Mit ‘Fernsehen’ getaggte Artikel

Partnerwahl via TV-Programm

Freitag, 11. Mai 2012

Das Ergebnis einer aktuellen medienwissenschaftlichen Untersuchung lautet: Menschen mit unterschiedlichen TV-Vorlieben sind sich unsympathisch. Darüber hat jetzt der Forscher Hans Scherer in der Fachzeitschrift „Medien & Kommunikationswissenschaft“ berichtet, und in Folge auch der Kölner Stadt-Anzeiger. Kurz gesagt:  Bevorzugen zwei Personen verschiedene Sendungen, verschlechtert sich wechselseitig die Meinung über den jeweils anderen. Wenn das mal kein zuverlässiges Kriterium für die Partnerwahl ist!

Kölner Stadt-Anzeiger, 10.05.12, Fernsehen als Stolperfalle

Früher habe ich mir zusammen mit Freunden überlegt, ob ich wohl eine gute Beziehung führen könnte mit einem Partner, der politisch ganz anderer Meinung ist als ich? Das ist heute bei der weitgehenden Austauschbarkeit von Parteiprogrammen vielleicht möglich, erschien uns vor Jahren aber noch ganz undenkbar.  Dagegen erscheint die Methode, den Partner nach seinen TV-Vorlieben zu bestimmen, weit zuverlässiger, insbesondere, wo die Glotze doch heute immer länger läuft.

Besonderen Einfluss auf die Sympathie eines Unbekannten hatten demnach die Angaben über den Geschmack von Comedy- und von Soap-Sendungen. Wenn die Testpersonen dieselben Vorlieben hatten wie eine unbekannte (eigentlich sogar erfundene) Person, ahtte das nicht viel zu heißen, gab es aber deutliche Unterschiede im gerschmack, dann war die vorgestellte, fiktive Person quasi unten durch.

Vielleicht ist das mit ein Grund, warum der Kampf auf der Couch um „die Macht“ (sprich die Fernbedienung) in vielen Partnerschaften schnell entschieden ist: Der weniger dominante Partner  sagt besser nicht, wenn ihm eien Sendung nicht gefällt, aus der begründeten Angst heraus, sich unbeliebt zu machen, und zwar nachhaltig… Umgekhrt bedeutet das für alle, die noch „auf der Suche“ sind: „Sag mir, was Du siehst, und ich sag Dir, ob das mit uns was werden könnte!“

Der „TV-Inhaltesauger“ Internet

Samstag, 20. November 2010

Eine neue Studie  des Adolf-Grimme-Instituts in Marl kommt zu dem Schluss, dass das Internet künftig immer mehr Inhalte des Fernsehens aufsaugen wird. Sie wurde in Folge der Abschlussveranstaltung des Projekts „Programmstrategien 2015“ als eins von vier möglichen Szenarien der Zukunft vorgestellt.

Kölner Stadt-Anzeiger, 20.11.10, Titel: Das Fernsehen wandert ins Netz

Ganze Teile des heutigen TV-Programms könnten demnach ganz verschwinden oder aber eben ins Netz abwandern. Als wichtige Tendenz wurde dabei die weitgehende Abkehr von linearen Programmen hin zum Herunterladen einzelner Sendungen und Beiträge bestimmt. In der Folge wird innerhalb der kommenden fünf Jahre ein Wegbrechen des Mittelsegments erwartet, sodass es nur noch einerseits hochwertige Sendungen und andererseits Billigproduktionen geben werde.

Die anderen benannten, drei möglichen Szenarien wären die friedliche Koexistenz beider Medien, wonach alles bliebe wie es ist, eine vollständige Konvergenz beider Medien, wobei zu jedem Film Zusatzprogramme wie Downloads, Spiele oder andere Fanartikel entwickelt würden, und eine Entwicklung hin zum „Stimmungsfernsehen“ – genannt „In the Mood“ – die einen Wandel hin zu TV-Spartensendern beschreibt, um nur noch vorherrschende Gefühlslagen zu bedienen.

Für die Untersuchung wurden rund 90 Autoren, Produzenten und Programmverantwortliche befragt, die im Zusammenhang damit auch einen Wandel der wirtschaftlichen Verhältnisse vorhersagen, wonach nur noch große Produktionsfiormen und kleine, flexible Anbieter überleben würden. Erstellt wurde die Studie vom Grimme-Institut in Kooperation mit dem MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung. Auftraggeber waren die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), die Hessische Landesanstalt für den Privaten Rundfunk und neue Medien (LPR-Hessen) sowie die MFG Filmförderung Baden-Württemberg.