Archiv für den 13. März 2011

Chipper Bro’s in town!

Sonntag, 13. März 2011

Am vergangenen Samstag nutzte ich die Gelegenheit, den berühmten US-Freestyle Frisbeesportler Chipper Bro Bell in Köln zu erleben und zu interviewen. Zusammen mit zahlreichen deutschen Top-Freestylern trat er im Rahmen einer Kalifornischen Woche im Olivandenhof Köln auf (und wird dies auch in der kommenden Woche von Montag bis Freitag tun, jeweils um 17:00, 18:00 und 19:00 Uhr). Hintergrund ist eine einjährige Kooperation zwischen Patagonia, deren Markenbotschafter der 13fache Freestyle-Weltmeister Chipper Bro ist, und dem Globetrotter beim Kölner Neumarkt.

Die Jammer-Gruppe im Olivandenhof Köln mit Chipper Bro (r.) und einem Straßenmusiker

Mit dabei waren (hintere Reihe v.l.) Ilka Simon, Judith Haas, Johanna Matthiä, Freddy Finner und Harald Skomroch, (vordere Reihe v.l.), Flo Hess, Demar Wagner, ein Straßenmusiker und Chipper Bro, sowie Sascha Scherzinger (nicht im Bild). Parterre im Olivandenhof bietet sich eine hervorragende, von Wasser umlagerte Aktionsfläche, auf der die große Gruppe hervorragend jammen konnte. Rings herum auf drei Etagen standen Zuschauer dicht an dicht gereiht.

Die Freestyle Frisbeesportler beim Samstags-Jam im Olivandenhof Köln

Anschließend berichtete mir der sympathische knapp 50-jährige Athlet und vierfache Familienvater von früheren und von heutigen Zeiten. In seiner Heinatstadt Ventura in Kalifornien betreibt er am Strand eine Surfschule, durch die ihm zufolge schon rund 15.000 Kinder und Jugendliche gegangen sind. „Surfen hat ein den USA einen hohen Stellenwert. Wenn die Kids dann kommen, heißt es: Bevor es ins Wasser geht, wird zum Aufwärmen Frisbee gespielt!“

Chipper Bro beim Jammen im Olivandenhof Köln

Gleichzeitig ist er wirklich stolz darauf, für Patagonia als Markenbotschafter unterwegs zu sein. Immerhin wurde das Unternehmen 2007 vom Fortune Magazine als „Coolest Company on the Planet“ bezeichnet (mit Patagonia-Gründer Yvon Chouinard auf dem Cover, s.u.). Diese Auszeichnung hat mit dem starken Engagement in Sachen Umweltschutz zu tun, das auch Chipper Bro an den Tag legt: Freiwillig gibt er ein Prozent seines Einkommens als „Erdensteuer“ („Earth Tax“) an Umweltschutzorganisationen und ruft auch andere dazu auf.

Das Cover des Fortune-Magazines zeigt 2007 Patagonia-Gründer Yvon Chouinard

Auch im Rahmen des von ihm gegründeten „Aloha Beach festivals“ in Ventura, Kalifornien, hat er über die Jahre bereits rund 10.000 Dollar an Umweltschutzorganisationen gespendet. 1990 als reines Freestyle Frisbee-Event gegründet, wurde es 1995 zum „World Beach Invitational“ und schließlich zum zweitägigen Open Air-Festival in seiner heutigen Form. 25.000 Menschen verfolgen bei freiem Auftritt Sportwettbewerbe – neben Frisbee auch Surfen, Kanu, ein Schaufelrad-Rennen – und Live-Music.

Ilka Simon als Freestyle Frisbee-Freiheitsstatue im Olivandenhof Köln

„It’s a jam, it’s not a competition“ beschreibt Chipper das Festival und das allgemein übliche Verständnis unter Freestylern. Genau so versteht er den Sport: Sich gegenseitig inspirieren, um sein eigenes Potenzial zu entfalten. Reichlich Erfahrung sammelte er zwischen 1983 und 1989, als er zusammen mit „Crazy“ John Brooks, Joey Hudolkin und John Kirkland als „Bud Light Frisbee Team“ tourte. Sie machten den Opening Act für Rockkonzerte, unter anderem für Cheap Trick, die Beach Boys, Stevie Ray Vaughn und Santana: „Ich habe Stevies Gitarre gespielt und er hat meine Frisbee getippt!“

Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der ersten US-Rock’n’Roll-Tour durch China 1988. „„Crazy“ John Brooks schnappte sich damals einen Chinesen, um mit ihm zu tanzen. Der wurde daraufhin festgenommen.“ Chipper Bro ist davon überzeugt: „Wir haben damals, ohne es zu wissen, den Volksaufstand mit ausgelöst, der im Juni 1989 mit dem Tian’anmen-Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens gewaltsam niedergeschlagen wurde.“

Kleine Sammlung von Frisbee-Werbung, Teil 2

Sonntag, 13. März 2011

Der zweite Teil von gesammelten TV-Spots, die nebenbei oder hauptsächlich mit Frisbeesport zu tun haben, behandelt Werbungen aus den Jahren 2003 bis 2008, umgekehrt chronoligsch. Zuvor hatte der erste Teil bereits diejenigen bekannten Spots von 2009 bis heute abgebildet. Die kleine Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stattdessen soll sie das Potenzial verdeutlichen, das in der Faszination Frisbeesport steckt. Sobald ein Unternehmen die nachhaltigen Werte dauerhaft für sich nutzen wollte, die insbesondere Ultimate verkörpert (Eigenverantwortung, Respekt, Fairplay, Agieren in Kenntnis der Regeln, etc.), könnte daraus eine langfristige, fruchtbare Partnerschaft entstehen. Besonders bekannt wurde der animierte Freestyle Frisbee-Werbespot, den Nike erstellte (ganz unten zu finden):

Screenshot des animierten Nike-Werbespots zum Thema Freestyle Frisbee aus dem Jahr 2007

Aus dem Jahr 2008 stammt die an Frauen gerichtete Einladung von Nike, Ultimate kennen zu lernen. Unter dem Motto „This is love“ werden verschiedene liebenswerte Sportarten mit ausgewählten Botschafterinnen vorgestellt, für Ultimate ist es Mel Lozano:

  

Aus demselben Jahr datiert der Beitrag des Beitrag des UK-Freestylers John Coxhead zur Reebok-Aktion „Your Move“, sehenswert!

 

Ebenfalls aus 2008 der nachfolgende US-Werbespot der Restaurantkette Roy Rogers. Die zeitweise zur Bestellung mitgegebene Flugscheibe versprach Beschäftigung für Kinder, die jedoch anstelle von Stunden manchmal nur Minuten dauern könnte (wenn die Frisbee unvorhergesehen auf einem Dach landet).

Weiter geht es mit einem TV-Spot wiederum aus den USA von der Biermakre Michelob Ultra („Lose the Carbs, not the taste“), der damals unter der Spielerschaft für reichlich Diskussionen gesorgt hat, weil die Spielszenen und das Outfit sder Protagonistin wenig mit Ultimate zu tun hatten.

Angeblich warb die italienische Stadt Fano 2007 mit einem Motiv, das umschrieben wurde mit „Frisbee all over the town“. Mich wundert dabei nur, dass so viele Schwarze im Video mitspielen und der Claim am Ende („Connect. Cell for yourself“) stark nach inem Mobilfunkanbieter klingt.

Der berühmte Regisseur Zack Snyder („300“, „Die Legende der Wächter“) leitete 2007 den sehr gelungenen Werbespot für Jeep, in dem zwei (oder doch drei) Akteure sich auf Bergeshöhen fulminant eine Frisbee zuwerfen, um in dem Moment, als sie herunterfällt, mit ihren Crosswagen hinterherfahren.

Ebenfalls aus 2007 stammt der TV-Spot für das „Extrem-Karussell“ namens „Frisbee“ im Canobie Lake Park in Salem, New Hampshire, USA. Darin tritt der Freestyle Frisbee Weltmeister Todd Brodeur auf:

Aus Russland stammt der Werbespot für Snickers, ebenfalls aus dem Jahr 2007, schnell geschnitten und etwas wirr.

Damit weiter ins Jahr 2006 und nach Frankreich, wo der Wasserhersteller Auqarius den „Durst auf Sport“ mit Frisbee-Action verbindet:

Aus demselben Jahr vermutlich aus den USA stammt der Spot des versandhauses Marschalls, in dem bläulich animierte Personen sich sehr zaghaft Frisbeescheiben zuwerfen. Der Zusammenhang erschließt sich kaum, hat auch mit Sport nichts zu tun, eher mit der Assoziation Freizeit.

Ein weiteres Beispeil aus dem Jahr 2006 aus der Tschechischen Republik, ein wie ich finde sehr schöner Spot des Telekommunikationsunternehmens O2, das kraftvolle Würfe wie unter Wasser zeigt, ausgeführt von drei Spielern aus Großbritannien, Russel Scott, Tim Broxup und Stephanie Lees.

Last not least der eingangs erwähnte animierte Spot von Nike bereits aus dem Jahr 2003, in dem Dave Lewis und Dave Murphy zusammen mit einem Sterichmännchen am Strand jammen.

Teil drei der Serie wird sich dann mit älteren Spots befassen, die Wham-O als Rechteinhaber des Markennamens Frisbee bereits in den 1950-er Jahren bis hinein in die 1980er Jahre gedreht hat.