Neulich bereits – vor unserem europäischen Ultimate-Einladungsturnier Disc Days Cologne 2011 – hatte ich auf verschiedene Fang-Möglichkeiten hingewiesen. Anhand des reichhaltigen Fotomaterials, das Gero Müller-Laschet nun auf dem Turnier geschossen hat, möchte ich hier ein paar der besten und interessantesten Fangvarianten vorstellen. Catch as catch can, sozusagen! – Ein Klassiker sicherlich in der Vorrundenbegegnung der beiden Top4-Teams des Turniers „Ultimate Vibration“ (aus Cergy bei Paris schwarz) gegen „Frühsport 0,2“ (Köln, weiß).
Einen weiteren Klassiker in Formvollendung, möchte ich mal sagen, zeigt hier eine Mitspielerin des Dutch National Teams, das bei den DDC zur Vorbereitung der diesjährigen Ultimate-EM in Maribor hinter „Miss GoHo“ (Süddt.), den „Seagulls“ Hamburg und „JinX“ Berlin auf dem 4. Platz gelandet ist.
Eher beim Guts zu sehen – wie hier durch die siegreichen schlechten Kölner Gastgeber, mit Rolf Posch an der Scheibe – ist die Verformung der Scheibe im Augenblick des einhändigen Fangs – wobei wir immer dem Flugobjekt entgegen gehen.
Aber nicht nur das kommt es vor, dass dieser Augenblick eingefangen werden kann, wie die nächste Aufnahme aus dem Damenfinale zwischen „Miss GoHo“ (Freiburg, Konstanz, Stuttgart, dunkel) gegen die „Seagulls“ Hamburg (weiß) zeigt, das „Miss GoHo“ übrigens mit 13:9 gewann.
Häufiger lässt sich eine gewisse Synchronizität der Bewegungen beobachten, wenn zwei Opponenten gleichzeitig zur Scheibe gehen (heißt das in der Psychologie nicht „Verhaltensecho“?). Man könnte auch sagen, die Spieler bitten zum Tanz.
Das Ganze kann dann schon mal gelegentlich ein bisschen doof aussehen. Im nächten Beispiel sowohl für den hinteren Fänger, der zwanzig Zentimeter größer ist, aber kaum höher springt, als auch für den armen Mattes Brucklacher von der „Frisbee Family“ Düsseldorf, der zwar an die Scheibe kommt, aber den Fang nicht verhindern kann (Wie kommt Deine Frau nur dazu, Dich Hampelmann zu nennen?).
Nich viel besser macht es der groß gewachsene Simon Beuck von „Frühsport 0,2“ im Open Ultimate-Finale gegen die „Frizzly Bears“ Aachen (Köln siegte 13:9), der allen Ernstes glaubt, man würde ihn nicht sehen, wenn er sich beim Fangen klein macht.
Wir nähern uns dem Stillstand, indem mancher Läufer aus dem Tritt kommt, ins Straucheln gerät und oft nur noch mit letzter Kraft imstande ist – wenn überhaupt – die in seinen Lauf gezielte Scheibe zu erreichen.
Manchmal macht es sich eine Fängerin oder ein Fänger auch gemütlich, weil sie oder er glaubt, so viel Vorsprung herausgeholt zu haben, dass der Fang gänzlich unbedrängt stattfinden wird. Warnung: Dies trifft nur in den seltensten Fällen zu!
Der Irrglaube unbedrängt zu sein, erweist sich meist schnell als falsch, sobald die Augen geöffnet werden. Dessen ungeachtet kann eine kleine meditative Einlage, wie hier vom Kölner Spieler Achim gezeigt, durchaus Wunder bewirken – sofern sie nicht die Anzählzeit von 10 Sekunden überschreitet.
Last not least der „Denkmals-Catch“. Versuche die Scheibe mit einem dazu ungeeignet erscheinenden Körperteil zu fangen (z.B. dem Daumen) und halte Dich unmittelbar danach so still – wie versteinert – dass die Scheibe keine Chance mehr hat herunterzufallen.
Zum Schluss mein Lieblingsbild, der eingesprungene Steißrüttler eines Bad Rappenauer Spielers, allerdings ohne Popo-Polster.
Tags: Catch as catch can, Disc Days Cologne 2011, Fangvarianten, Frisbeesport-Turnier, Frühsport 0.2, Guts, Ultimate Frisbee, Ultimate Vibration
hallooooo, ganz schön freche Texte für Jemand der das Spielfeld kaum selbst noch betritt! 😉
Mattes: Er weiß ja, dass Du kaum jemals vom Spielfeld herunterkommst, um ihn für seine Frechheiten zu bestrafen 😉