Mit ‘Schokolade’ getaggte Artikel

Das W-Wort (9) – wird herbei gesehnt

Mittwoch, 30. November 2011

Pünktlich zum 1. Dezember haben wir jetzt auch alle familiären Adventskalender beisammen. Wobei mich mein Sohn (6) zurecht darauf hinweis, dass doch bereits der 1. Advent vorbei sei, warum dann bitteschön der Adventskalender nicht schon begonnen hätte. Auf die Erklärung, dass sich der Adventskalender auf den Dezember bezieht und eben die 24 Tage bis zur Feier von Christi Geburt herunterzählt, kam der berechtigte Einwand, warum er denn dann nicht Dezemberkalender hieße?

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.11.11, Aus der Wissenschaft wird ein Adventskalender

Neben den schokoladigen Überraschungen (nicht im Übermaß), die in 24 Säckchen hängen, haben die Kinder jeder einen Adventskalender für sich, nach dem täglichen Motto: „Ja, is denn heut scho Weihnachten?“ Und schließlich ist mir am vergangenen Sonntag auf den Wissenschaftsseiten der Frankfurter Allgemeinen ein weiterer Adventskalender unter gekommen, den ich heute tatsächlich fertig gebastelt habe.

Wenn ich bedenke, wie mühelos die Stanz- und Schneidemaschinen in den Fabriken die Massenware fertigen, dann war die Energie sicherlich vergeudet. Auf der anderen Seite freue kich mich an den diletantisch ausgeschnittenen Türchen, hinter denen sich in diesem Fall die 24 wichtigsten Entdeckungen der Menschheit befinden. Ein kleines Begleitbüchlein wurde auch gefaltet, ringsum beschnitten, sodass es nun durchzublättern ist. Jeden Tag wird mir eine Entdeckung oder Erfindung erläutert, die die Menschheit einen wichtigen Schritt voran gebacht hab (ähnlich wie im Strategiespiel Civilization). 

Letztlich sind die Adventskalender doch nichts weiter als der Ausdruck der großen Sehnsucht, einmal im Jahr zum W-Wort wieder herunterzufahren, Distanz zu gewinnen – gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit – sich auf sich selbst zu besinnen und eine temporäre Selbstbestimmung vorzunehmen. Einmal sich treiben lassen anstatt wie meist getrieben werden. Und so sieht der Anhaltspunkt aus der Sonntagszeitung dann fertig aus:

FAS-Adventskalender 2011

Winke zu Weihnachten 13

Montag, 06. Dezember 2010

Ho! Ho! Ho! – So ähnlich grüßt er doch wohl, der liebe, heilige Nikolaus, wenn ihn ein Mensch an seinem Namenstag zu Gesicht bekommt. Aber eigentlich bekommt ihn doch nie jemand zu Gesicht, weder ihn noch den Weihnachtsmann…? Denkste! Am Wochenende schon, noch vor seiner Zeit, ist er mir begegnet, einen Engel hatte er auch dabei, und standesgemäß hat er Schokolade verteilt.

Wohltätiger Nikolaus mit Engel in einem Einkaufscenter

War er nun „echt“ oder nicht? Diese Frage hat nicht nur meine Kinder beschäftigt, sondern beschäftigt auch mich. Immerhin hat er breites Kölsch gesprochen und leibhaftig mit allen Kindern geredet, die die Tortur des Wartens auf sich genommen haben (komisch, wenn es Schokolade gibt, dann können sogar kleine Quälgeister plötzlich ganz geduldig sein).

Ich glaube, ich werde zum Nachdenken auf einen Kölner Weihnachtsmarkt gehen. Allerdings stürzt mich die Werbung dafür, die mir jetzt ins Auge gefallen ist, in neue Zweifel. Ist der dort abgebildete Weihnachtswichtel (bzw. -heinzel) etwa echt? Immerhin gab es für den Nikolaus doch das Vorbild des historischen Bischofs von Myrna. Aber ist derjenige, der heute in allen Häsern umgegangen ist, also ein Geist? Und wer ist nun echter, der Wichtel oder der Nikolausi? Fragen über Fragen, die dringend nach Glühwein rufen!

Plakat mit Weihnachtswichtel für den Weihnachtsmarkt in der Kölner Altstadt