Archiv für den 05. November 2009

Was für ein Unterschied ein „z“ macht…

Donnerstag, 05. November 2009

… oder ein „r“. Witzigerweise sind mir heute gleich zwei Beispiele von Fehlern begegnet, die einem oder mehreren zuständigen Bearbeitern durchgegangen sind. Zuerst war da in der heutigen Printausgabe der Financial Times Deutschland eine seitenbreite Anzeige der Deutschen Bank, die das Thema Mittelstands-finanzierung aufgreift und für sich besetzen möchte.

Auschnitt der Deutsche Bank-Werbung in der FTD vom 05.11.2009

Da haben offenbar gleich mehrere geschlafen – wie es im Comic immer so schön verbalisiert wird: „Zzzzzz“. Es ist ja nun nicht so, dass die Deutsche Bank nicht das ganze Alphabet drauf hätte, ein „z“ ist ja im Wort dabei. Aber ausgerechnet eine Anzeige wie einen Lexikoneintrag gestalten, als hätte das Institut die Weisheit mit Löffeln gefressen – und dann so etwas!  Ein weiteres „z“ – und ich hätte nichts dagegen einzuwenden, aber so? Da hätte einer der Scheuklappen tragenden Verantwortlichen aus dem Hause Deutsche Bank oder der betreuenden Werbeagentur mal eines seiner Schlaf-„z“s abgeben sollen, dann hätte die Anzeige auch von a bis z gestimmt.

Die ganze Deutsche Bank-Werbung in der FTD vom 05.11.2009

Von wegen „Leistung aus Leidenschaft“ und „Die Deutsche Bank spricht die Sprache des Mittelstands seit 140 Jahren“. In Verträgen seit 140 Jahren lassen Verhandlungspartner dr Deutschen Bank doch hoffentlich auch nicht eben mal im wichtigsten Wort einen Buchstaben weg. Das könnte als knausrig ausgelegt werden. Und wohin führen die geöffneten Türen, die da symbolschwanger im Raum stehen – in ein Land der neuen Rechtschreibung?

Eine ganz böswillige Interpretation würde sagen, ach so, das bedeutet „fin“ an Zugang, sozusagen das Ende des Zugangs für den Mittlestand, eine ums Eck gedachte Umschreibung des Wortes „Kreditklemme“.  Oder aber nur der Herr Finan hat hier Zugang. Was, der Herr Finan ist noch gänzlich unbekannt? Na, der Tim Finan, der das berühmte Little Bobby-Bild geschossen hat, zu sehen auf der Seite der „Beach Ultimate Lovers‘ Association“ mit den Pressebildern:

"Little Bobby", (c) by Tim Finan

Aber was sollte Beach Ultimate schließlich mit der Mittelstandsfinanzierung zu tun haben? Dass viele Geschäftsideen auf Sand gebaut sind? Dass die aufgenommene Investitionssumme gewöhnlich wie Sand zwischen den Fingern verrinnt? Dass es manchem Geschäftsmann bei den aktuellen Kreditbedingugnen die Schuhe auszieht? Aber dann könnten wir ja wenigstens versuchen, bei BonPrix neue Schuhe zu kaufen. Und was benötigen wir unter den Schuhen, also darinnen? Nein, nicht Socken. Ach, Du weißt schon… 😉

Der Hinweis auf der Schuheseite von Bonprix.de

Taxi nach Langel

Donnerstag, 05. November 2009

Gespenstische Begebenheit aus dem herbstlichen Köln. Ende der vergangenen Woche machte die Geschichte des nächtlichen Taxitransports die Runde, der im dichten Nebel auf dem Weg vom Stadtteil Ehrenfeld nach Langel im Rhein landete. Wie über eine Schanze muss der Bus über den Fähranleger ins Wasser geschossen sein, sodass er am Ende etwa 20 Meter weit vom Ufer entfernt im Flussbett unterging!

Langel in der Ansicht einer Google-Earth-Karte von strassenfotos.de, links unten im Bild der Abzweig von der Neusser Landstraße

Sehr tief war das Wasser dort zwar nicht, doch tief genug, dass das Gefährt vollständig unter Wasser war. Dramatische Szenen müssen sich abgespielt haben, bis das Wasser den beiden Männern wortwörtlich bis zum Hals stand. Dem Fahrer gelang die Rettung in letzter Sekunde. Allerdings hat mich dieser Bericht nicht mehr los gelassen.

Aus der Beschäftigung mit dem Vorfall ist eine Art dramatische Ballade im 6/8-Takt entstanden mit dem nicht neuen 3-in-2-Effekt und einer Hookline, ganze 5:24 min lang. Wer sich die Zeit nehmen will, sei herzlich eingeladen, das Machwerk per Linksklick sich anzuhören oder per Rechtsklick es sich herunterzuladen (5 MB). Ein Stück, das ich mir auch op kölsch gut vorstellen könnte.

Taxi nach Langel.