Ein interessantes psychologisches Phänomen wird anlässlich der vielerorts endenden Sommerferien auf der Wissensseite der Süddeustchen Zeitung vom Wochenende beschrieben. Vor allem, wenn die Hinfahrten zu einem bisher unbekannten Zielort länger dauerten als erwartet, wirken die Rückreisen anschließend häufig kürzer. Dieses Ergebnis haben jetzt Forscher um Niels van de Ven von der Tilburg Universität in den Niederlanden im Fachblatt Psychonomic Bulletin & Review veröffentlicht.
Die Sozialpsychologen führten dazu Umfragen und zwei Experimente durch. Bei allen Varianten empfanden die Probanden (Busreise-Teilnehmer, Fahrrad-Urlauber oder Betrachter eines Videos von einer Fahrradtour) den Rückweg als 17 bis 22 Prozent kürzer. Dieses Ergebnis ist nach Ansicht der Wissenschaftler unabhäöngig davon, dass die Strecke bereits bekannt ist, sondern hängt nur davon ab, ob die Hinfahrt zu optimistisch einegschätzt wurde.
Dies wurde übrigens auch dadurch belegt, dass der Effekt auch dann eiuntrat, wenn verschiedene Routen auf der Hin- ound Rückfahrt gewählt wurden. Der Rückreise-Effekt verschwand hingegen vollständig, wenn die Psychologen den Versuchspersonen zu Beginn mitteilte, dass die Hinfahrt sehr lange dauern würde.
Ich finde den Rückreise-Effekt super und nur ungern darauf verzichten! Schließlich ist die Hinfahrt – vor allem in den Urlaub – doch ein gewisses Abenteuer und immer mit der spannenden Erwartung verbunden, wie es wohl werden wird. Wenn dann die neue Erfahrung hinter mir liegt, freue ich mich doch um so mehr, wenn mein Gefühl mir sagt, dass die Rückfahrt viel schneller von statten ging als die Hinfahrt. Da ist die Rückkehr doch um so schöner!
Denn schließlich ist es bekanntlich nirgends so schön wie zu Hause! Um so mehr, wenn viele Urlauber nun nach den Sommerferien erstmal ein paar Tage benötigen, um sich vom „Urlaubsstress“ zu erholen.