Hach, ist das nicht romantisch? Rund jeder zweite Deutsche glaubt einer Umfrage aus Allensbach zufolge an den zündenden Liebesfunken beim ersten Blick in die Augen. Der alte Lateiner sprach schon mal gerne vom Dreischritt vom ersten Gewahrwerden über die erste Berührung bis hin zum Vollzug: „Amor visus, amor taktus, amor faktus“. 41 Prozent der Befragten behaupteten sogar, dieses Phänomen bereits am eigenen Leib verspürt zu haben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der ethymologische Bezug (von der Herkunft des Wortes her): Demnach ist das Wort „Glaube“ eine Art zusammengezogenes Partizip Perfekt von „Liebe“, d.h demnach wäre „geliebt“ zu haben so eine Art Bedingung für den Glauben. Das führt eventuell ein bisschen zu weit, bringt mich aber zu dem Hinweis: Dann lasst ihnen ihren Glauben!
Die Augen gelten doch als Spiegel der Seele – wie sollten sich Menschen, die dafür empfänglich sind, also sonst „erkennen“? Wie es so schön im Liebesgedicht „Das Rosenband“ von Friedrich Gottlieb Klopstock heißt:
Sie sah mich an: ihr Leben hing
mit diesem Blick an meinem Leben.
Und um uns ward Elysium.
Dabei fühlen sich Männer dann besonders stark und Frauen fühlen sich besonders schön, wie aus der Umfrage für einen Lebensmittelhersteller hervorgeht. Ein Drittel hält solche Frühlingsgefühle dagegen für eine Erfindung aus Hollywoodfilmen. Zwölf Prozent waren unentschieden. Die meisten Paare lernten sich übrigens im August kennen, noch vor dem Mai auf Platz zwei. Die schlechtesten Chancen auf eine Liebe auf den ersten Blick gab es im Dezember und Januar. Für die Umfrage wurden im vergangenen März bundesweit rund 1600 Männer und Frauen über 16 Jahre befragt.
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