Mit ‘Adventskranz’ getaggte Artikel

Das W-Wort (6) – wird verspielt

Samstag, 26. November 2011

Bekanntlich ist das Fest der Liebe in heutiger Zeit häufig Materialschlacht. Der Gedanke liegt nahe, dass viele Erwachsene ihren Kindern oder Enkeln nur deshalb so viele Spielsachen schenken, damit sie sich selbst an der Freude der Beschenkten erfreuen… Daher finde ich den aus der Welt des Sports entlehnten Werbeslogan von Media Markt  zum Fest sehr gelungen: „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Der Hang zum Spielen spiegelt sich aber auch schon in der Deko wider, wie ein Besuch beim rund um Köln berühmten Weihnachtsamarkt des Gartencenters Dingers verdeutlicht.

Hirschkopf-Gesteck bei Dinger's Gartencenter

Eigentlich hätte dieser Hirschkopf im Kerzengesteck einen extra  Eintrag verdient, aber das wird morgen gegebenenfalls noch nachgeholt. Doch das Verspielte in der Dekoration zum W-Wort beginnt schon bei Metalltieren, in deren Körper ein Teelicht gestellt werden kann. Dieser Elch zum Beispiel ist so schön, den könnte man wohl kaum an die Straße stellen, der wäre doch in null Komma nichts geklaut!

Mit Kerze von innen beleuchtbarer Metall-Elch bei Dinger's Gartencenter

Der Hang zum Verspielten macht aber auch kaum vor dem Adventskranz Halt, um das Thema von gestern noch einmal aufzugreifen. In Anlehnung an die dort angeführte Typologie müsste das schon ein verspielt-extravaganter Typ sein, der sich zum Beispiel einen Bären aufbinden – ich meine, auf den Kranz binden – lässt. Dabei war der Teddybär zu früheren Zeiten so etwas wie das Weihnachtsgeschenk schlechthin. Heute dagegen dient er zu nicht viel mehr als zu Dekorationszwecken – und sogar eine Art Christbaumkugel-Osterei wurde darunter gemischt…

Bärchen-Adventskranz bei Dinger's Gartencenter

Besonders verspielt und extravagant – und  hoffentlich nicht mit Sekundenkleber bleibend am Kranz befestigt – sind die Pferde aus dem Hause Schleich, die ihren Weg auf die nachfolgende Kreation gefunden haben. Da kosten die teuren Plastiktierchen vermutlich schon mehr als das edle Tannengezweig. Aber in der Tat sehr kreative Anregungen, die für das Folgejahr noch einige Stiegerungen ermöglichen. Und das betrifft ja bislang nur den Adventskranz – von der Geschenkeflut zum W-Wort einmal ganz zu schweigen.

Schleichpferde auf einem Adventskranz im Dinger's Gartencenter

Das W-Wort (5) – wird heimelig

Freitag, 25. November 2011

Der Herbst war so schön! So schön, dass der Rhein Niedrigwasser führt. So schön, dass der 1. Advent ganz überraschend kommt. Noch ist zwar nicht die Zeit, den Adventskalender zu öffnen, aber für den Adventskranz ist es jetzt höchste Zeit! Der Kölner Stadt-Anzeiger hat heute verschiedene Modelle vorgestellt, unter der sehr pragmatischen Überschrift:

Kölner Stadt-Anzeiger, 25.11.11, Titel: Hauptsache, es brennt ein Licht

Dabei geht es doch um viel mehr als „nur“ das Brennen eines Lichts! Die Stimmung ist meies Erachtens nach entscheidend, sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen, vielleicht auch mal ein bisschen herunterzufahren und Abstand zu nehmen vom „täglichen Wahnsinn“. Interessant  ist auch die Geschichte , woher der Adventskranz stammt, die Katrin Voss im Artikel präsentiert: Der Leiter eines Kinderheims in Hamburg erfand den Kranz vor etwa 150 Jahren, weil die Heimkinder täglich quengelten, wann denn endlich Heiligabend sei. Dazu steckte er 24 Kerzen auf ein Wagenrad, von denen heute nur noch vier übrig geblieben sind.

Kölner Wochenspiegel, 23.11.11, Titel: Traditionell, elegant, bunt oder verspielt

Der Kölner Wochenspiegel hatte Mitte der Woche ebenfalls auf verschiedene Typen des Adventskranzes hingewiesen und dazu eine kleine Nutzer-Typologie erstellt. Der naturnahe Typ bevorzugt den traditionellen Kranz aus Tannenzweigen mit roten Kerzen. Der verspielte Typ mischt Farben und Schmuckstücke ganz nach Belieben. Der glamouröse Typ mag gedeckte Farben und edle Materialien. Der extravagnate Typ baut stilfremde Elemente wie z.B. Weinlaub ein und nimmt eher Stab- statt Stumpenkerzen. Der trendige Typ schließlich richtet sich nach der neuesten Mode – und müsste dieses Jahr dann wohl auf lila gehen.

Noch anregender die abgebildeten Alternativen im Stadt-Anzeiger (s. Fotostrecke), von der aufgepeppten Streichholzschachtel über vier unterschiedliche hohe Teelicht-Säulen und eine kleine Advents-Eisenbahn bis hin zu schlicht quadratischem Glas-Alu-Design oder einem herausziehbaren Teelichthalter aus Eichenholz in einer Alu-Manschette. Hauptsache aus meiner Sicht nicht nur es brennt ein Licht, sondern es kehrt Ruhe ein und eine im Idealfall wertvolle, heimelige Zeit familiären Zusammenseins bricht an, in gemeinsamer Vorfreude aus das W“-Wort“.

Nachtrag vom 26.11.2011: Hier der eigene Adventskranz, in diesem Jahr eher schlicht rot und weiß und schwarz und grün…

Der eigene Advents-"Kranz" 2011

The Spirit of Christmas 2009, Part 9

Sonntag, 29. November 2009

Zum 1. Advent hier ein Weihnachtsgruß der Douglasie. Der künstliche Nadelbaum stammt zweifellos wie viele seiner echten Artgenossen aus Nordamerika und hat unsere Familie über einen Arbeitskontakt erreicht. Solange die Kinder noch kleiner waren, fürchteten sie sich zeitweise vor dem laut singenden Nadelgehölz, ein Phänomen ähnlich dem Weihnachtsmann-  oder Nikolaus-Effekt. Inzwischen hat sich dieser kleine Kunstbaum aber zum festen Kitschrepertoir unserer Vorweihnachtszeit entwickelt.

Was auch immer an Douglasien so besonders ist: ihre Höhe von bis zu 60 Metern in Europa und mehr als 100 Metern in den USA, ihr Höchstalter zwischen 400 und 1.400 Jahren oder einfach die Tatsache, dass sich ihre Wurzeln herzförmig ausbreiten – all das hat dieser Zeitgenosse unserer Advenstzeit nicht. Sein Name ist „Douglas Fir“ – bitte nicht als Douglas-Tanne, Douglas-Fichte oder Douglas-Kiefer bezeichnen, er ist eine Douglasie (die zwar zur Gattung der Kieferngewächse gehört, aber strenggenommen keine Kiefer ist)! Seine Funktion umfasst abwechselnd zwei pentrante Lieder in breitem Amerikanisch, die durch eine Lichtschranke ausgelöst werden. Nur gut, dass er auch einen Aus-Schalter hat!

Eine fröhliche Adventszeit und ein stimmungsvolles Einschwingen auf den „Spirit of Christmas 2009“! Die erste Kerze auf dem Adventskranz brennt, jetzt beginnt bald die Zeit der „24 Türchen“, aber dazu wird es sicher einen neuen Eintrag geben.

Die 1. Kerze auf dem modernen Adventskranz brennt

The Spirit of Christmas 2009, Part 5

Donnerstag, 19. November 2009

Die Häufung der Hinweise ist unübersehbar. Bald wird aus der Ahnung eine Bilderflut werden: Weihnachten naht! Damit streben wir auf einen Höhepunkt zu, der ideal platziert scheint, einerseits am Ende des Jahres, um für einen gütlichen Ausklang zu sorgen, und andererseits zu Beginn der kalten Jahreszeit, um diese möglichst unbeschadet zu überstehen.

Der Weihnachtsmarkt auf der Domplatte entsteht, nebst Chopard-Engel

Im Kölner Stadtbild sind es die im Aufbau befindlichen Weihnachtsmärkte, die zuverlässig an das bevorstehende Fest erinnern, allen voran der am Kölner Dom mit einer 25 Meter hohen und fünfeinhalb Tonnen schweren Douglasfichte – angeblich der größte Weihnachtsbaum im Rheinland. Daneben haben auch schon die Eventlocation Wolkenburg am Mauritiussteig und nicht zuletzt der Weihnachtsmarkt im Lichthof der Galeria Kaufhof in der Hohe Straße weihnachtlich schwer aufgerüstet.

Zusätzlich sorgt der Kölner Stadt-Anzeiger mit regelmäßigen Hinweisen auf das angemessene Verhalten für ein verträgliches Eingewöhnen in die Advents- und Vorweihnachtszeit. Schon im klassischen Stil eines Frauenmagazins forderte er am Mittwoch auf „Bastel Dir einen“ – gemeint ist der Adventskranz in einer von drei dargestellten Varianten. Besonders schön aber hat mir die Übersicht im Magazin vom Montag gefallen, was alles in den verbleibenden Wochen vor Weihnachten der Reihe nach erledigt werden sollte – ohne Stress, versteht sich.

Kölner Stadt-Anzeiger, Titel des Magazins vom 16.11.09 

Laut Adventsplaner von Rebekka Rülcker sind in dieser Woche die allgemeinen Überlegungen fällig wie: Mit wem feiern? In welchem Umfang schenken? Wie schmücken? Hilfreich hierzu sind Listen, nicht nur für Wünsche und Geschenke, sondern auch für die Aufgaben an Weihnachten. In der kommenden Woche wären die Weihnachtsmenüs zu planen und Vorräte an typischen Non-Food-Festartikeln anzulegen (wie Kerzen, Batterien, Geschenkpapier und Küchentücher).

Kölner Stadt-Anzeiger, Magazin vom 17.11.09: Der Adventsplan

In der Woche zwischen 2. und 3. Advent ist dann die Zeit zum Plätzchenbacken gekommen, Einkaufslisten sollten geschrieben werden. Spätestens zwei Wochen vor Weihnachten ist die Post zu erledigen, Geschenke sind einzupacken, vielleicht können Suppen und Saucen schon vorgekocht und eingefroren werden. In der letzten Woche folgen ein Großputz, ein Großeinkauf und das Aufstellen und Schmücken des Baumes – ehe es dann doch bei vielen wie in jedem Jahr wieder zur großen Hektik kommt.

Muss es aber nicht. Das finde ich besonders gut. Daher höre ich mir auch jetzt schon gelegentlich das eine oder andere Weihnachtslied an, ehe für nur vier Wochen, dafür dann aber inflationär George Michaels „Last Christmas“ in allen Radiostationen rauf und runter läuft.