Mit ‘Stilldemenz’ getaggte Artikel

Muttern ist die Beste!

Freitag, 22. Oktober 2010

Forscher des National Institute of Mental Health in Maryland haben die Gehirne von 19 jungen Müttern untersucht und dabei eine erstaunliche Feststellung gemacht: Die Tests kurz nach der Geburt und wenige Wochen später ergaben, dass die Gehirne während dieser Zeit wachsen. Damit wird, gemäß den Veröffentlichungen in der American Psychological Association und im Telegraph die Mär der „Stilldemenz“ entkräftet.

Die Welt, 22.10.10, Titel: Erst wächst der Bauch, dann das Gehirn

In der Welt hat jetzt Maria Gerber über den Sachverhalt berichtet. Demnach legt die graue Masse junger Mütter speziell in drei Gehirnbereichen zu: dem Mandelkern, auch als Zentrum der Emotionen bezeichnet, dem Hypothalamus, der bei Gefahren durch den Mandelkern informiert wird, und im präfrontalen Cortex, hinter der Stirn gelegen, in dem Problemlösungen entwickelt werden. Die richtige Schlussfolgerung im Zeitungsartikel lautet: „All dies sind Gehirnbereiche, die bei der Versorgung eines Babys für die Mutter von großem Nutzen sind.“

Vielleicht verhält es sich bei der Entwicklung dieser neuen, für die menschliche Entwicklung vermutlich ganz zentralen Fähigkeiten ja so, dass durch die Vergrößerung des Gehirnvolumens und die (möglicherweise unbewusste) Beschäftigung mit diesen neuen Aufgaben die typische Schusseligkeit von stillenden Müttern auftritt. Dass also die gelegentlich zu beobachtende Vergesslichkeit junger Mütter keineswegs als Anzeichen der Verblödung anzusehen ist, sondern im Gegenteil als Anzeichen dafür, dass eine ganz entscheidende Entwicklung des menschlichen, in diesem Fall weiblichen Gehirns vonstatten geht.

Dies gibt nicht nur einen Erklärungsansatz für die stärkere Mutterbindung, sondern auch für die oft größere Fähigkeit von Frauen, mit Problemen umzugehen. Woraus sich als Faustregel ableiten ließe: Willst du deine  Gefühle ergründen, musst du mit Muttern dich verbünden!