Mit ‘Peter Kloeppel’ getaggte Artikel

Wann ist Journalismus Journalismus?

Donnerstag, 06. Mai 2010

„Journalisten baggern wie blöde, Journalisten machen alles ganz, ganz genau“ bin ich geneigt in Anlehnung an den Hit „Männer“ von Herbert Grönemeyer zu texten. Anlass ist der vergangene  Medientreffpunkt Mitteldeutschland vom 03. bis 05. Mai in Leipzig. Während in der Volksstimme Magdeburg thematisiert wird, wie sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer mit Journalisten aus der ganzen Republik über die Unabhängigkeit ostdeutscher Medien diskutierte, greift Ulrike Simon im Kölner Stadt-Anzeiger nur einen Punkt aus der Diskussion zwischen Günter Struwe (Ex-ARD-Programmchef) und Norbert Schneider (Ex-Direktor der Landesmedienanstalt NRW) mit den drei Journalisten Bettina Schausten (ZDF), Peter Kloeppel (RTL) und Peter Limbourg (N24/Sat.1) auf.

Kölner Stadt-Anzeiger, 06.05.2010, Titel: Die Echtheit des Tornados

Demnach hielten es die beiden erstgenannten Nichtjournalisten im Gegensatz zu den drei Journalisten in der Runde für unerheblich, ob das gezeigte Bild eines Tornados tatsächlich vom jeweils besprochenen Tornado stamme oder von einem anderen. Minutenlang entspann sich die Diskussion um dieses Beispiel, mit dem Bettina Schausten nur verdeutlichen sollte, wie schwierig der angemessen kritische Umgang mit Informationen aus dem Internet sei.

Genau diese Sorgfältigkeit spielte in der Auffassung der beiden Ex-Programmwächter keine große Rolle, den Qualitätsjournalismus ist bekanntlich teuer. Als Beispiel für ein Finanzierungsmodell führt die Autorin „Kooperationen zwischen Medienhäusern“ auf und meint damit vermutlich auch die Kooperation zwischen den vier Titeln innerhalb des eigenen Medienhauses (texthilfe.de berichtete). „Glaubwürdiger Journalismus“, schließt Ulrike Simon, „so das Fazit des Kongresses, sei enorm wichtig“. – Womit sie zweifellos recht hat.

Welt, 06.05.2010, Kopfnote Wolf Schneider

Unterdessen weist die Welt in ihren Kopfnoten bereits heute auf den 85. Geburtstag des Sprachlehrers Wolf Schneider am Freitag hin. Mit seinem neu aufgelegten Buch „Deutsch für junge Profis“ habe er ein Buch für die „Digital Natives“ aufgelegt, schreibt die Zeitung, zitiert ihn: „Über-Opas sind offenbar beliebter als Über-Väter“, und stellt ihm doch nur eine 3+ aus. Von seinen scharfen Beobachtungen kann sich der geneigte Leser  in seinem Sprachblog überzeugen (siehe Navigationsleiste auf der Hauptseite rechts).