Mit ‘atmosphärische Optik’ getaggte Artikel

Regenbogen „der dritten Art“

Samstag, 29. Oktober 2011

Wenn das mal keine Sensation ist! Die Heidelberger Physiker Elmar Schmidt und Alexander Haußmann haben erstmals einen so genannten „Regenbogen dritter Ordnung“ nachgewiesen. Die Aufnahme des Fotografen Michael Großmann wurde nun in der Fachzeitschrift „Applied Optics“ veröffentlicht. Bisher war eine solche Erscheinung mit Farbringen um die Sonne herum (anstatt wie üblich der Sonne gegenüber) nur theoretisch berechnet worden.

Kölner Stadt-Anzeiger, 27.10.2011, Titel: Neue Regenbogenart entdeckt

Der Titel des kleinen Artikels im Kölner Stadt-Anzeiger klingt allerdings wie der Fund einer bisher unbekannten Tierart. Demgegenüber handelt es sich dabei tatsächlich um eine „Sensation der atmosphärischen Optik“, wie im Beitrag betont wird. Der Nachweis einer physikalischen Möglichkeit, die zuvor lediglich als möglich berechnet wurde, ähnelt dem Auffinden neuer chemischer Elemente gemäß Fortführung des Periodensystems.

Das Bild, das bereits am 15. Mai 2011 in Kampfelbach aufgenommen wurde, ist auf einer Unterseite der Fachzeitschrift zu sehen, wo sogar eine weitere Aufnahme von Michael Theusner gezeigt wird, die einen Regenbogen dritter Ordnung  sowie erstmals auch einen der vierten Ordnung zeigt. Ich bin begeistert, dass solche neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse möglich sind! Passend trägt der entsprechende Fachartikel den Titel „From Myth to Reality“.

Ähnlich tiegründende Gedanken trug einst der deutsche Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock  1759 am Zürichsee mit sich herum, wo er meines Wissens auf einem Boot die Ode „Frühlingsfeier“ schrieb, die am Ende (wer sich bis dorthin durchkämpft) den berühmten Ausdruck des „Bogen des Friedens“ für einen Regenbogen prägte. Der Redensart nach liegt am Ende des Regenbogens ein Schatz vergraben – warten wir also ab, welche Schätze sich aus der Entdeckung  in der atmosphärischen Optik gewinnen lassen.

Zuletzt sei noch auf den Liedklassiker „Somewhere over the rainbow“ verwiesen, allerdings weder in der erfolgreichen Cover-Version des verstorbenen hawaiianischen Sängers Israel Kamakawiwo’ole , noch im Techno-Cover von Marusha, sondern im Original von Judy Garland aus dem Musical „Der Zauberer von Oz“, hier in der Version von 1939, mit portugiesischer Übersetzung: