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Aus Leseratten werden Brillenschlangen

Freitag, 11. Februar 2011

Lesebrillen gelten für viele Mencvhen als ein untrügliches Zeichen des Alterns. Das hat jetzt eine Umfrage der Apotheken-Umschau ergeben. Fast noch interessanter als die Meldung selbst, ist der Weg, auf dem sie ihren Weg hierher gefunden hat: Von der Internetseite der altehrwürdigen „Rentner-Bravo“ über die Tageszeitung wieder zurück ins Internet, mit jetzt schon zwei Tagen Zeitverzögerung. Aber natürlich auch: Durchs Lesen!

Kölner Stadt-Anzeiger, 11.02.11, Titel: Lesebrille gilt für viele als Altersanzeichen

Da Lesen ja allgemeinhin als bildend gilt und es auch einen sehr amüsanten Zeitvertreib darstellt (ist es nicht lustig, wenn Leute mit hochrotem Kopf oder plötzlich laut lachend in eine Lektüre vertieft sind?), wäre es doch jammerschade, wenn diese Tätigkeit mit zunehmenden Jahren nachlassen würde. Dafür gibt es bekanntlich Lesebrillen. Da kann man noch und nöcher Prozent Sehschärfe haben, abends lässt mit zunehmendem Alter einfach schon mal die „Spannkraft“ der Augen nach. Da helfen schon Billigbrillen im Drogeriemarkt „Over the Counter“ wie man so schön sagt, besser ist sicher mal eine Untersuchung beim Augenarzt.

Aber zurück zur Studie: Etwas mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) hält eine Lesebrille für ein untrügliches Zeichen des Alterns. Von den Nutzern dieser Sehhilfen empfindet sie sogar fast jeder dritte (31,5 Prozent) als lästig. Allerdings gaben 42,3 Prozent an, ihre Lesebrillen sogar an mehreren Orten immer griffbereit zu halten. Ist dann aber – wie es der Pressetext nahelegt – die Jugend tatsächlich vorbei? Nein! Denn gerade das Lesen hält uns jung, führt uns zurück in die Phantasiereisen unserer Kindheit, lässt uns die Abenteuer auf dem Weg des Erwachsenwerdens im neuen Licht erscheinen und schafft uns geradezu Erlebnisse, selbst wenn sie nur im Kopf stattfinden.

Wenn also aus Leseratten Brillenschlangen werden, unverrückbar in der Liebe zum Wort, dann ist das eine Metamorphose, die von Reife zeugt, und die  neue Perspektiven und noch schönere Leseerlebnisse verspricht! Zu sagen, die Reviolution fresse ihre Kinder (weil gewisse Schlangen bekanntlich Ratten verzehren), hielt ich in diesem zsuammenhang für übertrieben. Aber das Akltern (wie ich momentan noch nahe bei der Mitte des Lebens denke) eröffnet Chancen der Neubetrachtung und Neubewertung der früheren Erfahrungen – und auch dabei hilft das Lesen sehr!