Mit ‘Elena Krivonogova’ getaggte Artikel

Kunst aus Chorweiler bei der Müllverbrennung

Donnerstag, 09. September 2010

Die Abfallverbrennungsanlage (AVG) in Köln-Niehl möchte mit den Menschen in den Dialog treten und veranstaltet dazu einige Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel den „Treff am Ofen, Kultur an der Müllverbrennung“. Jetzt wurde eine Ausstellung namens „Chorweiler Perspektiven“ eröffnet, in der vier Künstler der Gruppe „Chorweiler Art“ noch bis zum 30. September ausstellen. Die Kunsthistorikerin Doris Hensch (Bildmitte) hielt eine fachkundige und dennoch verständliche Laudatio über bemerkenswerte Ausstellungsstücke.

Gruppenbild bei der Ausstellungseröffnung "Chorweiler Perspektiven" mit AVG-Geschäftsführer Andreas Freund

Die kunsthandwerklich ausgebildete Kirgisin Elena Krivonogova überzeugte mit textilen Bildwirkereien (nicht ganz zutreffend Gobellin genannt) mit meist figürlichen Motiven. Die Technik basiert auf einem vorab erstellten spiegelbildlichen Karton, auf den die Tapesserien gewebt werden, das Beispiel zeigt die Bildwirkerei „Sonnenuntergang“.

Elena Krivonogova: Sonnenuntergang

Ekaterina Milyukova aus Moskau schafft in ihrem subjektiven Realismus monumentale Figuren ohne strukturierende Details, die an Skulturen orientierten Motive schaffen Typen aus Ideenwelten, die ironisch bezeichnet werden. Hier „Drei Weisen auf Frauenart. Nichts sehen, nichts hören – sprechen.“

Ekaterina Milyukova: Drei Weisen auf Frauenart. Nichts sehen, nichts hören - sprechen.

Die weit gereiste Deva Shak ist nicht nur geübt in Tanz und Meditation, sondern schafft auf Leinwänden durch Farbschichten eine Matrix, aus der heraus Darstellungen Gestalt annehmen, meist aus der Nähe der indischen Mythologie. Mit traditioneller Technik zu einer entgrenzeten Erfahrung im universellen Zusammenhang, hieß es, hier „10. Miss Smoky“.

Deva Shak: 10th Miss Smoky

Den Abschluss macht schließlich Guido Mario Mosler, ein studierter Mikrobiologe, der – vielleicht ausgehend vom Umgang mit dem Elektronenmikroskop – ungewohnte fotografische Perspektiven erschafft, durch Texturen in Unschärfe, Lichtauflösungen, auch mit der ursprünglichen Lochkamera (Camera Obskura), hier ein Werk namens „Tümpel in Duisburg“.

Guido Mario Mosler: Tümpel in Duisburg