Mit ‘FAZ’ getaggte Artikel

Irre Frisbeesport-Clippings

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Die Verleihung des „Fair Play Preises des Deutschen Sports“ 2011 an den Deutschen Frisbeesport-Verband hat ein unglaublich gutes Gefühl der Wertschätzung zur Folge – und die eine oder andere außergewöhnliche Presseveröffentlichung. Am 19. Oktober hat der Südkurier in Konstanz ein langes Wortlaut-Interview mit dem DFV-Präsidenten Volker Schlechter gebracht, bereits am vergangenen Samstag stand eine seltene ernsthafte Erwähnung des Frisbeesports sogar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung!

Südkurier, 19.10.2011, Titel: Ganz hohe Auszeichnung

Die Bildunterschrift der gezeigten Szene aus einem Ultimate-Spiel spricht bereits für sich:  „Auch für Situationen, in denen zwei Spielerinnen zum die Frisbee-Scheibe streiten, braucht man in der Sportart Ultimate keinen Schiedsrichter. Das ist dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesinnenministerium einen Fair-Play-Preis wert.“ Im Interview erwähnt Volker Schlechter nicht nur das erforderliche Spielerverhalten zur Selbstregulierung des Sports, sondern geht auch auf die Einzelspielerdisziplin Disc Golf ein. Daneben steht ein Infokasten, der ein paar wesentliche Eckpunkte zusammenfasst:

Südkurier, 19.10.2011, Infokasten: Die Person und der Sport

Zuletzt soll nicht versäumt werden, die Erwähnung im Sportteil der altehrwürdigen FAZ darzustellen, die den Sachverhalt in aller Kürze auf den Punkt bringt:

FAZ, 15.10.11, Titel: Fairplay-Preise vergeben

Non self fulfilling prophecy

Montag, 10. Oktober 2011

Tagesschau-Sprecherin und Moderatorin Judith Rakers hatte sich vergangene Woche in der Welt über „Die letzte Sendung“ ausgelassen, d.h. nicht ihre letzte Sendung, sondern: „Warum das Internet uns nicht mehr braucht“.  Ich glaube, die gute Frau hat da was falsch verstanden.

FAZ, 06.10.11, Das Ende des Fernsehens

Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine: In der FAZ schrieb tags drauf ein Redakteur in der Sparte „In medias res“ einen sehr klugen Kommentar. Das Internet fordere das Fernsehen zwar existenziell heraus, „dumm wird die Sache nur, wenn Gallionsfiguren dieser Medien selbst das Schiff verlassen.“ Die Autonomie des Internetnutzers in der Zusammenstellung seiner Nachrichtenkanäle wird von TV-Nutzern mit Festplattenrecordern doch ganz ähnlich betrieben.

Erfahrungsgemäß werden die Medien Zeitung, Radio, Fernsehen und Internet nebeneinander bestehen bleiben, gewiss nicht ohne Konvergenzerscheinungen. Manche Kritiker behaupten zwar, das Fernsehen sei bereits heute am Ende, doch zu gewissen Stunden lassen sich doch ganz außergewöhnliche Formate verfolgen. Ob uns diese bewegten Bilder via bisheriger Technik auf  TV-Geräten erreichen oder irgend wann einmal nur noch via Internet auf quasi auf denselben Bildschirmen, ist mir persönlich eigentlich ziemlich egal.

Im FAZ-Kommentar heißt es, es sei an Qualitätsprodukten wie Tagesschau und Tageszeitungen, die „Informationsmarken, an denen sich auch im Internet alle orientieren, zu setzen.“ Aus meiner igenen Praxis jann ich hiermit bestätigen: Ich tue es. Ein weiteres Argument spricht gegen eine vollständige Ablösung des Fernsehens durch das Internet, nämlich das der gegenseitigen befurchtung, wie u.a. das Beispiel der Moderatorin Katrin Bauerfeind zeigt, die über die Internet-Sendung „Ehrensenf“ bekannt wurde und mittlerweile im Fernsehen etabliert ist (Polylux, Kulturzeit, Harald-Schmidt-Show).

Vielleicht hat Judith Rakers da doch ein wenig unbedacht an ihrem eigenen Stuhl gesägt, nach dem Motto, dass es sich bald um ihre letzte Sendung handeln könnte. Immerhin moderiert sie neben der Tagesschau auch den Feeitags-TV-Talk „3 nach neun“ und comoderierte den „Eurovision Song Contest 2011“ in Düsseldorf. An ein Auslösen des von ihr beschriebenen Sachverhalts durch die Beschreibung (im Sinne einer self fulfilling prophecy) glaube ich jedoch nicht.