Mit ‘Seitensprung im Tierreich’ getaggte Artikel

Neues aus der Tierwelt 16

Montag, 20. September 2010

Krähen auf kulinarischen Abwegen, Blaumeisen auf sexuellen und als Helfer von Kakao-Anpflanzungen nutzbare Kröten in dieser Ausgabe erstaunlicher Neuigkeiten aus dem Reich der Tiere.

Die Welt, 18.09.10, Titel: Essen mit Stäbchen beschert den Krähen Leckerbissen

Von Schimpansen war das länger bekannt, doch nun haben britische Forscher von der Universität Exeter auch Krähen beim Gebrauch von Werkzeugen zur Nahrungsbeschaffung in den Blickpunkt gerückt. Laut Welt-Artikel von Wofgang W. Merkel unter Berufung auf das Fachmagazin „Science“ verschafft der Umgang mit Stöckchen, mit denen sie etwa Larven in Baumlöchern aufspießen, einen deutlichen Vorteil bei der Kalorienbeschaffung. Der Werkzeuggebrauch erweise sich möglicherweise „evolutioänr als ein mächtiges Mittel der Selektion“. Für alle Nichtasiaten ein großer Ansporn, auch mal wieder das Essen mit Stäbchen zu probieren.

Die Welt, 17.09.10, Titel: Laternen verhelfen Blaumeisen zum Seitensprung

Ein anderer Artikel desselben Autors bereits tags zuvor beschäftigte sich mit dem sonderbaren Verhalten anderer Vögel in Anbetracht nächtlicher städtischer Beleuchtung. Die „Lichtverschmutzung“, die den Menschen den Blick auf die Sterne trübt, kostet nicht nur unzähligen Insekten das Leben, sondern beeinflusst in der Nähe wachsende Pflanzen als auch dort nistende Singvögel. Laut Forschern des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen am Bodensee im Fachblatt „Current Biology“ werden diese Vögel früher wach, singen bis zu eineinhalb Stunden früher ihre Lieder und die Weibchen legen auch ihre Eier früher im Jahr. Blaumeisen-Männchen tendieren sogar dazu, sich ein Zweitweibchen anzulachen resp. anzuträllern. Ob das von Vorteil oder von Nachteil ist, und wenn, dann für wen, muss jedoch noch erforscht werden.

Die Welt, 18.09.10, Titel: Mit Kröten gegen Schädlinge

Ein klarer Vorteil für die Aufzucht von Kakoplantagen in Indonesien könnte allerdings die Anwesenheit der Sulawesi-Kröten sein. Zum Glück stammen diese Kröten aus eben diesem Land. Nicht aus Indonesien stammt die eingeschleppte Gelbe Spinnenameise, die den Kakaopflanzen zusetzt. Daher behaupten Forscher der Uni Göttingen laut Welt (und „Proceedings of the Royal Society“), dass sich durch gezielten Kröteneinsatz auf Kakaoplantagen der Ertrag auf natürliche Weise steigern ließe. Immerhin ist indomesien der drittgrößte Kakaoproduzent der Welt. Im Namen der warmen Schoki lasst also Kröten sprechen!