Mit ‘Liebesaus’ getaggte Artikel

„No Gos“ der Netiquette

Donnerstag, 16. Juni 2011

Vermutlich ist es spießig, alte Verhaltensweisen auf neue Medien anzuwenden. Aber ebensowenig wie manche Umgangsformen im real zwischenmenschlichen Bereich gehören sich auch gewisse Interaktionen beim Chatten oder Simsen. Ich hatte mich mit erst vor drei Monaten mit dem Thema beschäftigt, jetzt hat sich der Mobilfunkanbieter Congstar erneut des Themas angenommen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 16.06.11: Liebesaus per SMS

Die bei Forsa beauftragte repräsentative Umfrage unter „1001 sich in einer Beziehung befindenden Personen im Altervon 14 bis 35 Jahren“ ergab, dass simsen neben dem klassischen Telefonieren zu den beliebtesten Kommunikationsmitteln zählt. Frauen tendieren demzufolge eher zu Klatsch, Männer sind auf diesem Kanal die emsigeren Liebesbotschafter.

Bei den erfragten kritischen Verhaltensweisen in Bezug auf das Simsen oder strikt gesagt bei den „Fehlverhalten“ ergaben sich erstaunliche Prozentzahlen: 21 Prozent der Frauen, immerhin nur 13 Prozent der Männer haben aus Neugier oder Eifersucht schon heimlich die SMS des Partners gelesen. Ingsesamt sieben Prozent gaben an, sich schon einmal per SMS getrennt zu haben – das ist mir bisher nur einmal bei einem Job passiert. Tut mir leid, das empfinde ich als absolutes „No Go“, allerdings liegt die Anzahl bei den 14- bis 19-Jährigen schon bei 19 Prozent!

Angeblich haben sich schon 22 Prozent der befragten Jungs per SMS mit einer Notlüge vor einer Verabredung gedrückt, allerdings nur 10 Prozent der befragten Mädchen. Dass umgekehrt schon fast zwei Drittel aller Teilnehmer der Umfrage eine Liebeserklärung per SMS gemacht haben (64 Prozent) macht die Sache für mich auch nicht besser. Verbale Erklärungen zählen da meiner Ansicht nach einfach viel mehr!

Alles deutliche Belege für schiere Beziehungsunfähigkeit! Überraschenderweise findet sich jedoch eine übergreifende Mehrheit von mehr als 3/4 der Befragten, die finden, dass Flirten mit einem Partner per SMS gar nicht geht. Versteh ich nicht. Wieso denn? Ist doch ganz einfach: tippen, tippen, tippen und abschicken – und hoffen, dass es der eigentliche Partner nicht entdeckt!