Archiv für den 31. Juli 2010

Der publikumswirksame Layout

Samstag, 31. Juli 2010

Bereits 350.000 mal soll das unglaubliche Video des Amerikaners Andrew Fleming bereits angeklickt worden sein, dass ihn im Viertelfinale der Ultimate Club-Weltmeisterschaft im Juli 2010 in Prag zeigt. Das schweizerische Newsportal 20min.ch hat dazu sogar eine Story unter dem nachfolgenden griffigen Titel eingestellt.

20min.ch, 30.07.2010, Titel: Unglaublicher Frisbee-Fang per Hechtsprung

Dass der Teamsport Ultimate-Frisbee „durchaus spektakulär sein kann“, wie es so schön heißt, stellen die Akteure und die vergleichsweise wenigen Zuschauer der großen Turniere immer wieder fest. Dass aber jetzt ein solches Video dazu beitragen könnte, auch Personen von der Faszination des Sports zu überzeugen, die bisher noch nichts damit zu tun hatten, wäre ebeno überraschend wie erfreulich. Ein Bekannter war als Aktiver bei der Ultimate Club-WM und erlebte das Geschehen live. Er berichtete, dass niemand im ganzen Stadion auch nur im Mindesten damit gerechnet hätte, dass der Spieler die Scheibe noch fangen kann. Nach diesem Sieg von Seattle „Sockeye“ über Boston „Ironside“ schaffte es Seattle auch noch ins Open-Finale, wo es dann San Francisco „Revolver“ unterlag.

 

Die Aufnahme des sensationellen Catchs von Andrew Fleming stammt von Ultivillage, das auch eine Version mit Slowmow anbietet. Der virale mediale Erfolg bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass eine wenigstens unregelmäßige Videoabedeckung der stärksten Spiele viel dazu beitragen könnte, die Popularität dieses eindrucksvollen Sportes weiter zu erhöhen. Von den World Games 2013 im kolumbianischen Cali, wo Ultimate zum Botschaftersport des Fairplays ernannt wurde, werden wir im Fernsehen vermutlich ebenowenig zu sehen bekonmen wie von der nun anstehenden Junioren Ultimate-WM in Heilbronn. Weitere Clips von der WUCC bei Ultivillage  und bei Blockstack TV, die Finalspiele sind weiterhin in voller Länge abzurufen unter www.strizna.cz.

Die sieben Hüter der Geheimnisse

Samstag, 31. Juli 2010

Da haben sich Sven Winterschladen und Timo Schillinger im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger aber mächtig ins Zeug gelegt, indem sie auf der Titelseite über die „sieben Geheminshüter“ als Retter des Internets berichten. Falls ein gigantishcer Cyberangriff das Internet zu Großteilen lahm legen sollte, müssen demzufolge fünf der sieben ausgewählten Personen zusammenkommen, um mithilfe digitaler Schlüssel mit einem Neustart wieder zum Laufen zu bringen.

Kölner Stadt-Anzeiger, 31.07.2010, Titel: Die Schlüssel der Macht

Was nach einer Verschwörungstheorie klingt, soll durchaus realen Hintergrund haben. Angeblich handelt es sich bei einem der sieben „Bewahrer“ um einen Engländer namens Paul Kane (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen irischstämmigen Maler aus Kanada). Zitiert werden Internet-Sicherheitsexperten der Untrnehmen McAfee und Kaspersky, die sich bei der Black-Hat-Konferenz in Los Angeles trafen. Der Chef des Viren-Analystenteams von Kaspersky Costin Raiu habe dort die „Geschichte von den Schutzbefohlenen“ bestätigt.

Sicherlich wäre durch einen Generalabsturz des Internets ein Großteil der Geschäftswelt schwer beeinträchtigt. Ob die Auswirkungen wirklich so weitreichend wären? Vermutlich. Ob sieben (oder fünf) Aufrechte bei einem ernsthaften Angriff den Neustart bewerkstelligen könnten? Möglicherweise. Ob es diese sieben Geheimnishüter tatschlich gibt? Offenbar. Klingt schwer anch dem „hohen Lied des Mutes und der Tapferkeit, der Treue bis in den Tod“…

Verführung durch Stimmenzauber

Samstag, 31. Juli 2010

„Ich mag dich wirklich sehr!“ oder: „Ich mag dich wirklich nicht!“ – Das waren wahlweise die Botschaften, die mehr als 100 Studentinnen bei einem Experiment an der University of Aberdeen in Schottland zu hören bekamen. Dabei wurden die männlichen Stimmen künstlich in höherer und tieferer Tonlage abgespielt. Das Ergebnis der Verhaltensforscher um Jovana Vukovic: Die tieferen Stimmen machten das Rennen, egal welche Botschaft transportiert wurde. Das berichtete Jana Schlütter in der Welt.

Die Welt, 20.07.10, Titel: Hohes Stimmchen und tiefer Bass ergeben ein perfektes Paar

Dabei signalisieren höhere männliche Stimmen angeblich die liebevolleren Väter. Höhere weibliche Stimmen spiegeln laut Welt-Bericht Gesundheit und Fruchtbarkeit wider, besodners nach dem Eisprung würde die weibliche Stimme „nach oben“ wandern. Diejenigen Studentinnen mit den höchsten Stimmen fanden die männlichen Bässe noch deutlich attraktiver als ihre Mitprobandinnen, dies jedoch nur, wenn die Stimme auch die positive Botschaft sagte: „Ich mag dich wirklich sehr!“. Dies führt zud er Schlussfolgerung aus der Überschrift des Welt-Artikels.

Vielleicht ließe sich dieser Fall als „Barbie- und-Ken-Syndrom“ beschreiben, auch wenn hier a) die positive Botschaft nicht wirklich glaubwürdig ist und b) die Fruchtbarkeit rein auf das Modellieren von Plastik beschränkt bleibt, wie das Video des Songs „Barbie Girl“ von Aqua bestätigt.

Oder, um in die ernste Kultur abzutauchen, sei erinnert an das faszinierende Duett aus der Zauberflöte, „Papageno – Papagena“, hier dargeboten von Bryn Terfel und Cecilia Bartoli in Glyndbourne zusammen mit der London Philharmonie, geleitet von Myung-Whun Chung.