Mit ‘Elfi Scho-Antwerpes’ getaggte Artikel

4. „Kölsche Sportnaach“ mit Überraschungen

Sonntag, 20. März 2011

„Eine Veranstaltung für den Spitzensport, den Breitensport und das Ehrenamt“ kündigte die Moderatorin der „Kölschen Sportnaach“ Ulrike von der Groeben an. Bei der offiziellen Begrüßung im Tanzbrunnen erklärte Bürgermeisterin Elfi Schon-Antwerpes, die Stadt wolle das Frauenfußball-Pokalfinale (am 26. März 2011) dauerhaft nach Köln holen. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Köln (SSBK) Helmut Wasserfuhr kündigte an, bis zum Jahr 2015 solle die Stadt den Titel „Sportstadt“ wieder offiziell erlangen. Beklagt wurde allerdings, dass eine Weltstadt wie Köln kaum weltbekannte Sportler hervorbringe – eine kleine Ohrfeige ins Gesicht der bisherigen Sieger und Nominierten für die Wahl zu Kölns Sportlern des Jahres 2010.

Die Rollstuhlsportler Edina Müller (Basketball) und Holger Nikelis (Tischtennis) wurden zu Kölns Sportlerin und Sportler des Jahres 2010 gewählt.

Bei den Herren war die Entscheidung besonders eng: der Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis setzte sich gegen Boxweltmeister Felix Sturm, Judo-Vizeweltmeister Andreas Tölzer, den Weltmeister über 100 Meter Freistil im Behindertenschwimmen Sebastian Iwanow und den Titelverteidiger Max Hoff, Kanu-Welt-, Europa- und Deutscher Meister über 1.000 Meter, durch. Im Halbfinale der WM 2010 gegen einen Koreaner hatte er bereits einen Matchball gegen sich. Doch er setzte sich durch und hat auch weiterhin große Ziele: In diesem die Qualifikation und 2012 eine Medaille bei den Paralympics in London.

Rollstuhl-Tischtennis-Weltmeister und Deutscher Meister Holger Nikelis, Kölns Sportler des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Volker Stauffert, Netzvorstand des Sponsors Rheinenergie

Auch bei den Frauen war die Vorjahressportlerin des Jahres, Fechterin Britta Heidemann, wieder nominiert. Das Internetvoting gab aber den Ausschlag zugunsten von Edina Müller, Vizeweltmeisterin im Rollstuhl-Basketball. Kölns Sportlerin des Jahres 2010 möchte in diesem Jahr mit dem Nationalteam den Europameistertitel verteidigen und peilt ebenso eine Medaille bei den Paralympics 2012 in London an.

Rollstuhl-Basketball-Vizeweltmeisterin Edina Müller, Kölns Sportlerin des Jahres 2010, zwischen Moderatorin Ulrike von der Groben und Klaus Breitung (l.) und Klaus Seifert vom Sponsor Physiosport

Bei der Wahl zu Kölns Team des Jahres 2010 gewann überraschend das Frauen-Tanzpaar Caroline Privou und Petra Zimmermann vom TTC Rot-Gold, Welt-, Europa- und Deutsche Meisterinnen im Standardtanzen der Frauenpaare sowie Gay Games-Goldmedaillen-Gewinnerinnen. Die Tänzerinnen konnten ihre Fans offenbar am besten mobilisieren und ließen so starke Teams wie den Inlineskater-Hockeyclub HC Köln West (Team des Jahres 2009, mit dem Triple 2010), den Hockeyclub Rot-Weiß (mit dem Double) und die Leichtathletik-Mannschaftsmeister von der LG ASV DSHS Köln hinter sich. Für die beiden, die auch privat ein Paar sind, stehen in diesem Jahr Deutsche und Europameisterschaften an.

Moderatorin Ulrike von der Groben zwischen Caroline Privou (r.) und Petra Zimmermann, Kölns Team des Jahres 2010, links Kuno Weber, Vorstand des Sponsors KVB.

Zu Beginn der kurzweiligen Veranstaltung führte Ulrike von der Groeben beispielhaft zwei von 14 Sportabzeichen-Empfängern auf die Bühne bat, die beide das Abzeichen seit 25 Jahren ablegen. Karin Kratz leitet bald 70jährig noch täglich Kurse, darunter auch Step-Aerobic. Dieter Siegers ist der erste Kölner, der einen 8.000er-Berg bestieg. Dazu bereitete er sich durch tägliches Schwimmen im Fühlinger See, auch im Winter, vor.

Erstmals wurde auch eine Nachwuchssportlerin des Jahres ausgezeichnet. Die Wahl fiel auf die dreifache deutsche Jugendmeisterin im Sprint, Leena Günther. Der Kölner Sportförder-Verein (KSFV) schenkte ihr eine einjährige Unterstützung in Höhe von monatlich 200 Euro. Nach Einser-Abitur und begonnenem Medizinstudium konnte die Geehrte ihr Trainingslager nicht verschieben, sodass sie sich per Videobotschaft bedankte.

Hochklassige Vorführungen der Ballettschule „Dance In“ in Bergisch Gladbach, der Kölner Gruppe „Capoeira VIP“ und des Hochgeschwindigkeits-Jongleurs Daniel Hochsteiner rundeten den festlichen Abend ab.

Der DFV hält den Kölner Sport hoch

Mittwoch, 26. Januar 2011

Um den Kölner Sport  ist es – was die Beteiligung an einer Ausstellung ausgezeichneter „Orte im Land der Ideen“ betrifft – nicht eben gut bestellt. Nur die Deutsche Sporthochschule Köln ist mit ihrem Projekt „Fit am Ball“ bei der jetzt eröffneten Ausstellung im Spanischen Bau des Kölner Rathauses für den Sport vertreten, sowie der Deutsche Frisbeesport-Verband mit seiner Jugendarbeit. Anlässlich der Junioren Ultimate-WM im vergangenen Jahr in Heilbronn wurde der DFV e.V. mit Geschäftssitz in Köln am 06.08.2010 mit der begehrten Innovations-Trophäe ausgezeichnet. Auf dem Foto die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes mit einer „Supporters‘ Club“-Scheibe zwischen dem Jury-Paten Ansgar Burghof (r.) und DFV-Geschäftsführer Jörg Benner.

Kölns Bürgermeisterin Elfie Schon-Antwerpes zwischen dem Jury-Paten Ansgar Burghoff und (r.) und DFV-GF Jörg Benner

Beim Rundgang durch die Ausstellung mit mehr als 30 ausgezeicheneten Projekten im Anschluss an die Feierstunde zeigten sich die beiden Festredner erstaunt und begeistert von der Idee, einen Teamsport in Eigenverantwortung und ohne Schiedsrichter durchführen zu können. Sie erfuhren, dass die Disziplin „Botschaftersport des Fairplays“ der World Games 2013 in Kolumbien ist, und dass sie in Deutschland über Hochschulen, Sportrahmenpläne in den Oberstufen und auch in Köln bereits in zwei Vereinen (ASV Köln und DJK Wiking Köln-Nord) sowie in vielen Schulen wenigstens sporadisch angeboten wird.

Foto des Kölner Doms bei der Ausstellung Kölner Orte im Land der Ideen

Natürlich darf der Kölner Dom als einer der altehrwürdigsten Orte im Land der Ideen bei der Aussttellung nicht fehlen. Die Auszeichnung des Bauwerks bezieht sich nicht nur auf die gotische Architektur und die Kunstschätze von Weltrang, sondern auch auf das Zentrum der Kirchenmusik mit fünf Chören und Orgelkonzerten und auf die forschende und publizierende Dombauhütte.

Das Schokoladenmuseum präsentiert sich als Kölner Ort im Land der Ideen

Insgesamt stammten die meisten der ausgezeichneten Kölner Orte aus dem Bereich Kunst-Kultur-Gesellschaft, wie Ansgar Burghof bemerkte (u.a. das Farina-Haus, das Karnevalsmuseum, die Kölner Oper und das Gürzenich-Orchester Köln), sowie aus dem Bereich Bildung und Wissenschaft (u.a. der Interkulturelle Schulhof Köln-Kalk, die Sendung mit der Maus, das NRW Landesbüro Tanz und die Carl Duisberg-Centren). Nur gut, dass die DSHS und der DFV auch das Ansehen der Sportstadt Köln hoch halten – wo erst jüngst bekannt wurde, dass in den vergangenen beiden Jahren rund eine halbe Million Euro an Sportmitteln nicht genutzt wurden.

Ein Lumpenball aus Ruanda - Ausstellungsstück der DSHS der Kölner "Orte-Ausstellung"

Bürgermeisterin Scho-Antwerpes stellte angesichts der vielen ausgestellten Innovationen fest, wie wichtig es für die Entwicklung des Standortes Köln sei, das kreative Potenzial der Stadt zu fördern, zu begleiten und zu beachten. Dazu werde die Stadt gerne zur Verfügung stehen, wo immer sie helfen könne. Vielleicht können die Flugscheiben-Disziplinen dazu beitragen, dass der Sport in Köln noch stärker zu einer runden Sache wird?

Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bei ihrem Grußwort zur Kölner "Orte"-Ausstellung

Laut Ansgar Burghof beschreibt „das Land der Ideen“ den Markenkern des Standortes Deutschland. Die gleichlautende Marketinginitiative möchte bisher wenig bekannte Innovationen sichtbar machen. Köln steht bundesweit in Hinblick auf die Anzahl der ausgezeichneten Projekte übrigens an vierter Stelle hinter München, Stuttgart und Frankfurt am Main. Die Ausstellung im Kölner Rathaus läuft noch bis zum 16. Februar.