Mit ‘Rheinland’ getaggte Artikel

Das W-Wort (4) – wird schmackhaft

Dienstag, 22. November 2011

Keine Frage! Ein auch ganz wesentlicher Grund, warum ich mich auf das W-Wort freue, sind die damit verbundenen kulinarischen Genüsse. An den Festtagen selbst, aber auch schon zuvor, worauf mich zu Beginn der ersten Adventswoche das Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers in großen Lettern aufmerksam machte.

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.11.11, Titel: Budenzauber vor dem Fest

Katrin Voss hat sich die Mühe gemacht und auf 24 Seiten (!) eine Vielzahl an Weihnachtsmärkten in Köln und dem Rheinland zusammengefasst. Basisfakt: Alleine auf den Kölner Weihnachtsmärkten werden jedes Jahr rund vier Millionen Besucher gezählt. Die meisten Märkte haben bis zum 23. Dezember geöffnet, meist zwischen 11 und 22 Uhr. Was mir als echtem Nutzwert noch gedient hätte, wäre vielleicht ein Vergleich der Glühweinpreise gewesen, aber vermutlich schenkt sich das nichts (um es passend zur Jahreszeit zu formulieren). Und in der Zeit vor dem W-Wort schauen wir doch nicht so aufs Geld, oder?

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.11.11, Magazin-Titel: Alles ist erleuchtet

Grund für die freigebige Stimmung ist einerseits die leichte Spiritualität, die von uns Besitz ergreift (worauf auch die jetzt bevor stehenden zahlreichen Spendenshows im Fernsehen abzielen), andererseits wird der Glühwein selbst das seinige dazu tun, um seinem eigenen Nachschub den Weg zu bahnen. „Heute lassen wir fünfe gerade sein!“ – Wenn wir denn mit 5 Euro hinkommen für einen Becher (inklusive Pfand hoffentlich mal eben noch so). Schließlich sorgt in der dunklen Jahreszeit die großartige Beleuchtung für eine erhabene Stimmung, die bald nur noch mit LED-Lampen erlaubt ist herzustellen. Nur, warum die Überschriften des Tageszeitungs-Magazins in einem westernartigen Schrifttyp gehalten sind, weiß ich nun auch nicht.

Die Landkarte des Glücks

Mittwoch, 21. September 2011

Zuerst hielt ich die Überschrift für eine Aufforderung, Kölner sollen doch bitteschön am besten im eigenen Bundesland bleiben, da sie sich dort einfach am wohlsten fühlen. Erst beim Weiterlesen bemerkte ich, es handelt sich um die Aussage einer Super-Statistik.

Kölner Stadt-Anzeiger, 21.09.2011, Titel: Kölner sind in NRW am glücklichsten

Die Deutsche Post hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch das Auswerten von Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, des Statistischen Bundesamts (nicht zu verwechseln mit einem buddhistischen Standesamt) und des Instituts für Demoskopie Allensbach herauszufinden, wie glücklich die Deutschen im Besonderen und im Allgemeinen sind. Der „Glücksatlas 2011“ teilt Deutschland in 19 Regionen auf, wobei die Kölner Region auf Platz 9 noch vor der Düsseldorfer (PLatz 12) und Westfalen (Platz 13) liegt.

Am glücklichsten sind demnach die Hamburger, wozu der Studie zufolge hohes Pro-Kopf-Einkommen, kulturelle, sportliche und soziale Aktivität, eine junge Altersstruktur und eine positive Mentlität beitragen. Der Kölner an sich, oder der Rheinländer führt hingegen die Wertungen bei der Zufriedenheit mit der Gesundheit, mit der Arbeit und mit dem Einkommen an. Allerdings herrscht in meiner Heimatregion auch die bundesweit höchste Ungleichheit und jeder Dritte leidet unter Stress.

Im Großraum Düsseldorf ist hingegen nur eine Kennzahl überdurchschnittlich, nämlich das Einkommen – sofern dem nicht, wie im westlichen Ruhrgebiet, eine überproportionale Arbeitslosigkeit entgegensteht. Hinzu kommen Unzufreidenheit mit der Arbeit und mit der Gesundheit. Das zeigt weieder einmal: Geld macht nicht glücklich – und Alt trinken kann auf Dauer nicht gesund sein 😉

Schlusslicht in der Gesamtwertung des Glücksatlasses ist die Region Brandenburg, wo trotz rückläufiger Arbeitslosigkeit das Pro-Kopf-Einkommen relativ niedrig ist, die Alterung noch schneller voran schreitet als anderswo und vergleichsweise wenig soziale Kontakte gepflegt werden. Insgesamt jedoch herrscht deutschlandweit die höchste Zufriedenheit seit zehn Jahren, wobei der Norden statistisch zufriedener ist als der Süden und der Osten deutlich unzufriedener als der Westen. Allerdings habe sich diese „Glückslücke“ verringert, heißt es, und nur zehn Prozent der Deutschen seien „richtig unzufrieden“.