Mit ‘Fruchtbarkeit’ getaggte Artikel

Verführung durch Stimmenzauber

Samstag, 31. Juli 2010

„Ich mag dich wirklich sehr!“ oder: „Ich mag dich wirklich nicht!“ – Das waren wahlweise die Botschaften, die mehr als 100 Studentinnen bei einem Experiment an der University of Aberdeen in Schottland zu hören bekamen. Dabei wurden die männlichen Stimmen künstlich in höherer und tieferer Tonlage abgespielt. Das Ergebnis der Verhaltensforscher um Jovana Vukovic: Die tieferen Stimmen machten das Rennen, egal welche Botschaft transportiert wurde. Das berichtete Jana Schlütter in der Welt.

Die Welt, 20.07.10, Titel: Hohes Stimmchen und tiefer Bass ergeben ein perfektes Paar

Dabei signalisieren höhere männliche Stimmen angeblich die liebevolleren Väter. Höhere weibliche Stimmen spiegeln laut Welt-Bericht Gesundheit und Fruchtbarkeit wider, besodners nach dem Eisprung würde die weibliche Stimme „nach oben“ wandern. Diejenigen Studentinnen mit den höchsten Stimmen fanden die männlichen Bässe noch deutlich attraktiver als ihre Mitprobandinnen, dies jedoch nur, wenn die Stimme auch die positive Botschaft sagte: „Ich mag dich wirklich sehr!“. Dies führt zud er Schlussfolgerung aus der Überschrift des Welt-Artikels.

Vielleicht ließe sich dieser Fall als „Barbie- und-Ken-Syndrom“ beschreiben, auch wenn hier a) die positive Botschaft nicht wirklich glaubwürdig ist und b) die Fruchtbarkeit rein auf das Modellieren von Plastik beschränkt bleibt, wie das Video des Songs „Barbie Girl“ von Aqua bestätigt.

Oder, um in die ernste Kultur abzutauchen, sei erinnert an das faszinierende Duett aus der Zauberflöte, „Papageno – Papagena“, hier dargeboten von Bryn Terfel und Cecilia Bartoli in Glyndbourne zusammen mit der London Philharmonie, geleitet von Myung-Whun Chung.