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Konnektivität für Beziehungsmanagement?

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Der Beitrag von Matthias Schwenk auf Carta hat mich auf die Studie der Werbeagentur Grey und von Google Deutschland zum „Homo Connectus“ aufmerksam gemacht. Die Allgegenwart von Online-Inhalten auf Notebooks, vor allem aber auf Smartphones führt zu einer Veränderung im Medienverhalten, aber auch – worauf die Studie abzielt – in der Markenkommunikation.

Zitat aus der Studie unter http://homoconnectus.grey.de/

Diese etwas schnöde Zusammenfassung von Seite 36 greift das Fazit vorweg, wonach die Sprache von Markenkommunikation im Sinne eiens Beziehungsmanagements ist. Technisch und dabei auch sozial vernetzte Menschen müssten folglich in der Kommunikation wenn möglich auf einer Vertrauensbasis erreicht werden. Nutzer, Fans und Gegner einer Marke bestimmten demnach fast ebenso stark das Erlebnis wie die auf verschiedene Kanäle angepasste Werbung. Die Lebenswelt des Homo Connectus wird laut der Studie durch sechs Tendenzen bestimmt (s. S. 9 der Studie).

Darstellung aus S. 9 der Studie unter http://homoconnectus.grey.de/

Sicher, das sind alles beeindruckende Stichworte, allerdings wie Matthias Schwenk zurecht bemängelt (unter Verweis auf die mehr als zehn Jahre alten 95 Thesen des Cluetrain-Manifestes), nicht unbedingt neu, aber doch sehr überzeugend dargestellt. Daraus allerdings „echtes Beziehungsmanagement“ abzuleiten, erscheint mir wenig glaubhaft. Vermutlich müssen sich das Werbeagenturen heute auf die Fahnen schreiben, um mit der Zeit zu gehen.

Aber letztlich ist ganz klar: Sie preisen ein Produkt an, versuchen es erlebbar zu machen, seine Vorzüge zu demonstrieren und es gegenüber anderen Produkten hervorzuheben. Wenn es ihnen zu diesem Zweck gelingt, die Kommuniaktion mit (am besten begeisterten) Nutzern einzubeziehen, Chapeau! Wenn nicht, bekommen sie ein Problem. Was aber an dem Beziehungsmanagement „echt“ sein soll, leuchtet mir nicht ein. Denn die Absichten bleiben dieselben, egal welches Medium und welcher Kanal für die Botschaft gewählt wird.

Sehr interessant in diesem Zusdammenhang auch der Verweis eines Carta-Kommentators auf den Beitrag bei FAZ online zu Internet und Demokratie.