Archiv für den 11. Oktober 2010

Ultimate Chorweiler in Wageningen

Montag, 11. Oktober 2010

Das neue Ultimate Frisbeeteam des DJK Wiking Köln hat an einem herrlichen sonnigen, goldenen Oktobersonntag seine ersten Turniererfahrungen gesammelt. Dafür ging es ins benachbarte Holland, wo Ultimate Chorweiler (UC) gegen zehn andere Anfänger-Teams aus den Niederlanden 5 gegen 5 auf Kleinfeldern antrat (der Nederlandse Frisbee-Bond brachte sogar einen Vorbericht). Der Name der Veranstaltung war Programm: „Right to play“.  Am Ende sprang für UC dabei sogar der 4. Platz heraus!

Ultimate Chorweiler beim "Right to play" 2010 in Wageningen (NL)

Das Team aus dem Kölner Norden musste in der Vorrunde in seiner Gruppe gegen vier Mannschaften antreten, um anschließend gegen das gleichplatzierte Team der anderen Gruppe ein Platzierungsspiel zu bestreiten. Überraschenderweise wurden die ersten drei Partien gewonnen. Dabei überzeugte UC durch Athletik und läuferische Fitness und machte sogar zweimal einen Rückstand wett. Die Gegner waren „UFO“ Utrecht, „Ultimus Prime“ Den Haag und „Nuts“ Amsterdam.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten spielten die Nachwuchssportler aus dem Kölner Norden teilweise auf hohem Niveau: Laufangebote auf den Werfer zu oder auch vom Werfer weg in den freien Raum, sichere Pässe, Sideline-Flows und eine bärenstarke Defense. Gleichzeitig war aber auch klar, dass es bei einem Anfängerturnier für Teams bis zu 1,5 Jahren Spielerfahrung bessere Mannschaften geben würde als UC, die gerade einmal seit gut drei Monaten zusammen trainieren. Und so kam die unvermeidliche erste Niederlage im vierten Spiel gegen die „BFrisbee2s“ Nijmegen. Den Gegnern gelang es durch betont ruhiges und technisch sicheres Spiel ihre Angriffe fast fehlerfrei vorzutragen, wogegen die UC-Verteidigung kein Mittel fand. Erst einmal in Rückstand geraten, wurde UC im Angriff zusehends hektischer und kassierte aufgrund eigener Fehler Punkt um Punkt.

Als Gruppenzweiter ging es im letzten Spiel des Tages folglich um Platz 3 im Turnier, was schon deutlich mehr war als sich Ultimate Chorweiler im Vorfeld erwarten konnte. Dieses Kleine Finale gegen „Panic“ Leiden startete ausgeglichen, jedoch verfiel UC leider in dieselben Fehler wie in der vorigen Partie, sodass sich das Team mit dem vierten Platz begnügen musste. Aber dieser Platz muss als absoluter Erfolg gelten, in Anbetracht von noch wenigen taktischen Varianten und für das erste Turnier sowieso!

Wageningen Ultimate Frisbee-Logo

Passend zum Logo des ausrichtenden Vereins in Wageningen haben viele der Kölner bereits bei ihren ersten Turnierspielen reichlich „Biss“ gezeigt! Insgesamt war das Turnier ein tolles Erlebnis und hoffentlich für alle Mitspieler der Appetitanreger für weitere Turnierteilnahmen (in der Halle, auf Rasen und auch mal 7 gegen 7 auf großen Feldern). Die Organisation war unkompliziert und kostengünstig, für fünf Euro Startgebühr erhielt jeder Spieler ein T-Shirt geschenkt. Die Endzonen waren extrem kurz, was möglicherweise den erzieherischen Effekt haben sollte, „lange Teile“ möglichst zu vermeiden und stattdessen das sichere Kurzpassspiel zu üben.

Aus den gemachten Fehlern lassen sich für die Zukunft einige Übungsschwerpunkte ableiten: neben dem zentralen Wurftraining der Sternschritt, Laufwege, das Zugehen auf die Scheibe,  Angriffs- und Abwehrorganisation sowie nicht zuletzt das Selbstregulieren des Spiels durch die sogenannten „Freeze Calls“, die das Spiel unterbrechen, z.B. „Foul“, „Out“, „Pick“ (Sperren) oder „Strip“ (Scheibe aus der Hand schlagen). Da es im Ultimate keinen Schiedsrichter gibt, sind in diesen Situationen nur die Meinungen der beiden Beteiligten gefragt. Können sie sich nicht auf eine Sichtweise einigen, geht die Scheibe zurück zum vorigen Werfer.

Zum Tode Solomon Burkes

Montag, 11. Oktober 2010

Am Sonntag, 10. Oktober 2010, ist der Soulsänger Solomon Burke 74jährig auf dem Amsterdamer Flughafen auf dem Weg zu Konzerten an einem Herzinfarkt gestorben. Sowohl die Welt als auch die FAZ widmen ihm einen Nachruf. Der schwergewichtige Sänger und Prediger hinterlässt angeblich 21 Kinder und 90 Enkel.

Die Welt, 11.10.10, Titel: Das Ende einer Soul-Legende

Aus der Feder des auch als Komponisten namhaften Künstlers stammten untern anderem Hits wie „If you need me“ und „Everybody needs somebody to love“. Paul Samson hebt in der Welt darauf ab, dass ihm zu Lebzeiten nicht nur die Musik wichtig gewesen sein, so eröffnete er Mitte der 1980er Jahre vermeintlich gegen Ende seiner Musikerkarriere ein Bestattungsinstitut.

Von 1960 bis 1964 nahm Solomon Burke insgesamt 13 Singles für „Atlantic Records“ auf, bis 1969 folgten zahlreiche weitere Hits in den R’n’B-Charts. Nach einem bei der Kritik durchgefallenen Album 1987 war es lange Zeit still um den markanten Sänger, dessen Gesangsstil Mick Jagger, Rod Stewart und Tom Jones beeinflusste. 2002 erschien das Album „Don’t give up on me“, mit dem ihm das Comeback gelang.

FAZ, 11.10.10, Titel: Die Kraft des Soul

Edo Reents betont in seinem FAZ-Nachruf die Vielschichtigkeit der bei Solomon Burke verarbeiteten Einflüsse und lobt die Dramatik und das Pathos seiner Musik. Schon in der elterlichen Kirche avancierte er neunjährig zum „Wonder Boy Preacher“. Später entwickelte er einen ausgeprägten Geschäftssinn und wurde doch vom Publikum als „stiernackiges Babyface mit gewaltigem Bariton“ geliebt, heißt es weiter. Mit der Verbindung von Country und Soul, mit schleppenden Balladen ebenso wie mit Midtempo-Rocksongs wurde er zum „King of Rock’n’Soul“.

Hier das schwarz-weiße Musikvideo zum gospelhaften „None of us are free“:

Und zuletzt eine Interpretation des unsterblichen Klassikers, auch bekannt aus dem „Blues Brothers“-Film: „Everybody needs somebody to love“ aus dem Jahr 2003: