Rolf Schwartmann, Professor an der Fachhochschule Köln und Leiter der Kölner Forschungsstelle für Medienrecht, hat sich jüngst in einem Gastbeitrag im Kölner Stadt-Anzeiger zum fahrlässigen Umgang vieler Menschen mit den Neuen Medien auseinandergesetzt. Dabei vergleicht er die Fälle der im Internet kursierenden Nacktbilder des britischen Prinzen Harry und des unmerklichen Zugriffs von Programmen auf personenbezogene Daten, zum Beispiel bei der Nutzung eines digitalen Kneipenführers.
Wenn die britische Boulevard-Zeitung „The Sun“ die Nacktbilder des Prinzen Harry aus dem Internet mit der Begründung abdruckt, die Bilder seien im Internet sowieso vorhanden und müssten daher auch für andere verfügbar gemacht werden, dann ist das ethisch fragwürdig. „Standards journalistischer Ethik im Handstreich zu Makulatur machen“ nennt das Rolf Schwartmann. Der Zusammenhang mit Ortungsdiensten von zahlreichen Apps liegt in der Frage, ob wir das Netz nutzen oder ob wir darin benutzt werden.
Die Voraussetzung dafür, das selbst zu steuern, ist eine Grundorientierung, die heute bereits früh in der Schule, aber mit Sicherheit auch zu Hause vermittelt werden muss. Auch die dazu nötigen Informationen kursieren im Netz und sind bei Interesse für jede interessierte Person verfügbar. Beim Kampf um Aufmerksamkeit im Internet geht es also auch darum zu widerstehen, nicht jeder Verlockung (meist visueller Natur) nachzugehen, sondern sich gezielt zu informieren und sich mit „Wirkmechanismen und Tricks im Guten wie im Schlechten vertraut zu machen“, fordert Rolf Scwhartmann.
Erst dann könne das Netz genutzt werden, ohne dass der Nutzer benutzt würde. Bereits in der 5. Klasse an Gymnasien wird eine „Europan Comupter Driving Licence“ (ECDL) vergeben. Die Vetreifung findet kontinuierlich statt. Allerdings ist es auch hier zweierlei, Dinge zu lernen und zu verstehen und sie dann gegnüber der typisch menschlichen Bequemlichkeit auch umzusetzen.