ebenso tätig ist. Von großem Interesse war die einleitende Unterscheidung der unterschiedlichen Formen der Vergütung im Verein, zwischen unbezahlter, ehrenamtlicher Mitarbeiter, einem Arbeitnehmer-Verhältnis (beginnend mit einem 400-Euro-Job) und selbstständiger Mitarbeit auf Honorarbasis. So ist z.B. der Übungsleiterfreibetrag von 2.100 Euro im Jahr mit einem Minijob oder mit selbstständiger Tätigkeit kombinierbar, jedoch niemals die beiden letztgenannten. Hierzu besteht das VIBSS-Infopapier „Bezahlte Mitarbeit im Sport.“

Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtler sind rechtlich zwar vorgesehen, jedoch als Nachgiebige Bestimmung durch eine anders lautende Satzung auch auszuschließen. Für Ehrenamtler können Aufwendungen neuerdings pauschal bis zu 500 Euro pro Jahr abgegolten werden, vorausgesetzt, diese Regelung ist in der Satzung verankert. Überhaupt hat sich die Kassenführung in den vergangenen Jahren in vielen Vereinen von einer vergangenheitsorientierten Finanzverwaltung zu einem zukunftorientierten Finanzmanagement gewandelt. Gegenüber dem „Maximalprinzip“, mit festgelegten Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, empfiehlt der LSB NRW das „Minimalprinzip“, mit möglichst geringem Mitteleinsatz ein festegelegtes Ergebnis zu erzielen.

Vorarbeit zur persönlichen Ansprache neuer Mitarbeiterer

Referentin Karin Schulze-Kersting führte Grundlagen, Mittel und Wege der Mitarbeitergewinnung aus, ausgehend von vielfach veralteten und modernisierbaren Aufbau- und Ablauforganisationen. Zunächst wurden motivationsfördernde und –hemmende Faktoren gesucht, ehe positive Bedingungen für die Mitarbeit benannt wurden: ausgehend vom Umwerben und offiziellen Anfragen über öffentliches Lob, Anerkennung und Dokumentation erfolgter Tätigkeiten bis hin zur Frage um Rat oder der Bitte um weitere Hilfe. Letztlich rührt Motivation von der Befriedigung von Bedürfnissen. Den Abschluss bildeten praktische Überlegungen zur Vorbereitung eines Workshops bzw. der persönlichen Ansprache.

Management-Regelkreis zur Vereinsführung

Sonntag, 22. November 2009

Modul drei der neuen Vereinsmanager-Ausbildung des Landessportbund Nordrhein-Westfalen und des Stadtsportbundes Köln. „Grundlagen der Vereinsführung“ standen auf dem Lehrplan des Wochenendseminars, das in sehr schöner Atmosphäre am Rheinufer bei der Rettungs- und Schulungsstation der DLRG in Köln-Poll abgehalten wurde.

Zwei Schiffe begegnen sich auf dem Rhein bei Köln-Poll.

Zur Einführung wurde das Bild eines Vereins bemüht als einer organischen Struktur mit mehr oder weniger lebhaften Zellen, deren Kernzelle der Vorstand ist. Während die Vereinspraxis darauf ausgerichtet ist, erfolgreich Sportangebote durchzuführen, geht es im Vereinsmanagement daum, den Verein in seinem Aufbau und seinen Abläufen zu organisieren und zu verwalten. Als Kernkompetenz kommt den Ehrenamtlern (den gewählten Funktionsträgern) hierbei die Aufgabe zu, die Mitarbeiter (als Ehrenamtliche) zu führen. Nach einer Betrachtung des „Hauses des organisierten Sports“ auf Bundes-, Länder-, Kreis- und Gemeindeebenen wurden die zahlreichen Tätigkeiten im Sportverein nach sozialen, fachlichen und methodischen Kompetenzen auseinander dividiert.

Funktionäre des Sportvereins in den Schnittflächen verschiedener Kompetenzprofile

Hierbei erweisen sich unterschiedliche Funktionäre und Aufgabenträger im Sportverein als an verschiedenen Stellen der Schnittflächen von Kompetenzanforderungen positioniert. Anschließend galt es in einer weiteren Gruppenarbeit den idealen Verein als Ablaufdiagramm darzustellen. Danach wandte sich die etwa 20-köpfige Gruppe unter systematischer Anweisung der Entwicklung von Mitarbeitern nach Handlungskompetenz (durch Weiterbildung) und nach Engagement (durch Motivationssteigerung) zu.

Schließlich ging es theoretisch und praktisch um den Management-Regelkreis als geeignetes Instrument zur Projektsteuerung, auch außerhalb des Sportvereins: Vom Formulieren eines Ziels nach der SMART-Formel (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert) über das kritikfreie Brainstorming nach Möglichkeiten und der anschließenden Entscheidungsfindung (gemäß berechtigter Kritik, Realisierbarkeit und Priorisierung) bis hin zur Umsetzung: der Organisation (Wer macht was mit wem bis wann?), der Mitarbeiterführung (der Manager bearbeitet nur Vorschläge, jedoch keine bloßen Fragen von Mitarbeitern) und der Realisierung, immer unter der kontrollierenden Begleitung durch den Projektleiter.

Den Teilnehmern erschloss sich eine Menge nützlicher Kompetenzen und Techniken, die ihnen zum Vorteil für die praktische Arbeit im Sportverien oder -verband gereichen sollten. Ähnlich wie für die wenig entfernt auf den Poller Wiesen lagernden Wildgänse: Reiche Beute!

Wildgänse auf den Poller Wiesen vor der Autobahnbrücke.