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Der Mensch hinter der Maske

Dienstag, 03. Januar 2012

Was hilft vor Ansteckungen? Im Wesentlichen wohl Kontakt meiden. Das gilt gleichermaßen für Ansteckungen mit Krankheitserregern wie für solche mit guten oder mit schlechten Ideen. Was Krankheiten betrifft hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Gesichtsmasken zu sehr effektiven Schutzmaßnahme erklärt. Was die Ansteckung mit Ideen betrifft, so gilt vermutlich eher, den Mensch hinter der Maske eiens charismatischen Redners zu erkennen. Für beide Fälle gilt:

Kölner Stadt-Anzeiger, 02.01.2012, Keine Angst vorm Maskenmann

Als ich die Kolumne im Kölner Stadt-Anzeiger las, dachte ich erst, es geht um Michael Jackson, der in späteren Jahren vor lauter Vorsicht häufig mit einer Schutzmaske gesehen wurde, durch die dennoch gut vernehmbar das „Hello, I love you all!“ zu hören war. Der webitrag von Manfred Kriener behandelt jedoch die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen gegen verschiedene Formen der Grippe, die in jedem Winter wieder grassiert.

Laut einer (wenn auch nciht repräsentativen) Studie des Robert-Koch-Instituts werden Familienmitglieder eines Grippepatienten deutlich seltener angesteckt, wenn sie diese Hygiene-, Schutz- oder Gesichtsmasken tragen. Eine Empfehlung wird – vermutlich wegen des geringen Umfangs der Umfrage von nur 84 Haushalten – nicht aus dem befund abgeleitet, dennoch deckt er sich mit der WHO-Ansicht. In Asien ist es anders als in Europa vollkommen üblich, mit den Masken herumzulaufen. Wer dies allerdings mit Aussicht auf Erfolg tun will, muss sie mehrfach täglich wechseln.

Bleibt für mich – neben der Erkenntnis über effektiven Ansteckungsschutz – die Lehre, dass eien maske nur dann was taugt, wenn man sie öfter wechselt. Das Wort „Person“ soll angeblich aus dem Etruskischen stammen, die Sprache eines Schauspielervolkes, und so viel wie Maske bedeuten (einer anderen Erklärung zufolge bedeutet es „hindurchtönen“, was ebenfalls auf das maskenhafte Erscheinen von Menschen anspielen könnte). Die Assoziation passt insofern, als jedes Gesicht nicht viel anders als eine Maske ist, die wir – mehr oder weniger bewusst – zur Schau tragen.Und auch hier gilt: Positiv denken, keine Angst vorm Maskenmann!