Mit ‘Elmar Giglinger’ getaggte Artikel

Autosuggestive Krisenbewältigung

Dienstag, 26. Oktober 2010

Da wäre der 28. Mediengipfel des Medienboard Berlin-Brandenburg doch fast an mir vorbei gegangen, hätte ich nicht am Wochenende in der Süddeutschen Zeitung einen schönen Artikel von Fabian Heckenberger entdeckt, der schon einigermaßen vielversprechend begann.

Süddeutsche Zeitung, 23.10.10, Titel: Es geht uns gut

Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski hat zum diesjährigen 175-jährigen Jubiläum des Unternehmens aus Gütersloh einen Gewinnsprung verkündet (siehe Bilderserie bei sueddeutsche.de ) und sprach darum nun auch in Berlin vom guten Abschneiden der Medienkonzerne und von ihrer vorbildlichen Bewältigung der Krise. Bertelsmann hat als größter Medienkonzern Europas zwar immer noch rund 100.000 Mitarbeiter, musste im Vorjahr jedoch erstmals Verluste schreiben und vor allem durch Stellenstreichungen eine Milliarde Euro einsparen. Gut, das schafft natürlich auch nicht jeder.

„Die Zukunft der Medien zwischen Tradition und Wandel“ hieß das Motto der Veranstaltung. Und obwohl die Zahl der Fernseh-zuschauer rückläufig ist und in Zukunft vermutlich weiter gegenüber dem Internet verlieren wird, hielt Ostrowski an der Traditon fest, dass ältere Menschen wiederum mehr fernsähen. „Die Zwischenfrage, ob der Ausgang dieses Feldversuchs überhaupt schon absehbar sei, überging der Bertelsmann-Chef.“, schreibt Fabian Heckenberger.

Eher dem Wandel verpflichtet zeigte sich dagegen der Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger, der die Zukunft des Medienwandels durch neue Endgeräte beschleunigt sieht. Demgegenüber lautet das Credo von Hartmut Ostrowski, dass Inhalte in der medialen Zukunft von zentraler Bedeutung blieben. Trotz der schrittweisen Sanierung des durchaus gebeutelten Medienkonzerns fehlt Bertelsmann immer noch die gewinnbringende Strategie  für die Zukunft. neben der Bildung soll auch das Digitalgeschäft zunehmen. Aber punkten konnte der Konzern hier noch nicht. So viel zum Thema Inhalte…

Nachtrag 28.10.: Im heutigen Handelsblatt hat Peter Siebenhaar auf der Meinungsseite eine Beurteilung der RTL Group abgegeben, unter dem Titel „Computerspiele statt Fernsehshows“. Demnach wappnet sich die RTL-Tochter Fremantle Media, einer der größten TV-Produktionskonzerne der Welt mit 10.000 Programmstunden jährlich, mit Firmenankäufen für die digitale Zukunft. Mit der kanadischen Firma Ludia, die Videospiele für Computer und Mobiltelefone herstellt, sowie dem US-Marketingunternehmen Radical Media werden „neue Geschäftsmodelle und neue Kundekreise außerhalb des herkömmlichen TV-Bereichs möglich, heißt es weiter.