Mit ‘Plakatwände’ getaggte Artikel

Soziale Netzwerke als Goldgruben

Donnerstag, 02. September 2010

Soziale Netzwerke verdienen ihr Geld längst nicht mehr nur mit schnöden Text- oder Bannerwerbungen. Der neueste Schrei der Werbung  sind Plakatwände in Online-Spielen. Im Welt-Beitrag aus dem August wird von Walt Disney, Electronic Arts und Google gesprochen, die bereits entsprechende Angebote platziert hätten. Als konkretes Beispiel werden Werbetafeln des Honda CR-Z im Facebook-Spiel „Car Town“ von Cie Games genannt.

Welt, 25.08.2010, Titel: Soziale Netzwerke als Litfass-Säulen im Internet

Nutzer eines Facebooks-Spiels würden einer solchen Werbetafel mehr Aufmerksamkeit schenken als Autofahrer einer realen Tafel an der Autobahn, so die logisch klingende Überlegung. Beim Dauerbrenner „Farmville“ von Zynga Inc. auf Facebook, das bereits mehr als 60 Millionen Menschen spielen, sind Werbetafeln von Microsoft, der Einzelhandelskette 7-Eleven und des Nahrungsmittelherstellers Cascadian Farm. Wer allerdings auf den holprigen Titel für diesen Artikel von Bloomberg kam, bleibt unklar.

Die Welt, 24.08.2010, Titel: Mehr Ungleichheit bitte

Tags zuvor hatte der Redakteur Ulrich Clauß dem Traum vom klassenlosen Internet eine Absage erteilt. Die so bezeichnete „Netzneutralität“ sei so unwahrscheinlich wie das Paradies auf Erden schickt er voraus, um darzulegen, dass sich die Internetbenutzer selbst „in verschiedene Verkehrsklassen aufgeteilt“ hätten. Online-Spiele und Internet-TV benötigen höhere Bandbreiten als „der Rest der Gemeinde“. Zudem differenzierten private Netzbetreiber ihre Angebote aus, was nur dort kartellrechtlich schwierig werden kann, wenn sie als Inhalteanbieter ihre eigenen Angebote bevorzugen.

Letztlich würden diese Entwicklungen der „Sonderwirtschaftszone“ Internet jedoch genausowenig schaden wie die Einführung von verschiedenen Billetklassen bei Zugfahrten. Das Internet ist demzufolge nur die Fortsetzung der Marktwirtschaft mit anderen Mitteln. Dort haben werbefinanzierte Spiele in Sozialen Netzwerken genauso ihren Platz wie besonders teure Zugangsmodelle zum Beispiel auch für Funkfrequenzen für den mobilen Internetzugang. In diesem Zusammenhang kündigt Ulrich Clauß auch wieder einmal das Ende der Kostenloskultur an. – Es sei denn, es finden sich in den Beiträgen die neuen Werbetafeln wieder…